Erreger

Fachbegriff der Leishmanien ist Leishmania donovani. Es handelt sich hierbei um einen winzigen, einzelligen Gewebeparasiten.

 

Vorkommen

Man findet diesen Parasiten meist in Mittelmeerländern, Afrika, Amerika und Asien, in Wassernähe, aber meist nicht direkt am Strand. Allerdings ist eine Ausbreitung in den letzten Jahren immer mehr in Richtung Norden zu verfolgen.

 

Übertragung

Die dämmerungsaktiven Schmetterlingsmücken, wie den meisten bekannte Sandmücke, übertragen die Leishmanien von Wirt zu Wirt. Zu Beginn der Dämmerung, wenn die Mücken in Wassernähe aktiv werden, werden auch die Leishmanien im bereits infizierten Wirt aktiv und wandern im Körper nahe zur Körperoberfläche, wo sie durch den Saugakt der Stechmücke von dieser aufgenommen werden. Dort vermehrt sich das Leishmania donovani und benutzt die Mücken als Brutstätte bis es bei der nächsten Blutmahlzeit der Stechmücke in einen neuen Wirt abgegeben wird. 

Der Parasit kann aber auch durch den Deckakt oder von der Mutter auf die Welpen während der Trächtigkeit in der Gebärmutter übertragen werden.

Leishmania donovani ist eine Zoonose. Auch andere Säugetiere können mögliche Wirte werden, wenn auch unwahrscheinlicher. Hierzu gehören unter anderem Katzen, Nager, Pferde und auch wir Menschen.

 

Krankheitsbild

Nach der Übertragung kommt es zu einer unspezifischen Inkubationszeit von mehreren Wochen bis zu einem Jahr.

Die Erkrankung benötigt dann mind. 1 bis 3 Monate bis diese sich entwickelt hat. Es ist nicht möglich die Krankheit anhand reiner Symptome festzustellen, da es eine sehr komplexe Krankheit mit unterschiedlichsten Symptomen und unterschiedlichsten Krankheitsverläufen ist. Den eigentlichen Schaden richtet erst einmal nicht der Erreger an, sondern wenn das Abwehrsystem des Hunde den Eindringling feststellt, bildet dieser Abwehrstoffe und anstatt die Erreger zu zerstören verbinden sich die Erreger mit den Abwehrstoffe und bilden eine neue Einheit. Das heißt der Parasit nistest sich in die Abwehrzellen des Wirtes ein und ruft damit eine Veränderung der roten und weißen Blutkörperchen hervor.

Es handelt sich um eine schwere Allgemeinerkrankung, welche eine Vergrößerung der Milz, Leber und den Lymphknoten, sowie eine Nierenentzündung hervorruft.

Die häufigsten Symptome sind Müdigkeit, Abgeschlagenheit, eingeschränkte Belastbarkeit, zudem können je nach befallenem Organ stark geschwollene Lymphgefäße und Hautentzündungen (Dermatitis) dazu kommen.

Die Hautentzündungen beginnen meist mit haarlosen Stellen und Schuppen und können bis zur Bläschen- und Knötchenbildung führen. Oft sind Ohrränder, Nase und Augen zu allererst betroffen. Bei letzterem entsteht die für Leishmaniose typische Brillenbildung. Die Dermatitis ist meist mit starkem Juckreiz verbunden.

Zum Krankheitsbild gehört noch eine lange Liste weiterer eventuell auftretender Symptome, wie zum Beispiel extremes Krallenwachstum, Gewichtsverlust, Bindehautentzündung, Lahmheit, Durchfall und vieles mehr. Allerdings passt das leider auch auf diverse andere Krankheiten.

 

Diagnose

Durch die unzähligen Symptome ist eine Diagnose immer durch einem Bluttest zu fundieren. Eine Blutentnahme zum späten Nachmittag oder gegen Abend ist ratsam um die Wahrscheinlichkeit eines Nachweises bei Injektion von Leishmanien oder der gebildeten Abwehrstoffe, Antikörper, zu erhöhen.

Sollte der Test prophylaktisch nach einen Auslandsaufenthalt in einem entsprechend Land gemacht werden ist es ratsam diesen erst 6 bis 12 Monate nach Einfuhr in Deutschland zu machen, Voraussetzung der Hund war in der Zwischenzeit nicht wieder im südlichen Ausland.

 

Therapie

Die vorhanden Arzneimittel bekämpfen die Krankheitssymptome, allerdings gibt es keine Heilung dieser Krankheit, da die Erreger nie komplett abgetötet werden können. Die Medikation geht meist über mehrerer Monate und ist entsprechend kostenintensiv. Aber durch die Linderung der Symptome entsteht für den Wirt ein Verbesserung seines körpereigenen Immunsystems, da es sich nicht auf die Symptombekämpfung konzentrieren muss, sondern die Eindämmung der Leishmanien. Es kommt aber immer wieder zu Ausbrüchen der Krankheit. Hier kann man mit regelmäßigen Bluttest ein gutes Auge darauf haben und rechtzeitig einschreiten. 

Erkrankte Hunde haben eine Lebenserwartung von maximal 2 bis 3 Jahren. Bei Therapiebeginn ist die Lebenserwartung meist verbunden mit dem Stand der Erkrankung bei Beginn. Hund mit fortgeschrittener Erkrankung haben auch bei Behandlung leider eine sehr vorsichtige Prognose.

 

Prophylaxe 

Bei nicht infizierten Hunden empfiehlt sich bei Reisen oder leben im Verbreitungsgebieten der Sandmücke entsprechend Halsbänder oder Spot-on Präparate zu benutzen um ein stechen oder annähern des Überträgers zu vermeiden. Zusätzlich kann man diverse Mückensprays zusätzlich verwenden. Ein Aufenthalt im Haus während der Dämmerung und der Dunkelheit trägt auch zu einer Reduzierung einer möglich Infektion bei.

Zu diesen Präparaten gibt es auch noch ein Impfung gegen die Leishmaniose, die erzielt allerdings nicht ansatzweise den erwünschten Erfolg und ersetzt auch nicht die oben genannten Vorgehensweisen.

Und wichtig für die infizierten Hunde – auch hier unbedingt einen Mückenschutz in jeglicher Art anwenden um eine weitere Verbreitung des Erreger auf gesunde Tiere durch die Sandmücke zu vermeiden.