Hallo liebe Kids, welche Pferde lieben es unter Wasser zu schwimmen? Naja gut, Pferde sind es nicht wirklich, eher Fische. Aber ihr Kopf sieht unseren Pferden doch recht ähnlich. Die Seepferdchen.
Ja, ihr habt richtig gehört die Seepferdchen gehören zu der großen Familie der Fische. Es gibt von ihnen 30 bis 80 verschiedene Arten. Forscher sind sich da noch nicht so einig, welche jetzt wirklich eine eigene Art sind oder zu anderen dazu gehören. Doch bei allen sieht die Kopfform denen unserer Pferde an Land schon sehr ähnlich. Ungewöhnlich für einen Fisch sind die Flossen der Seepferdchen, diese haben sich nämlich fast komplett zurückgebildet in Laufe der Evolution. Außerdem ist ihre besondere Art im Wasser zu schweben auch völlig anders, wie bei den Fischen. Wir haben schon ein paar Fische kennengelernt. Was unterscheidet sie bei Schwimmen? Kleiner Tipp, wie schwimmt ihr und wir lauft ihr? So ähnlich ist der Unterschied bei den nennen wir sie mal „normalen“ Fische, wie Hecht, Karpfen und Co. und den Seepferdchen. Fische schwimmen waagrecht vorwärts, ähnlich wie wenn ihr taucht oder schwimmt, aber die Seepferdchen schweben aufrecht durchs Wasser, also eher wie wir laufen. Sie sind auch die langsamsten Fische im ganzen östlichen Atlantik, dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer, in denen die Seepferdchen zuhause sind. Sie brauchen für 1,5m oft mehr als eine Stunde. Das ist wirklich richtig langsam. Eigentlich sind alle Wasserschnecken sogar schneller. Ihre Schwanzflossen wurden im Laufe der Generationen umgewandelt in eine Art Greifarm. Damit können sie sich an Pflanzen und Korallen festhalten, zum Beispiel um nicht von der Strömung weggetragen zu werden. Denn ihr könnt euch vorstellen, wie lange sie für den Heimweg bräuchten.
Die kleinen Unterwasserpferde könnten unterschiedlicher nicht sein. Egal ob man die Größe vom Kleinsten, dem tasmanischen Seepferd mit seinen gerade mal 1,5cm Größe bis zum riesigen Bruder, dem Dickbäuchigen Seepferdchen, das bis zu 25cm lang wird, nimmt. Nehmt euch doch mal ein Blatt, einen Stift und ein Lineal zur Hand und malt beide in ihrer echten Größe auf, dann seht ihr den deutlichen Unterschied. Oder im Aussehen, von gelb über rot, braun, schwarz oder weiß, ja, sogar orange, mit Flecken, Streifen oder ganz ohne Muster, es kann fast alles dabei sein. Und je nach Umgebung oder sogar Partner können die bemerkenswerten Fische auch ihre Farbe daran noch anpassen. Mega.
Und ihr Aussehen und die Anpassung ist auch überlebenswichtig für die Pferdchen, denn zum einen werden sie sehr schlecht von ihren Feinden, wie Raubfischen zwischen den Seegräsern oder Korallen gesehen oder werden sogar als treibende Blätter gehalten, denen sie sich angepasst haben und haben dadurch einen höheren Schutz. Sie müssen sich dann nur noch vor giftigen Anemonen oder Korallen in Acht nehmen oder Einsiedlerkrebsen. Zum anderen sieht ihre Beute sie ebenfalls schlecht oder gar erst wenn es zu spät ist, denn Seepferdchen sind im Gegensatz zu unseren Pferden keine Vegetarier. Und da, wie wir schon gelernt haben sie keine schnellen Schwimmer sind, sind sie sogenannte Lauerjäger. Das heißt sie lauern gut getarnt in Seegraswiesen bis ihre Beute wie, Garnelen oder Krebse vorbeikommen, um sie dann aus dem Versteck heraus anzugreifen. Sollte mal nichts vorbeischauen, begnügen sich die Seepferdchen auch mit Plankton. Aber ihnen entgeht nichts so schnell, denn nicht nur einen Greifschwanz, wie ein Chamäleon haben sie, nein sie können auch ihre Augen unabhängig voneinander bewegen. Das können wir nicht. Ihr könnt es gerne Testen. Schaut mit Beiden Augen nach vorne, jetzt probiert mit eurem rechten Auge nach rechts zu schauen und mit eurem Linken nach links. Und? Hat es funktioniert? Wir denken nicht, oder? Wir sind dafür einfach nicht gebaut.
