Hallo liebe Kids, vor ein paar Wochen kamen wir optisch mit der Blindschleiche schon in die Nähe unserer heimischen Schlangen. Doch wie wir gelernt haben, zählten diese nicht zu den Schlangen. Aber heute lernen wir eine kennen beziehungsweise gleich eine ganze Gruppe. – Die Nattern.

Zu den Schlangen gehören einige verschiedene Familien. Wir in Deutschland haben zwei Vertreter der Familie der Vipern, auch Ottern genannt und vier Stück, die aus der Familie der Nattern kommen. 

Heute möchten wir etwas mehr über die Nattern erfahren. Die Nattern sind bei den Schlangen die größte und auch die am weitesten verbreitete Familie auf unserer Erde. 

Die Nattern haben einen langen, schlauchförmigen Körper an dem ein im Vergleich zu den anderen Schlangenfamilien richtig langer Schwanz dran ist. Jetzt denkt ihr euch bestimmt, aber sind Schlangen nicht immer nur ein Kopf mit ganz langem Schwanz? Nein im Gegenteil. Schlangen haben einen Kopf, der bei den Nattern sehr gut vom danach kommenden Hals unterschieden werden kann, weil er deutlich breiter ist. Nach dem Hals haben sie einen gaaaannnnnzzzz langen Körper und nur der der letzte Teil ist der eigentliche Schwanz. In Deutschland ist die Schlingnatter mit maximal 80 cm Körperlänge die Kleinste und die Ringelnatter mit bis zu 2 Meter die Größte. 2 Meter, dass ist deutlich größer als die meisten Erwachsenen. Holt doch mal einen Meterstab zur Hilfe, wenn ihr den ganz aufklappt, ist er meist genau zwei Meter lang. Das ist eine stolze Länge. 

Ringelnattern sind auch die am weitesten verbreitete Art bei uns in Deutschland. Doch auch ihr Bestand geht immer weiter bedrohlich zurück. Ringelnattern sind die einzigen unserer Nattern, die gerne an Land wie auch im Wasser leben. Sie sind super Schwimmer und Taucher. Wenn Gefahr von zum Beispiel Greifvögeln, Mardern oder uns Menschen droht flüchten sie auch meist ins Wasser und tauchen ab. Sollte das nicht gehen können sie ihren Körper größer erscheinen lassen indem sie ihn flacher auf den Boden legen und somit breiter aussehen. Lässt sich durch zusätzliches Zischen und Antäuschen von Bissen der Angreifer trotzdem nicht beeindrucken, hat die Ringelnatter noch einen Trick. Sie sondert ein ganz arg riechendes Sekret aus einer besonderen Drüse, der „Postanaldrüse“, ab und stellt sich gleichzeitig tot. Und das können sie erschreckend echt. Ihr Körper hängt dann schlaff herunter oder liegt auf dem Rücken, das Maul geöffnet, die Zunge seitlich heraushängend und manche lassen für die Dramatik noch etwas Blut aus dem Maul laufen. Das ist ist mal eine Show. Ringelnattern kann man gut an den beiden gelben Flecken an den Seiten am Hinterkopf erkennen. Sie haben ein wenig die Form von zwei Halbmonden. Ansonsten hat die Ringelnatter eine eher unauffällige grau bis schwarze Färbung, wobei der Bauch wie bei fast allen Schlangen meist heller ist und weiß-dunkel gefleckt. 

Eine weitere Art in Deutschland ist die Äskulapnatter. Sie ist eher grün bis gräulich. Bei ihr ist es besonders wie sie auf die Jagd geht. Denn dann klettert sie schlängelnd Bäume hinauf. Sie ist auch das Wappentier der Ärzte und Apotheker. Denn sie schlängelt sich auf dem Zeichen um einen Stab. Schaut euch mal mit euren Eltern oder im Kindergarten oder in der Schule den Äskulabstab an oder vielleicht entdeckt ihr ihn beim nächsten Stadtbummel einen an einer Apotheke. Haltet die Augen offen. 

