Hallo liebe Kids, die Spatzen haben wir schon kennengelernt, welche Vögel könnt ihr denn noch im Garten oder vom Balkon aus oft beobachten? Die Meisen.

Doch habt ihr schon mal genau hingeschaut und gesehen, dass sie sich manches Mal unterscheiden? Ja? Dann seid ihr super Beobachter. 

Das liegt daran, dass es von den Meisen sechs verschiedene Arten bei uns in Deutschland gibt. Die wohl bekanntesten in unseren Gärten und sich auch sehr ähnlich sehenden Meisen sind die Kohl- und die Blaumeise. Die Kohlmeise ist mit ihren bis zu 15 cm Größe auch die Größte aller sechs Meisen bei uns. Die Anderen werden alle eher zwischen 10 und 13 cm groß.

Wie schon gesagt sehen sich die zwei Gartenmeisen sehr ähnlich, doch trotzdem kann man sie sehr gut unterschieden. Während die Kohlmeise einen schwarzen Kopf mit weißen Wangenfedern hat, ist der Kopf der Blaumeise, na welche Farbe hat er wohl? Ja klar, blau. Sie haben aber nicht den ganzen Kopf blau und nicht nur die Wangen weiß, sondern das Blau ist wie eine Mütze oben am Kopf und der Rest inklusive ihrer Wangen ist weiß. Zusätzlich haben sie aber einen schwarzen Streifen um den Kopf, direkt durch die Augen durch. Dadurch wird das weiß unterteilt und es sieht etwas so aus wie wenn die Blaumeisen ein Stirnband an hätten. Die Vorderseite bzw. die Brust beider Meisen ist gelblich und wird mittig durch einen schwarzen Streifen getrennt. Mit dem Streifen kann man die Männchen auch von den Weibchen unterscheiden, deren ihrer ist nämlich dunkler und etwas breiter. Man muss aber schon genau hinschauen.

Die anderen Vertreter bei uns in Deutschland sind viel seltener und meistens wohnen sie auch lieber in Nadel- oder Laubwälder und nicht in unseren Hecken. In manchen Fällen findet man sie auf Friedhöfen oder in Parks. Die seltenste Meise ist die Weidenmeise. Sie sieht einer anderen Art und zwar der Sumpfmeise zum verwechseln ähnlich. Nur erfahrene Beobachter können sie unterscheiden, denn sie haben beide braunes Gefieder, eine schwarze Kopfoberseite, also alles ab den Augen aufwärts und einen schwarzen Kinnfleck, der bei der Sumpfmeise meist kleiner ist wie bei der Weidenmeise. Außerdem sind die schwarzen Federn der Weidenmeise eher matt und die der Sumpfmeise haben mehr Glanz. 

Der fünfte Vertreter der Meisen, die Tannenmeise sieht ähnlich wie die Kohlmeise mit dem schwarz-weißen Kopf nur das sie anstatt dem gelblichen Körper eher einen beige-braunen hat. Und sie kann die hinteren Federn, den Scheitel, zu einer mini Haube aufstellen. Also wirklich zu einer mini Haube, nichts um Vergleich zu unseren letzten der Familie, der Haubenmeise. Sie ist am Bauch hellbeige mit brauen Flügel. Ihr Kopf ist schön abwechselnd schwarz-weiß gemustert und wie es der Name schon verrät erkennt man sie eindeutig an ihrer unverwechselbaren großen Haube, also an den Federn am Kopf, die sie weit Hochstrecken kann und wie wenn sie eine Kopfmütze tragen würden. 