Haben sich zwei Seepferdchen gefunden, die sich mögen, bleiben sie ein Leben lang zusammen. Verliert einer den anderen folgt kein neuer Partner mehr. Die beiden haben zusammen ein Revier für sich.
Was macht ihr morgens nach dem Aufstehen in eurer Familie? Ihr sagt euch „guten Morgen“, macht euch vielleicht zusammen mit euren Geschwistern fertig, frühstückt mit euren Eltern. Anschließend geht ihr in den Kindergarten oder zur Schule und eure Eltern arbeiten. Und mittags oder abends sieht man sich dann meistens wieder. Ihr werdet es nicht glauben, aber ähnlich ist es bei den Seepferdchen auch. Nachts schläft jeder getrennt an seinem Grashalm, ähnlich wie ihr bestimmt in euren Zimmern. Wird es dann morgen macht sich meist die Dame auf den Weg zu ihrem Partner und hängt sich im Grashalm ein, an dem sich der Seepferdchenmann über Nacht festgehalten hat. Anschließend drehen sich beide rund um den Halm herum. Als ob sie sich guten Morgen wünschen. Schwanz in Schwanz eingehakt tanzen sie dann noch etwas durch ihr Revier, bevor jeder über den Tag seinen eigenen Weg geht, um Essen für sich zu suchen.
Solche Tänze machen sie auch, wenn es um den Nachwuchs geht, nur diese Tänze können dann gut und gerne Mal über mehrere Stunden gehen.
Und in Sachen Nachwuchs gibt es bei den Seepferdchen noch etwas außergewöhnliches. Denkt euch noch die Folge mit den Kängurus? Wo sind die Kleinen groß geworden? Genau im Beutel der Mama. Die Seepferdchen haben so was ähnliches, nämlich eine Bruttasche. Und noch was Besonderes, die Bruttasche hat nicht die Mama, sondern der Papa, denn er ist für das Großziehen der Kleinen verantwortlich. Nach dem langen Tanz legt die Mama ihre Eier, nachdem der Papa die Tasche extra nochmal mehrmals mit frischem Wasser mit viel Sauerstoff durchgespült hat, in die Tasche des Papas. Wohl behütet wachsen die Kleinen bis zu 5 Wochen in der Tasche auf. Der Papa weiß dann wann es Zeit für die Kleine wird den Beutel zu verlassen. Bei der „Geburt“ spült er den Beutel kräftig mit frischem Wasser durch und schleudert die jungen Seepferdchen mehr oder weniger aus seinem Beutel. Sie sind ein Abbild ihrer Eltern nur viel winziger. Kaum aus der Tasche sind sie komplett selbstständig und gehen ihren eigenen Weg.
Doch es wird immer schwerer für die Kleinen alt zu werden, denn auch ihnen nehmen wir immer mehr den Lebensraum durch die Temperaturen oder zu viel Plastik, welches im Meer schwimmt, auch unseres aus Europa und direkt von uns in Deutschland. Auch Nahrung wird weniger, die sie finden und in einigen Ländern werden sie immer noch als getrocknete Trophäen von Touristen gekauft oder gelten als Delikatesse oder Medizin. Das ist grausam und dürfte in unserer heutigen Zeit nicht mehr passieren. Deshalb ist es auch so wichtig liebe Kids, wenn ihr mal am Meer im Urlaub seid, nehmt keine Souvenirs mit, die aus dem Meer kommen. Es waren alles einmal Lebewesen, egal ob das Seepferdchen, der Seeigel, die Koralle oder die Muschel. Sie brauchen alle unseren Schutz und damit könnt ihr anfangen sie zu schützen. Natürlich gibt es noch vieles mehr. Informiert euch gerne zusammen mit euren Eltern oder Kindergärtnern, Lehrern darüber. Wir können so vieles machen, auch indirekt, wie Plastik einsparen oder beim Klimaschutz helfen. Macht mit es lohnt sich, damit wir noch viele Jahre unsere Seepferdchen in der freien Natur bestaunen können.
Seepferdchen sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.