Hallo liebe Kids, heute erzählt euch PLUEMES etwas von dem besten Strauchkletterer – der Haselmaus.

Aber lasst euch von dem Namen nicht verwirren, denn die Kleinen gehören, obwohl man sie Haselmäuse nennt, nicht zu der großen Familie der Mäuse. Nein, sie gehören zu der Familie der europäischen Bliche und sind die kleinsten Vertreter von ihnen. Zu der Familie gehören auch die Siebenschläfer, die wir schon kennengelernt haben. Ist das nicht lustig? 

Der Körper der Haselmäuse ist super an das Klettern in Sträuchern und auf dünnen Ästen angepasst und ähnelt etwas dem der „normalen“ Mäuse, außer dass der Schwanz der Haselmäuse sehr viel dichter behaart ist und fast nochmals so groß ist wie sie selbst. Dieser dient optimal zum ausbalancieren beim Klettern. Sie haben ein ganz tolles goldbraunes Fell und können ein Gewicht von 15 bis 35 Gramm bekommen. Das ist superleicht findet ihr nicht? Wenn ihr möchtet könnt ihr mal eure Eltern fragen, ob ihr auf der Küchenwaage Mehl, Salz oder Zucker wiegen dürft um zu schauen wie viel so circa 20 Gramm sind. Das ist echt nicht viel, aber sonst würden auch die ganz feinen Äste unter ihrem Gewicht abknicken. Die Racker können bis zu 6 Jahre alt werden, was für so ein Tierchen ein stolzes Alter ist. 

Die Haselmaus hat aber noch was besonderes was nicht viele Tiere haben, aber wir Menschen haben es fast am ausgeprägtesten. Könnt ihr euch vorstellen was das ist? Es hat mit den Pfoten zu tun. Und zwar sind sie welche der wenigen Tiere, die aktiv zugreifen können. Zwar nicht so genau wie wir, sie haben auch keine Daumen, aber sie haben Finger die sich leicht gegenüber stehen und die sie beugen können. So können sie super nach den dünnen Ästen und anderen Dingen greifen und sie festhalten. 

Man bekommt sie aber auch sehr schwer zu Gesicht, denn sie leben sehr versteckt in Sträuchern und sind meist Nachts unterwegs. Tagsüber schlafen sie in ihren gemütlichen  Kobeln, die sie ganz geschickt zwischen dünne Äste in verschiedenen Sträuchern, Baumhöhlen oder auch gerne in unbenutzten Vogelhäusern bauen. Wisst ihr noch vom Eichhörnchen was Kobeln sind? Die Nester. Gebaut und Gepolstert werden die gemütlichen, circa faustgroßen Nester mit Laub, Moos und Gräsern. In der Mitte befindet sich eine wärmende Kammer, die sie ganz eng auspolstern und mit den Gräsern verweben. Wenn der Nachwuchs ansteht, wird von Mama Haselmaus ein etwas größerer Kobel gebaut damit die kommenden Kleinen auch genug platzen haben. Aber Achtung nicht zu groß darf es werden, denn es muss auch schön kuschelig und warm bleiben, damit die, bei der Geburt nackten Babies nicht frieren. Es können bei einem Wurf bis zu fünf Junge zur Welt kommen. Die Kleinen wiegen bei der Geburt gerade mal 2 bis 3 Gramm und sie sind so groß wie ein Fingernagel. Ist das nicht winzig? Sie werden liebevoll von ihrer Mama versorgt und verlassen so etwa nach 40 Tagen das Nest um die Welt auf eigenen Füßen zu erkunden. Doch sie müssen vorsichtig sein und sich erinnern was ihre Mama ihnen beigebracht hat, damit sie nicht einem ihrer Fressfeinde, wie den Eulen, Wildkatzen, Marder oder sogar einem Wildschwein zum Opfer fallen. 

Sie halten auch, wie der Siebenschläfer und die anderen der Familie einen gaaaannnnnzzzz langen Winterschlaf. Auch fast die Hälfte des Jahres. Eingerollt wie eine Kugel mit dem wärmenden Schwanz über dem Bauch bis in Gesicht eingekuschelt, gehen sie dann in einem Nest auf dem Boden in den sogenannten Torpor um in den Winterschlaf zu fallen. Das ist ein Energiesparmodus vom Körper um weniger Energie zu verbrauchen, damit die Fettreserven bis zum nächsten Frühling reichen und sie nicht verhungern. Zum Beispiel wird die Atmung viel viel langsamer. Da können mal zwischen einem Atemzug bis zum nächsten elf Minuten vergehen. Fragt mal eure Eltern, ob sie eine Stoppuhr haben oder schaut auf eure eigene Uhr wie lange elf Minuten sind. Das ist gaaaaannnz schön lange. PLUEMES schafft das nicht.

Die Kletterer haben sehr viel gutes auf ihrem Speiseplan stehen. Aber am Liebsten ist ihnen das Essen, welches sie direkt vor ihrer Haustür im eigenen Strauch finden, wie die Knospen, Samen und Früchte des jeweiligen Strauchs. Aber zum Winter hin gehen sie dann auch mal außerhalb sammeln um sich Fettreserven für den Winterschlaf anzufressen, da gehören dann auch mal Insekten zum Speiseplan.

Könnt ihr euch vorstellen woher die Haselmaus ihren Namen hat? Überlegt mal. Was wächst an Sträuchern, ist braun und ein Teil des Namens kommt auch bei der Haselmaus im Namen vor. Die Haselnuss. Diese Nuss ist eine der wichtigsten Nahrungsquellen im Herbst bevor es in den langen Winterschlaf geht.

PLUEMES hat euch ja vorher erzählt, dass die kleinen Kerlchen schwer zu entdecken sind, weil sie vor allem nachts aktiv sind und tagsüber ruhig in ihren Nester schlafen. Aber man kann manchmal ihre Spuren entdecken. Ihr müsst mal beim nächsten Spaziergang, wenn ihr an einem Nussbaum vorbei kommt ganz genau die herunter gefallenen Nüsse anschauen und sie auf Löcher untersuchen. Wenn ihr eine Haselnuss mit Loch gefunden habt, dann schaut euch mal den Rand des Lochs genau an. Wenn der Rand eher gerade, glatt und einigermaßen eine Linie ist, war es vermutlich keine Haselmaus, sondern eher vielleicht ein Eichhörnchen, das auf Futtersuche war. Sieht der Rand aber eher ausgefranst aus oder wie wenn ihr eine Sonne malt noch kleine Strahlen weggehen ist es eigentlich ziemlich sicher, das hier eine Haselmaus in der Gegend wohnt. Das liegt daran, das sie die Einzigen sind die ihre Frontzähne parallel zum Rand ansetzen um die Nuss zu knacken und dann dieses Muster hinterlassen. Ist das nicht interessant?

Wie bei vielen unserer heimischen Wildtiere, finden die Haselmäuse auch durch uns immer weniger Lebensraum. Wenn ihr oder eurer Großeltern einen Garten habt könnt ihr die kleinen Strauchbewohner super unterstützen indem ihr einfach fruchttragende Wildsträucher pflanzt und vielleicht in den Gartengrundstücken die Wildbrombeerhecke und Co. stehen lasst. Dort können dann ganz viele wilde Bewohner einziehen und nicht nur die Haselmäuse werden es euch danken.

Haselmäuse sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.