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Ist es denn notwendig dass wir Wildtiere, exotische Tiere und Tiere von anderen Kontinenten zu jeder Zeit in Echt betrachten können? Warum gibt es Zoos und für was sind sie gut besser gesagt was machen die Zoos mit den Tieren?

In Deutschland gibt es nach der Website starpark.de rund 800 Zoos und zooähnliche Einrichtungen wie Wildparks und Vogelparks. In diesen Einrichtungen befinden sich oftmals Tiere wie Löwen, Elefanten, Tiger, Eisbären, Kängurus, verschiedene exotische Vogelarten, Reptilien und Unterwassertiere wie Seelöwen und Robben und natürlich viele weitere Tierarten. Ein Zoo ist unserer Ansicht nach ein Gefängnis, es ist alles andere als artgerecht Tiere in ihrer natürlichen Lebensweise so extrem einzuschränken nur um der Gesellschaft Unterhaltung bieten zu können. 

Die Tiere werden in ihrer Lebensweise immens eingeschränkt, nehmen Verhaltensstörungen an und sind weit weg von einer artgerechten Unterbringung, denn kein Wildtier der Welt kann in Gefangenschaft artgerecht untergebracht werden. Ihre Instinkte verkümmern regelrecht. In freien Natur würde ein Elefant rund 20 Kilometer am Tag zurücklegen und ein Schimpanse würde sich in einem Territorium von über 70 Quadratkilometern aufhalten. Kein Zoo auf der Welt kann das nur ansatzweise bieten, im Gegenteil, meistens sind die Unterbringungen, Gehege und Käfige so winzig dass die Tiere abnormale Verhaltensmuster aufweisen. 

Viele Zoologischen Gärten, Zoos und Tierparks schieben immer wieder als Argument, den Artenschutz vor. Ein absolut haltloses Argument, denn nur rund 20 Prozent aller bedrohten Tierarten leben in Zoos, nur 3 Prozent der Reptilien, alle anderen Tiere sind in ihrem natürlichen Lebensraum nicht bedroht. Und dazu kommt – was soll dieser angebliche Artenschutz denn bringen? Die Tiere die in Zoos hineingeboren werden, können nicht mehr ausgebildet werden, davon mal abgesehen wird dieses Ziel auch nicht wirklich verfolgt. Was trägt dann dieses Vorgehen zum Artenschutz in freier Wildbahn bei? Nehmen wir mal das Beispiel des Berggorillas, dieser ist in seiner Heimat stark vom Aussterben bedroht, es gibt nur noch zum aktuellen Zeitpunkt 1004 dieser Tiere weltweit, durch umfassende Tierschutzprogramme nimmt die Population wieder langsam zu, keines dieser Tiere lebt in Zoos. Die Arterhaltung hat somit nichts damit zu tun ob das Tier in einem Zoo gehalten wird oder nicht. Um ein Artensterben zu verhindern, müssen wir alle gemeinsam umdenken, wir müssen handeln bevor es zu spät ist, Lebensräume sichern und vor Ort Arbeit leisten und nicht Tiere in Gefangenschaft züchten. Ein Zoo ist ebenso ein Schauerplatz wie ein Zirkus. Der Unterschied, die Tiere vegetieren vor sich hin und werden nicht noch zu irgendwelchen artfremden Kunststücken gezwungen. Doch das natürliche Verhalten der Tiere hat in einem Zoo keine Chance – das Paarungsverhalten, die Nahrungssuche, das natürliche Zurückziehen bei Gefahr, all dass wird den Tieren genommen. 

Trauriger Zoolöwe
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PETA hat ein Studienergebnis wie folgt zusammen gefasst: „Laut einer 2012 veröffentlichten Studie über die Tierhaltung in deutschen Zoos waren die meisten überprüften Zoogehege ungeeignet, um die artspezifischen Bedürfnisse der Tiere zu erfüllen. In 87 Prozent der Gehege fehlte jede Art von Verhaltens- und Beschäftigungsmaterial. Knapp ein Drittel der Gehege erfüllte nicht einmal die behördlich vorgegebenen Mindestanforderungen. Der Sprecher des WWF sagte 2012 in einem Interview, dass ausnahmslos alle Tiger in Zoos verhaltensgestört sind.

