Hallo liebe Kids, klein aber schwer bewaffnet. Heute geht es bei PLUEMES um einen Käfer, der sich um sein Leben furzt, den Bombardierkäfer.

Ja, ihr lacht, aber ihr habt richtig gehört. Der kleine Käfer furzt um sein Leben und die sind brandgefährlich. 

Doch lernen wir die Familie der Bombardierkäfer erst einmal genauer kennen. 

Es gibt in ganz Europa über 50 verschiedene von ihnen und weltweit sogar um die 500 verschiedene Arten und alle unterscheiden sich etwas. Doch alle kommen auf eine Größe von nur 5 bis 15 Millimeter. Das ist nicht gerade sehr groß und sie sind auch sonst auf den ersten Blick eher unscheinbar. 

Sie haben einen lang gestreckten Körper, der meisten ein unauffälliges metallisches grün oder blau aufweist. Außerdem liegen auf dem Körper die Flügel auf, die aber das Hinterteil frei lassen. Ihr etwas zu groß wirkender Kopf mit den behaarten Fühlern und der Hals sind meist in einem dreckigen Orange, ebenso wie ihre Füße. 

Die kleinen Krabbler findet man meist in Weinbergen, auf trockenen Weiden oder Trockenwiesen. Dort tummeln sie sich oft sehr gesellig in Gruppen unter Steinen. Sie fressen wahrlich vieles. Eigentlich alles was sie gerade bekommen können, doch meist andere Insekten, deren Larven oder andere tierische Dinge.

Bisher ist eigentlich nichts besonderes im Vergleich zu anderen Käfern an ihnen. Oder doch? Oh ja, der Schein trügt. Denn sie machen ihrem Namen Bombardierkäfer alle Ehre.

Könnte ihr euch darunter etwas vorstellen? Wir hatten es am Anfang der Folge schon angedeutet. Er furzt um sein Leben. Doch diese Fürze sind nicht mit denen zu vergleichen, die wir kennen. 

Das liegt daran, dass die kleinen Sprengstoffexperten bei Gefahr schwer bewaffnet sind. Kommen die kleinen Krabbler in Gefahr oder werden angegriffen, schießen sie, um sich zu verteidigen, in rasend schneller Geschwindigkeit aus ihrem Hinterleib eine stechend riechende, ätzende und ultra heiße Flüssigkeit, um genau zu sein ein Säuregemisch. Die ihren Angreifer fast immer zielsicher trifft. Denn sie können ihr ganzes Hinterteil in verschiedene Richtungen drehen und kippen. So können sie den Feind anvisieren und sogar um die Ecke schießen. Sie müssen sich noch nicht einmal umdrehen, wenn der Angreifern von vorne kommt. Sie strecken ihr Hinterteil einfach von hinten zwischen den Füßen durch und schießen nach vorne. Und das bis zu 80 Mal hintereinander. Das ist mal krass. 

Wenn die kleinen Käfer ihren Sprengstoff abschießen, lässt es auch bei jedem Abschuss einen Knall. 

Wir hatten es gerade darüber, dass die Flüssigkeit nicht nur ätzend, sondern auch heiß ist. Und wisst ihr wie heiß? Ihr werdet es nicht glauben, sie ist bis zu 100 Grad heiß. Das ist so heiß, wie wenn eure Mama Wasser in einen Topf macht und es anfängt zu kochen und zu verdampfen. So heiß ist die Flüssigkeit, die die kleinen Käfer auspupsen. Das ist richtig heiß. Da verliert jeder Angreifer die Lust am Jagen der Kleinen. Wenn wir von den Großen getroffen werden, kann es auch bei uns ganz, ganz kleine Brandblasen auf der Haut geben. Aber nichts Schlimmes.

Aber wisst ihr was noch phänomenal ist? Es funktioniert auch noch, wenn der Käfer im Ganzen geschluckt wurde. Häh? Wie soll das denn gehen? Erwischt ein Jäger den Käfer doch mal und verschluckt ihn, wie es zum Beispiel Kröten machen, in Sekunden im Ganzen, kann der Käfer seine Waffe noch im Bauch der Kröte zünden. Dieser wird dann schlagartig schlecht und sie bekommt Bauchweh und muss sich übergeben. So spuckt sie den Käfer wieder aus und dieser kann sich dann erst einmal in Ruhe putzen und säubern. Denn die Kröte macht den Fehler den Käfer wieder zu essen meist kein zweites Mal. Ist das nicht cool?

Doch wie schaffen es die Käfer den Sprengstoff überhaupt zu produzieren und warum verletzen die sich nicht im inneren ihres Körpers, wenn sie den Sprengstoff herstellen?

Naja, da wissen wir noch nicht so viel darüber. Wir wissen aber, dass die Käfer in ihrem Körper zwei Drüsen haben, welche beide einen Stoff bzw. eine Chemikalie produzieren. Die heißen Hydrochinon und Wasserstoffperoxid. Die werden in einer Sammelblase gesammelt bis er sich bereit machen muss zum Schießen. Jeder Stoff allein ist völlig ungefährlich. Doch dann werden die beiden Stoffe in seine eigene Explosionskammer im Hinterleib geleitet und dort kommen noch zwei Enzyme hinzu, die mit den anderen Chemikalien reagieren und die Explosion zusammen mit ihnen entfachen bis die Kammer zu ihrer Öffnung mit einem Knall explodiert und den Angreifer abschießt. 

Ihr könnt euch die Reaktion ein bisschen wie das Cola und Mentos Experiment vorstellen. Kennt ihr das schon? Wenn nicht fragt mal eure Eltern, ob sie es mit euch mal machen oder vielleicht in der Schule. Es ist wirklich interessant, zu sehen, was passiert, wenn man ein Mentosbonbon in einen Cola Light Flasche wirft. Aber wichtig Kinder macht, es nicht alleine, sondern mit euren Eltern oder Kindergärtnern zusammen und am besten draußen, wo es dreckig werden darf.

Wie es die kleinen Käfer schaffen dabei nicht selbst verletzt zu werden, von der Hitze der Flüssigkeit oder dem ätzenden Stoff, wissen wir Menschen bisher noch nicht. Das bleibt ein kleines Geheimnis der Käfer. 

Bombardierkäfer sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.