War der Beutezug der Natter erfolgreich, erwürgt die Äskulapnatter, da sie zu den Würgeschlangen gehört, ihre Beute indem sie ihren langen Körper um ihre Beute legt und sie würgt bis sie erstickt. Anders als die Ringelnatter, die ihre Beute lebendig verschlingt. 

Unsere Kleinste im Bunde, die Schlingnatter, hat noch ein anderes besonderes Merkmal. Während alle anderen Nattern bei uns in Deutschland Eier legen und daraus die kleinen Schlangen schlüpfen, bringt die Schlingnatter ihre Babies lebendgebährend zur Welt. Das heißt die Kleinen kommen alle zusammen in einer dünnen Hülle zur Welt aus der sie bei der Geburt direkt ausbrechen.

Ihr habt ja vorher schon gesehen, die Lebensräume sind bei den Nattern sehr unterschiedlich. Und die Würfelnatter ergänzt das ganze noch. Zu den an Land lebenden, in Bäumen jagenden und im Wasser lebenden Nattern mit Landgang kommen jetzt noch die Würfelnattern. Sie sind Wasserschlangen und am liebsten im kühlen Nass. Nur sehr selten geht es an Land, um eventuell einmal jagt auf einen Frosch zu machen, ansonsten wird unter Wasser gejagt. Sie gibt es bei uns in Deutschland nur noch sehr selten, da unsere Flüsse und Gewässer immer mehr und mehr durch uns Menschen verschmutzt werden. Doch nicht nur das macht ihnen zu schaffen, wie bei vielen Wasserbewohner ist, wie wir schon gelernt haben, auch die Begradigung der Flüsse ein riesen Problem. Denn indem wir künstlich mit Baggern und Co. die Kurven aus den Flüssen nehmen, weil wir wollen, dass er woanders hinfließt, wird die Strömung immer schneller, somit wachsen an den Ufern nicht so viele Wasserpflanzen und die Würfelnattern können ihre Eier nicht in den ruhigen Stellen in den Uferböschungen ablegen, weil entweder keine vorhanden sind oder die Strömung zu stark ist und die Eier einfach wegschwemmt. Doch warum heißt die Würfelnatter eigentlich so? Kann sie gut Würfelspiele spielen? Nein, natürlich nicht. Aber die bräunlich schwarze Schlange hat auf dem Rücken ein Muster das Würfeln ähnelt. 

Alle Nattern haben eher rundliche Augen und vor allem rundliche Pupillen. Im Gegensatz zu den Viper und Ottern, welche eher schlitzförmige Pupillen haben. Aber über sie lernen wir in einer anderen Folge mehr. 

Egal, ob die Natterart bei uns weit verbreitet ist oder nur in bestimmten Regionen zuhause, es werden immer weniger von ihnen. Denn auch Ihnen nehmen wir den Lebensraum durch unsere Bebauungen und unsere Verschmutzung der Seen und der anderen Gewässern. Es ist wichtig unsere tierischen Freunde in der Natur zu schützen, damit wir uns auch noch lange an ihnen erfreuen können. 

Und auch wenn jetzt einige von euch denken, iiihhhhh, an Schlangen erfreuen, dass geht doch gar nicht. Da irrt ihr euch. Schlangen sind super interessante Tiere und es gibt keinen Grund sich vor ihnen zu ekeln, ganz im Gegenteil. Und Angst braucht ihr schon gar keine vor unseren Nattern zu haben. Sie haben meistens mehr Angst vor euch. Unsere Nattern sind alle ungiftig, doch wenn ihr mal eine seht, dann verhaltet euch trotzdem ruhig. Ihr könnt sie gerne von weitem beobachten, aber lasst sie in Ruhe ihren Weg gehen oder besser gesagt kriechen, denn wie schon gesagt auch sie haben Angst vor euch. 

Nattern sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.