Eine Studie von Wissenschaftlern der Universität Kent belegt, dass Schimpansen in Gefangenschaft psychisch krank werden: In den sechs untersuchten Zoos in Großbritannien und den USA zeigten alle Schimpansen mindestens eine abnormale Verhaltensweise, am häufigsten das Essen ihrer Exkremente – und das trotz Verhaltensanreicherung (Behavioural Enrichment).“ Die Verhaltensanreicherung beinhaltet zum Beispiel das Futterverstecken, die Nachahmung natürlicher Verhaltensmuster). „Weitere Merkmale von Verhaltensstörungen sind Selbstverstümmelung, extreme Zurückgezogenheit, permanentes Hin- und Herschaukeln des Oberkörpers bis hin zum Verzehr von Erbrochenem. Einige Tiere sterben verfrüht durch die mangelhaften Bedingungen im Zoo. Einer wissenschaftlichen Untersuchung zufolge beträgt die durchschnittliche Lebensdauer Afrikanischer Elefanten in Zoos 17 Jahre – in der Natur hingegen werden die Tiere durchschnittlich 54 Jahre alt.“

Zootiere leiden tagtäglich und dass ein ganzes Leben lang, oftmals werden sie auch noch von ihrem Partner getrennt und in andere Zoos ins Ausland verschifft, Geld regiert die Welt. 

Wie kommen die Tiere in Zoos wenn sie nicht hineingeboren werden? In viele Zoos trifft man noch auf Tiere wie zm Beispiel auf alte Menschenaffen und Elefanten, diese vor vielen Jahren ihrem natürlichen Lebensraum entrissen wurden, gefangen für den Zoo. Ihr Sozialleben, ihre Familien und ihre Freundschaften, plötzlich war alles weg. Und warum? Zum Artenschutz? Ganz bestimmt nicht!

Es ist kein Garant dass Wildfänge nicht mehr gemacht werden, denn gerade sehr sensible Tiere vermehren sich nur schlecht in Gefangenheit, hier bleibt dann nur noch der Wildfang. 

Die Zucht im Zoo steht bei vielen Tierarten im Vordergrund, mehr produzieren, mehr verkaufen. 

Doch die Tiere paaren sich in Gefangenschaft oftmals nicht, hier wird dann mit einer unfassbar unnatürlichen Methode weitergeholfen.

PETA beschreibt es wie folgt: „Elefanten beispielsweise leiden derart unter der Gefangenschaft, dass sie sich nur selten fortpflanzen. Viele Zoos helfen daher mit Gewalt nach: Unter Vollnarkose wird bei männlichen Elefanten durch eine Elektrosonde im Rektum eine Elektroejakulation ausgelöst. Die weiblichen Elefanten werden anschließend in einer belastenden invasiven Prozedur teilweise über 100 Mal je Tier künstlich besamt, um eine Schwangerschaft auszulösen. Doch trotz kostspieliger Zuchtprogramme verarmt der Genpool der vergleichsweise wenigen Individuen in Gefangenschaft schnell, und Zoos sind bestrebt, den Tierbestand wieder mit „frischem Blut“ zu ergänzen. Viele Zoos setzen stattdessen mittlerweile auf Inzucht. Dies bringt jedoch regelmäßig Tiere mit schweren genetischen Defekten hervor, die nicht überlebensfähig sind und meist eingeschläfert werden. Einige Tierarten in Zoos leiden durch die niedrige Anzahl an Gründertieren, mit denen die Zucht begonnen wurde, bereits in hohem Maße unter Inzucht. Wissenschaftler kritisieren beispielsweise die Zucht von Asiatischen Löwen scharf, denn die im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) gezüchteten Tiere leiden so stark unter Inzucht, dass rund zwei Drittel des Nachwuchses die ersten Lebenswochen nicht überlebt. Die Zucht basierte auf einer Gründerpopulation von nur 9 Tieren. Auch bei anderen Katzenarten sind niedrige Populationsgrößen und Hybridisierung (Vermischung verschiedener Arten) ein Problem.

Zoos haben außerdem unwissentlich Hybriden gezüchtet: Man ging lange davon aus, dass es sich bei Borneo- und Sumatra-Orang-Utans lediglich um Unterarten handelt, bis sie nach genetischen Analysen zu zwei getrennten Tierarten erklärt wurden. So entstanden Mischlinge (Hybriden) dieser beiden Arten, die sich nicht weiter fortpflanzen sollen.“

Trauriger Seelöwe
Quelle Bild: „iStock.com/Lucia Gajdosikova“

Wir finden das alles unmenschlich und absolut inakzeptabel. Es kann doch nicht sein dass auch hier wieder Tiere nur zur gesellschaftlichen Unterhaltung und dem Profit der Zoobetreiber wie Ware gehandelt und behandelt werden. Wir unterstützen mit jedem Zoobesuch dieses Vorgehen. Das muss uns allen bewusst sein. Wollen wir solche Machenschaften unterstützen und so lebende und gequälte Tiere unseren Kindern vorführen?

