Quelle Bild: „iStock.com/Mathias Berger“

Erst vor wenigen Monaten hat PETA durch Recherchen das Vergehen an den Primaten in der Kokosmilchindustrie in Thailand öffentlich aufgedeckt. In Thailand gibt es so genannte Affenschulen, in diesen die Tiere mit quälerischen Methoden dazu gezwungen werden Kokosnüsse in den höchsten Baumkronen abzudrehen und zu pflücken.

Angekettet an scharfen Metallhalsbändern welche in die Haut und in das Fleisch der menschenähnlichen Tiere einschneiden, werden die Tiere während des Pflückvorgangs und rund um die Uhr an diesen Metallleinen gehalten. Sie dürfen sich nie frei bewegen und bekommen keinen Kontakt zu Artgenossen. Ohne Schutz vor Wind und Wetter werden die Tiere sich selbst überlassen, mit einem Bewegungsradius von 1 Meter leben sie ihr Leben, bis zur absoluten Verzweiflung. 

Doch wie kommen die Farmer an die Affen und an die Affenkinder? Wilderei – die Tierkinder werden in der Wildnis den Elterntieren gewaltsam entrissen, Jungtiere werden ebenso als Kokosmilchaffen missbraucht und der Natur entnommen. 

Affe angekettet ohne Artgenossen
Quelle Bild: „iStock.com/Fivetonine“

Nach Aufdeckung dieser gräuslichen Methode hat sich bis dato leider noch nicht viel in der Kokosmilchindustrie getan. Viele Einzelhandelsunternehmen haben sich zwar dazu entschlossen keine Kokosprodukte welche aus Thailand stammen mehr zu beziehen doch anstatt diese Tierquälerei gänzlich einzustellen, arbeitet die Kokosindustrie zusammen mit der thailändischen Regierung daran das „Problem“ zu vertuschen. 

Viele Menschen haben sich nachdem sie sich gegen die Unterstützung der Massentierhaltung entschieden haben und somit zum Beispiel keine Kuh – und Schafsmilch mehr konsumieren, für Kokosmilch als eine Alternative entschieden. Generell eine absolut richtige Entscheidung, wenn das Produkt nicht aus Thailand stammt, denn tut es dass unterstützen wir hier unbewusst unfassbares Tierleid.

Weitere Alternativen zu Kuh- und Schafsmilch, sowie zu Kokosmilch, sind zum Beispiel Hafermilch, Reismilch, Erbsenmilch, Mandelmilch und Soyamilch – es gibt also genügend Möglichkeiten auszuweichen.

Eine Recherche von PETA Asien zeigt, wie Affenkinder gewaltsam in Ketten gelegt werden und mit tierquälerischen Methoden zu diesen illegalen Pflückmaßnahmen gezwungen werden. Aus diesen Kokosnüssen werden dann Produkte wie Öl, Sahne und Kokosmilch hergestellt und verkauft. 

Unter folgendem Link könnt ihr Euch noch genauer zu diesem Tierschutzthema auf der Website von PETA erkundigen, ebenso findet ihr auch unter dem Link ein Video von PETA, wir weisen wieder darauf hin dass es sensible Bilder und Inhalte beinhaltet. 

Affenkind
Quelle Bild: „iStock.com/underworld111″

2019 hatten sich Augenzeugen von PETA Asien auf einigen dieser schrecklichen Farmen umgeschaut, auf denen die Primaten die Nüsse gewaltsam pflücken müssen, unter anderem für einen der größten Kokosmilchproduzenten Thailands „Chaokoh“. Jede Farm wo unter die Lupe genommen wurde und werden konnte, hat aufgezeigt dass ausgewachsene Affen und Affenkinder misshandelt und missbraucht worden sind. 

Die Primaten verlieren nach und nach sprichwörtlich Ihren Verstand, die hochsensiblen und intelligenten Tiere werden durch diese Methoden in den Wahnsinn getrieben. Kein sozialer Kontakt, einschneidende und schmerzende Metallhalsbänder, mit kurzen Ketten an die Bäume gebunden bei praller Sonne, bei Starkregen, dem Wetter und den Farmern ausgeliefert. Wenn sich die Affen versuchen zu wehren werden ihnen oftmals die Reisszähne gezogen, damit sie den Farmern keine großen Verletzungen zufügen können. 

