Das Insektenhotel – feudal Fehlanzeige, einfach, mager und doch so hilfreich und schön.
Leider finden heutzutage immer weniger Insekten geeignete Winterquartiere oder einfachen Schutz vor Sturm und Regen, mit einfachen Mitteln kann man diesen wichtigen Tierchen helfen.
Ob Wespe, Biene, Fliege, Hummel oder Co. – sie alle freuen sich über dienliche Unterschlüpfe vor Fressfeinden oder schlechtem Wetter.
Aber wie sieht so ein Insektenhotel aus? Und wie nutzen es die Insekten?
Manche Häuser werden als kurzzeitiges Schutzquartier bezogen, manche jedoch auch längerfristig zum Beispiel als Überwinterungshilfe.
Es gibt viele verschiedene Arten von Insektenhäusern. Zum einen gibt es Hummelhäuser.
Hummelhäuser kann man im Gartencenter erwerben oder einfach selbst bauen, hierzu findet ihr unter nabu.de eine wunderbare Anleitung für ein wundervolles Hummelhaus. Die Häuser platziert man am Besten vor einem Gestrüpp, einer Hecke oder einem dichten Baum. Die Hummelhäuschen sollten vor Sonneneinstrahlung geschützt stehen, damit sich das Innere nicht aufheizt. Zu viel Schatten gibt es nicht, denn wenn der Wachs schmilzt überlebt das keine Hummel. Die Ausrichtung sollte nicht nach Westen erfolgen da dies die Wetterseite ist, und Hummeln mögen es überhaupt nicht, wenn das Haus im Inneren feucht oder gar nass wird.
Die dicken samtigen Flugkünstler bevorzugen es ruhig. Die meisten Insekten stören sich nicht an uns Menschen, Hummeln meiden uns jedoch eher und möchten so das Haus nicht in direkter Nachbarschaft mit uns haben. Ganz auf dem Boden sollte das Hummelquartier auch nicht stehen, denn gerade unser Gartenigel liebt eine Hummel als abendlichen Snack. Von daher bietet sich ein Stand auf einer Palette wunderbar an, denn da kommen die kleinen Stachelritter nicht hoch.
In der Nähe des Hummelschlosses sollte auch immer Nahrung und Wasser zur Verfügung stehen, wichtig wie ihr schon unter Tipps & Tricks – Wasserstellen – lesen konntet, immer eine Auskrabbelhilfe ins Wasserschälchen legen, damit die Insekten nicht ertrinken können. Stauden sind eine beliebte Nahrungsquelle für unsere Hummeln, weitere Leckereien für die Hummeln, könnt ihr unter Tipps & Tricks – Blumenwiese – nachlesen.
Aber wo quartieren sich alle anderen Insekten ein? Wie kann ich hier helfen?
Ganz einfach – ein Insektenhotel kann ohne große Mühe selbst gebaut werden, kostengünstig findet man alle Materialien im Baumarkt oder hat diese sogar schon zuhause. Unter nabu.de findet ihr ein tolles Anleitungsvideo.
Ein Insektenhotel ist meistens mit abgeschnittenen Bambusröhrchen, Lochziegeln und Tonklötzen schon gut ausgestattet. Reine Tonklötze eignen sich hervorragend für Wildbienen. Die Klötze gibt es bereits schon vorgefertigt mit Löchern, hier muss man lediglich nur noch eine gute Halterung anbringen und ein schönes schattiges Plätzchen finden.
Ein Ende eines abgeschnittenen Abflussrohres, bestückt mit ca. 3-5cm langen Bambusröhrchen ist auch ein willkommenes Übergangsquartier für Wildbienen.
Für Wespen und Solitärbienen eignen sich getrocknete Brombeerstengel. Zusammengebunden als Bündel an der Hauswand oder am Gartenhaus dient es als Brutstätte.
Auch die größten der Garteninsekten – die Hornissen brauchen dringend unsere Unterstützung. Auf nabu.de findet ihr die Bauanleitung zu dem MindenerHornissenkasten. Ein einfach wundervoller Wohnsitz für die so wichtigen Tiere.
Die Florfliege ist der natürliche Feind von Läusen und Milben, damit sich die Florfliege im Garten ansiedelt und man ihr mit einem geeigneten Haus Schutz über die Wintermonate bieten kann, empfiehlt es sich einen Lamellenkasten in mind. 1m Höhe aufzustellen oder an einem Baum anzubringen. Florfliegen lieben rote Farben, von daher bietet es sich an die Behausung mit einem natürlichen roten Anstrich zu versehen.
Auch der Schmetterling freut sich über einen Unterschlupf, Schmetterlingskästen kann man einfach selbst bauen oder kaufen, Anregungen hierzu findet ihr auf www.insekten-hotels.de. Wenn man diesen kleinen Kasten in der Nähe von begehrten Schmetterlingsblumen platziert und dazu noch ein Schattenplätzchen hat, dann freuen sich die bunten Luftkünstler umso mehr. Der Kasten kann noch mit dünnen Zweigen bestückt werden, dann muss der bunte Falter seine Traumvilla nur noch beziehen.
Wie ihr seht gibt es eine Vielzahl von Insekten, um diesen kleinen fleissigen Tierchen das Leben ein klein wenig zu erleichtern, freuen sich die Tiere über einen insektenfreundlichen Garten.
