Hallo liebe Kids, ein „Wunderwesen“ der Flüsse und Meere werden sie genannt. Lange wurde gerätselt zu wem sie gehören, sind es Schlangen, Fische oder gehören sie doch zu den Amphibien, zu denen auch die Molche und Frösche gehören? Heute lernen wir mit PLUEMES mehr über die Aale. 

Jeder von euch kennt sie oder? Die langen mystischen, schlangenartigen Wesen, die sich durch die tiefen des Wassers schlängeln. Mittlerweile wissen wir zu welcher Familie die Aale gehören. Na was meint ihr? Zu den Schlangen? Mmhhh, nein. Aber Amphibien sind es auch nicht. Aale gehören wirklich zu den Fischen. 

Es gibt weltweit auch verschiedene Arten, doch hier bei uns in Deutschland ist der europäische Aal zuhause. Wie alle Aale hat auch er einen langgestreckten, runden, schlangenförmigen Körper, der bis zu 1,50 Meter lang werden kann und bis zu 6kg schwer. Aber das sind meistens die Weibchen, die Herren werden meist nur halb so groß. Seine Rücken-, Schwanz- und Afterflosse gehen wie ein Kamm oben und unten entlang ihres Körpers bis nach hinten in die Schwanzspitze. 

Auch der Aal ist mit seiner Farbe der Umgebung super gut angepasst. Je nach Heimat sind sie auf der Oberseite schwarz bis dunkel grün um in Wasser und auf dem Grund der Flüsse nicht aufzufallen. Der Bauch ist ähnlich wie bei den Schlangen heller, meist gelblich bis weiß. 

Doch das alleine macht sie nicht sehr besonders oder findet ihr? Man nennt sie aus einem anderen Grund ein „Wunderwesen“. Doch dafür müssen wir mehr vom Leben der Aale erfahren. 

Tagsüber gut versteckt zwischen Steinen und in Höhlen unter Wasser, gehen sie nachts auf die Jagd. Hier unterscheiden wir zwischen dem Spitzmaulaal, dessen Kopf, wie der Name schon sagt, eher spitzt zulaufend ist und dem Breitmaulaal. Sie unterscheiden sich nicht nur von der Kopfform, sondern hauptsächlich von ihren Lieblingsspeisen. Während der Spitzmaulaal eher auf winzige Krebse steht, bevorzugt der Breitmaulaal eher Fische zur Mahlzeit. Sie spüren ihre Beute durch ihren superfeinen Geruchsinn auf.

Sie leben die meiste Zeit in unseren Flüssen und Seen und wie wir schon gelernt haben, somit hauptsächlich im Süßwasser. Wenn es Winter wird ziehen sie sich in die tieferen Ebenen zurück und vergraben sich dort im Schlamm bis es wieder wärmer wird. Hierbei hilft ihnen auch, dass sie sehr sehr viel Fett haben um Energie zu speichern. Obwohl sie so schlank aussehen sind sie wirklich sehr fett. Sie können sich eine riesige Fettschicht anfressen und auch ewig Hunger. Sie sind wirklich wahre Hungerkünstler und wir meinen richtige Hungerkünstler, nicht nur einige Tage oder Monate, nein, sogar Jahre können sie ohne etwas zu fressen auskommen. Und das brauchen sie auch wie wir später noch herausfinden.

Doch was hat das alles mit Wunderwesen zu tun? Eines nach dem anderen. 

Wisst ihr noch was katadrome Wanderfische waren? Das sind die Fische die zum Babies bekommen weite Wege von unseren Flüssen und Seen mit meist Süßwasser, in die Meere mit Salzwasser wandern. Die Lachse zum Beispiel machen anderes herum, sie leben im Meer und wandern für den Nachwuchs in die Flüsse und Seen. Sie sind andadrome Wanderfische. 

So, also unser Aale machen sich, wenn sie Eltern werden wollen auf den Weg zu ihrem Geburtsort und das ist bei den europäischen Aalen der Sargassosee, ein Teil des Nordatlantiks, dort liegen auch die Bermuda-Inseln. Wenn ihr davon noch nichts gehört habt, ist gar nicht schlimm, denn die sind ziemlich weit weg. 

