Erreger

Der Fachbegriff der Tollwut ist Rabies. Es handelt sich hierbei um eine anzeigepflichtige Erkrankung, welche durch Rhabodoviren hervorgerufen wird.

 

Vorkommen

Man kann Tollwut in jeglichem Land antreffen und bei vieler Arten von Tieren, wie dem Fuchs, dem Stinktier, dem Waschbären und der Fledermaus. Allerdings zählen einige Länder in Europa, darunter Deutschland, Schweiz, Niederlande, Frankreich und einige mehr, derzeit zu den Ländern mit dem offiziellen Status „tollwutfrei“. Das ist das Ergebnis einer bis 2008 flächendeckend durchgeführten Immunisierung von potenziellen Infektionsquellen, wie Füchsen und anderen Wildtieren, durch Köder. Eine Überwachung der Wild- und Heimtiere ist aber weiter zwingend erforderlich um den Status „tollwutfrei“ zu erhalten. Die bei Fledermäusen durch andere Rhabdoviren verursachte Tollwut ist weiterhin in Deutschland und anderen Ländern Europas vorhanden.

 

Übertragung

Das Virus wird durch den Speichel eines infizierten Tieres übertragen, zu allermeist durch eine Bissverletzung. Die Viren sind in einer sehr großen Menge im Speichel vorhanden. Durch die Bissverletzungen gelangen die Viren in der Körper und vermehren sich als erstes in Muskel- und Bindegewebe. Von dort befallen sie die Nervenzellen und somit das Nervensystem und zuletzt Teile des Gehirns. Jedoch auch ein kleiner Kratzer kann bereits zu einer Infektion führen.

Tollwut ist eine Zoonose. Auch andere Säugetiere können an dem Virus erkranken. Hierzu gehören unter anderem Hunde, Nager, Pferde und auch wir Menschen.

 

Krankheitsbild

Nach der Übertragung kommt es zu einer Inkubationszeit von 3 bis 8 Wochen. Allerdings kann es in auserwählten Fällen auch bis zu Jahren dauern bis es zu Symptomen kommt.

Am Anfang der Krankheit kommt es zu allgemeinen Beschwerden, wie Übelkeit, Kopfschmerzen und Fieber. Im nächsten Stadium erscheinen Verhaltensveränderungen der Tiere. Wilde Tiere wie Füchse oder Fledermäuse verlieren ihre Scheu zum Menschen. Unsere Haustiere hingegen können nervös, unruhig bis hin zu aggressiv werden. Außerdem kommt es im weiteren zu dem typischen Speichelfluss, da die infizierten Tiere eine Phobie gegen jegliche Flüssigkeiten entwickeln, dies gilt auch für körpereigene Flüssigkeiten wie dem Speichel und es kann auch zu Schlundkrämpfen und zunehmenden Lähmungserscheinungen kommen. Menschen haben dann oft eine Phobie den eigenen Speichel zu schlucken und lassen ihn deshalb vermehrt aus dem Mund laufen. Im letzten Stadium, der Infektion des Hirnstamms, kommt es zu Lähmungen der Hirnnerven, ausgeprägten Teilausfällen (Paresen) der Muskulatur bis zum Atem- und Herzstillstand. Die Tiere, wie auch wir Menschen sind meist oft bis zum Schluss bei vollem Bewusstsein. Die Tollwutinfektion verläuft immer tödlich. Es gibt keine Heilung und bei den Tieren sind Therapieversuche auch verboten. Wenn ein Verdacht auf eine Tollwuterkrankung besteht muss das Tier getötet und pathologisch untersucht werden. Bei einer Erkrankung muss der Anzeigepflicht nachgekommen werden.

 

Diagnose

Bei Tieren kann die Erkrankung nicht am lebenden Tier eindeutig festgestellt werden. Deshalb ist eine pathologische Untersuchung nach der Tötung des Tieres Pflicht.

 

Therapie

Eine Tollwuterkrankung führt immer zum Tode. Es gibt keine Therapiemöglichkeiten und diesbezügliche Versuche sind gesetzlich verboten.

 

Prophylaxe 

Eine regelmäßige Impfung unsere Hunde und Katzen, wie auch unserer Frettchen, gegen Tollwut ist deshalb zur Prophylaxe unumgänglich und wird dringend empfohlen. Derzeit liegt das Impfintervall gemäß „Ständiger Impfkommssion Veterinärmedizin“ (StIKo Vet.) bei 3 Jahren.