Tierschutz Beitrag Blaumeise
Tierschutz Beitrag Haubenmeise
Tierschutz Beitrag Sumpfmeise
Tierschutz Beitrag Tannenmeise

Alle Meisen bleiben ihr Leben lang mit ihren Partnern zusammen und sie sind auch meist in der gleichen Gegend jedes Jahr wieder anzutreffen. Dort bauen sie dann ihre Nester in Baumlöcher, morsche Bäume, aber auch Nistkästen werden gerne genommen. Es ist auch schon des Öfteren vorgekommen, dass die nicht sehr scheuen Kohlmeisen einen Briefkasten für ihren Nachwuchs ausgesucht haben. Gut, höhlenartig ist der ja auch irgendwie. Die Weidenmeise ist die Einzige, die ihre Bruthöhle richtig allein noch in morsche, weiche Bäume zimmert, also nicht nur in vorhandenen Höhlen ein Nest baut. Manchmal nutzt sie hierfür die Vorarbeit von Spechten in den härteren Schichten der Bäume. Ziemlich clever von ihnen. 

Erst einmal ein neues Zuhause gefunden, wird es schön hergerichtet und dann geht es an den Nachwuchs. Die Meisen legen ihre Eier und passen gut auf sie auf bis sie geschlüpft sind, dann versorgen sie sie liebevolle. Und das ist richtig anstrengend, denn zum Beispiel die Tannenmeise fliegt in eine Stunden oft bis zu 56 mal zum Nest mit Futter um die Kleinen solange sie noch nicht flügge sind zu versorgen. Das ist fast jede Minute. Stellt euch das mal vor. In der Zeit wir jetzt etwas über sie Lernen wäre sie vielleicht schon mindestens acht bis zehn mal losgezogen, Futter gefangen oder gesucht und zurück ins Nest. Das ist eine Leistung der kleinen Flieger. 

Die Meisen fressen im Sommer am liebsten Insekten, Spinnen, Blattläuse und Larven. Im Winter, wenn das Angebot zurück geht sind es eher Samen. Sie nehmen dann auch gerne unser Angebot von Futterhäuschen und Co. in Anspruch und liegen dann noch ein paar Beeren oder Äpfel bereit macht sie das mehr als glücklich. Also zumindest die Kohl- und Blaumeisen. Doch Achtung vor den Blaumeisen, oft sind sie sehr frech und das auch gegenüber anderen Vogelarten die die Futterstellen besuchen. Da können sie auch mal in kleine Streitereien mit anderen kommen.

Doch auch wenn sie am Futter etwas vorwitzig ist, dick werden die Leichtgewichte trotzdem nicht. Könnt ihr euch vorstellen, wie schwer so eine Blaumeise ist? Also sie ist ja nur circa 11cm groß. Was meint ihr? So schwer wie eine Ein-Euro-Münze? Oder doch eher wie Zwei-Euro? Nein, sie sind nur so schwer wie ein 20-Cent-Stück. Das ist echt wenig oder?

Doch eines, lasst euch nicht verwirren, wir haben in Deutschland auch noch drei Vögel die den Namen „Meise“ im Name tragen, aber keine sind, wie die Schwanzmeise, die Bartmeise und die Beutelmeise. Sie gehören nicht zu den richtigen Meisen. 

Auch die Meisen könnt ihr, wie die Spatzen, super gut im Garten, auf dem Balkon oder auf der Fensterbank unterstützen. Richtet mit artgerechten Futter passend zur Jahreszeit Futterstellen ein, pflanzt insektenfreundliche Blumen in eure Kübel, hängt Nistkästen für Höhlenbrüter auf oder stellt täglich frische Wasserstellen auf, vor allem an heißen Tagen oder wenn alles gefroren ist. Die kleinen Meisen werden es euch danken. 

Fragt doch mal eure Eltern, Kindergärtner oder Lehrer, ob sie mit euch ein Paradies für unsere Gartenvögel aufbauen. Vielleicht könnt ihr auch euren Kindergarten oder euren Schulhof wildtierfreundlicher gestalten und Insekten, Spatzen und Co. ein tolles Zuhause bieten. Auf unserer Homepage findet ihr tolle Beispiele wie ihr die tierischen Gartengäste gut versorgen könnt.

Jetzt da ihr wisst, wie viele Meisen wir haben und auch viele nicht nur in unseren Gärten, sondern auch in den Wäldern zuhause sind, könnt ihr mal auf die Suche gehen. Vielleicht kreuzt einer der Anderen euren Weg. 

Meisen sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.