Und was passiert mit den Überschusstieren? Oftmals kommen mehr Tiere auf die Welt wie der Zoo unterbringen kann, PETA hat hierzu einen zusammenfassenden Überblick was mit den sogenannten Überschusstieren bereits passiert ist und auch weiterhin passiert erstellt: „Wenn die Tiere älter werden und die Zoos Platz für neue Tierbabys benötigen, werden die „Überschusstiere“ n der Regel getötet oder an zwielichtige Tierhändler verkauft. So haben beispielsweise der Zoo und Tierpark Berlin zwischen 2007 und 2009 über 1000 Tiere an den dubiosen Tierhändler Werner Bode verkauft. Zur Kundenliste des Tierhändlers zählten unter anderem ein Tierversuchslabor, ein Exotenrestaurant und chinesische Zuchtfarmen. Auch der Zoo Duisburg, der Zoo Hannover, der Serengeti-Park Hodenhagen, der Zoo München (Hellabrunn), der Zoo Saarbrücken, der Opel-Zoo Kronberg, der Zoo Dresden, der Tierpark Bochum und der Zoo Aschersleben führten Geschäftsbeziehungen mit dem Tierhändler.“

Aber all das Leid passiert nicht „nur“ direkt vor unserer Haustüre, denn weltweit gibt es über 10 000 Zoos und zoologische Einrichtungen. In vielen Ländern sind die Haltungsbedingungen so schlecht dass die Tiere an Krankheiten qualvoll sterben, niemals ein Partnertier bekommen oder gar medizinische Hilfe. 

Das zur Schau stellen von Tieren passt nicht in unsere heutige Gesellschaft, nehmt ebenso Abstand von Foto – & Streichelgelegenheiten diese oftmals in Urlaubsländern mit Löwen, Elefanten, Affen und Bären angeboten werden. Die Tiere leben immer, ausnahmslos immer, unter katastrophalen Bedingungen und alles andere als artgerecht. Oft werden gerade die Elefanten an kurzen Ketten gehalten, welche am Fuss der Dickhäuter angebracht werden, sie ergeben sich ihrem Schicksal. Auch Tigern und Löwen oder auch Affen werden unter anderem alkoholhaltige Mittel zugeführt um sie gefügsam zu machen – all das ist aktive Tierquälerei!

Die Organisation VIER PFOTEN macht sich gegen die schlechte Haltung von Zootieren stark, hierzu könnt ihr die Petition unterschreiben und aktiv einen Beitrag für die Zootiere leisten. 

Hier gehts` zur Petition:

Denn gerade auch im Ausland sind die Bedingungen in Zoos noch schlechter und grausamer, hierzu zählen vor allem Bulgarien, Albanien und Rumänien. Wir können gar nicht beschreiben wie furchtbar diese Tiere dort leben müssen, wer sensible Inhalte verträgt kann sich auf vierpfoten.de oder peta.de aktuelle Bilder dazu anschauen. Oder auf deren Instagram Accounts. 

Es gibt so viele andere Möglichkeiten sich die Zeit zu vertreiben, mit den Kindern etwas zu unternehmen. Wir müssen auch hier lernen dass die Ausbeutung der Tiere für die gesellschaftliche Unterhaltung schon lange nichts mehr in der heutigen Zeit zu suchen hat, es hätte gar nicht erst beginnen dürfen dieses Schauerspiel. Dokumentarfilme zeigen wildlebende Tiere in ihrer Heimat, zwar nicht in Echt aber dafür umso schöner und naturnah sowie natürlich. Alles andere vermittelt uns und unseren Kindern ein falsches Bild der Tiere, sie sollen nicht lernen das Eisbären mittags um 13 Uhr in Deutschland besichtigt werden können, das ist abnormal und weit weg von Toleranz und Mitgefühl. 

Macht Euch stark, unterschreibt Petitionen und boykottiert Schauplätze wo Tiere zur Unterhaltung angeboten werden, sei es der Zoo, der Zirkus oder was auch immer sich diese Tierquäler für unsere Tiere einfallen lassen! Seid besser und gebt so unseren Tieren eine Stimme!

Eine Übersicht zu allen Petitionen findet ihr auf unserer Website unter „Wissenswertes“ – „Petitionen“.

Leoparde in Gefangenschaft
Quelle Bild: „iStock.com/Arpan“

Quellen: starparks.de, peta.de/ https://www.peta.de/themen/zoo/, wwf.de, Vierpfoten.de