„Chaokoh“ Produkte werden weltweit verkauft, auch in deutschen Supermärkten sind diese mit starkem Tierleid verbundenen Produkte zu kaufen. Bitte greift niemals zu diesen thailändischen Produkten, sondern greift auf Kokosmilch, Kokosöle und Sahne von Ländern aus Hawaii, Brasilien und Kolumbien zurück, denn dort wird die Kokosnuss durch hydraulische Aufzüge auf Traktoren geerntet, also tierleidfrei und viel effizienter, denn die Affen können reife und nicht reife Früchte nicht unterscheiden, somit entstehen immer wieder ungewollte Ernten, ebenso bekommen die Kokosnüsse starke Dellen, indem die Affen sie zu Boden fallen lassen, wenn sie diese abgedreht haben, denn kein Primat in dieser Größe kann eine Kokosnuss zu Boden tragen.

Deshalb, ganz wichtig schaut genau hin woher Eure Kokosalternative kommt. Auf Kokosmilch anstatt auf Kuh- und Schafsmilch zurück zu greifen ist sinnvoll wenn es keine regionalen Alternativen gibt, allerdings nur auf bestimmte Marken und auf Produkte von nicht thailändischer Herkunft. 

Nach der ersten PETA Asien Recherche haben über 26 000 Lebensmittelhändler beschlossen die Marke „Chaokoh“ nicht mehr einzukaufen und anzubieten. 

PETA veröffentlich auf ihrer Website unter anderem folgende Information: „Nach Gesprächen mit PETA haben die Supermarktketten tegut und REWE entschieden, die fragliche Marke nicht länger anzubieten. Auch Lidl und Familia haben PETA schriftlich zugesichert, ihre Eigenmarken ausschließlich von Herstellern zu beziehen, die keinerlei Affennutzung unterstützen. Nach regem Austausch mit PETA haben auch international zahlreiche Unternehmen die Kokosmilchmarke Chaokoh bereits aus ihren Sortimenten genommen, darunter beispielsweise Costco, Walgreens Boots Alliance, Sainsbury’s, Asda und Tesco.“

Hier hat PETA einen Auszug der tierleidfreien Hersteller zusammengepackt: 

„Die folgenden Marken haben PETA schriftlich zugesichert, ihre Produkte ausschließlich von Herstellern ohne jegliche Affennutzung zu beziehen:

  • Biogreno (Eigenmarke famila-Verbrauchermarkt)
  • Daiya
  • Follow Your Heart (auch bekannt als „Earth Island“)
  • Freshona (Eigenmarke Lidl)
  • Harmless Harvest
  • Hofgut (Eigenmarke famila-Verbrauchermarkt)
  • Kara
  • Koko Dairy Free
  • Lucy Bee
  • Rebel Kitchen
  • REWE Beste Wahl
  • REWE Bio
  • REWE Bio + vegan
  • The Coconut Collaborative
  • The Groovy Food Company
  • TIANA Fairtrade Organics
  • Veganleben (Eigenmarke famila-Verbrauchermarkt)
  • Violife
  • Vita D‘or (Eigenmarke Lidl)
  • Volg Konsumwaren AG (Eigenmarken)“

Was können wir noch tun?

Die Marke Chaokoh boykottieren und niemals zu diesem Produkt greifen ebenso könnt ihr zum Anbraten anstatt Kokosöl auch ein regionales Produkt wie Rapsöl nutzen. Schmeckt genauso gut und muss dazu nicht noch tausende von Kilometern eingeflogen werden. 

Wieder einmal sehen wir dass der Tierschutz keine Grenzen kennt, in allen Bereichen der Lebensmittelindustrie finden wir in den Regalen oder in den Tiefkühltheken Tierleid. Manchen von Euch werden sich vielleicht fragen, was kann ich denn überhaupt noch unbedenklich essen? Auf Kuh- und Schafsmilch zu verzichten und anstatt dessen Kokosmilch zu konsumieren bringt wieder neues Tierleid mit sich. 

Ja so ist es, aber das heisst nicht dass man im Umkehrschluss wieder zu tierischen Produkten greifen soll, im Gegenteil. Wir alle müssen endlich aufwachen und verstehen, das Ausbeuten und Missbrauchen von Tieren zu unterlassen, nur um unseren Gaumen und unsere Bedürfnisse zu befriedigen. Es gibt so viele versteckte Tierleidprodukte, schaut genau hin und wenn ihr Euch unsicher seid, dann kauft das Produkt nicht und recherchiert erst genau wo es her kommt und wie im Fall der Kokosmilchindustrie die Ernte stattfindet. 

Erst wenn wir alle umdenken und nicht immer der Lebensmittelindustrie Glauben schenken indem sie uns mit kunterbunter Werbung und glücklichen Tieren an der Nase herum führt, erst dann wird es eine Bewegung im Tierschutz geben können. 

Macht mit und schaut hin!

Kokosmilchaffe
Quelle Bild: „iStock.com/underworld111“

Quellen: PETA.de