Hier wurden sie meist vor 15 bis 30 Jahren selbst geboren. Als winzige bandförmige, durchsichtige Larven, die wenig nach einem Aal aussehen, sind sie zwischen März und Mai aus ihren Eier geschlüpft, die ihre Eltern dort gelegt hatten. Anschließend schwammen und trieben sie bis zu drei Jahre mit der Meeresströmung, welche man auch den Golfstrom nennt bis an die flachen Küsten Europas. Dort ankommen wurden sie zu sogenannten Glasaalen, dass sind kleine Aale von bis zu 7cm Länge. Von dort aus wanderten sie vom Meer mit seinem Salzwasser unsere Flüsse mit Süßwasser hinauf immer weiter weg ins Landesinnere. In dieser Zeit wuchsen sie immer weiter heran und heißen dann Steigaale, weil sie die Flüsse „hochsteigen“, also gegen den Strom schwimmen. In ihrem Heimatgewässer angekommen leben sie dort jetzt ihr ganzes Leben lang bis sie mit 6 bis 15 Jahren dann erwachsenen sind und bereit dafür selbst Nachwuchs zu bekommen. Wenn es soweit ist, wandern sie wieder den ganze Weg zurück ins Meer Flussabwärts um dann im Meer gegen den Golfstrom wieder an ihren Geburtsort zu wandern. Das ist den Aalen so wichtig, dass sie nirgends, wirklich nirgends anders Babies bekommen bzw. Eier ablegen und dafür eine riesige Strecke zurück legen. Es sind über 5.000km. 

Doch nicht nur die Strecke ist überwältigend. Nein, sondern auch ihr Verhalten dafür. Die ganzen Jahre haben sie sich ihre Fettreservern angefressen, nur für dieses eine Vorhaben. Während sie von den Seen und Flüssen sich auf den Weg ins Meer machen, verwandeln sie sich schon. Sie wechseln die Farbe von einem gelblichen Bauch und einem grün-braunen Rücken zu einem silbernen Bauch und einem grau-silbernen Rücken. Könnt ihr euch vorstellen warum? Klar, damit fällt man im Meer weniger auf als mit den Farben die sie vorher eher in den Flüssen und Seen getarnt haben. Doch nicht nur das. Sie stellen auch nach und nach das Fressen ein, bis sie irgendwann gar nichts mehr fressen, und wir meinen wirklich nichts mehr, ihr restliches Leben nicht mehr. In dieser Zeit bildet der Körper ihren Magen und den Darm komplett zurück, denn wenn oben nichts mehr reinkommt muss auch unten nichts mehr raus. Stattdessen bildet ihr Körper jetzt alles wichtige was sie dafür brauchen um den Nachwuchs zu bekommen. 

Auf dem langen Weg kann es auch oft zu Hindernissen kommen. Auch durch uns Menschen, wenn wir künstlich in einen Flusslauf eingreifen, ihn umlegen, Staudämme oder Wasserkraftwerke bauen. Das kann lebensgefährlich werden. Oft sterben sie beim Versuch durch die Turbinen eines Wasserkraftwerkes zu kommen. 

Sind es allerdings natürliche Hindernisse, wie dass ein Fluss an Stellen versiegt, kann der Aal auch kurze Strecken über feuchtes Land kriechen. Dann schließt er seinen dünnen Kiemen und nimmt den nötigen Sauerstoff über seine Haut auf.  Die Aale sind oft bis zu einem Jahr unterwegs.

In Sargossosee endlich angekommen legen sie ihre gut behütetet Eier, ihren wertvollsten Schatz, ab. Man nennt es auch ablaichen. Anschließend sterben die Eltern in der Hoffnung, dass viele ihrer Kleinen es schaffen erwachsenen zu werden. Wie die Kleinen nach dem Schlüpfen wissen wo sie ihre Reise starten müssen und wohin es gehen soll, ist noch ein Geheimnis der Aale, genauso wie die Erwachsenen genau an diesen Ort wieder zurück finden. 

Es ist unvorstellbar was diese wunderwollen Wesen ihr ganzes Leben auf sich nehmen, damit die nächste Generation leben darf. Leider sind sie sehr, sehr stark vom aussterben bedroht. Denn zum einen kommt für sie nur ein Ort in Frage um neues Leben in die Welt zu setzten und dieser Weg ist schon sehr gefährlich, und zum anderen haben wir Menschen ihnen das Leben über Jahre hinweg noch schwerer gemacht und nicht nur in dem wir ihren Weg deutlich gefährlicher gemacht haben, sondern auch da wir sie viel zu viel gejagt, gefangen und gegessen haben. Aale werden mittlerweile geschützt und dürfen nicht mehr gejagt werden, doch vor den Gefahren auf ihren weiten Wegen können wir sie nicht schützen. Deshalb ist es auch so wichtig, sich bei jedem Schritt, auch beim Bau von Dämmen und Kraftwerken, zu überlegen, ob dieser Eingriff auch wirklich ohne wenn und aber gebraucht wird und wenn ja, wie man es für unsere Wasserbewohner am sichersten machen kann, damit wir unsere Wunderwesen des Wassers nicht verlieren.

Aale sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.