Hier zeigen wir Euch wie man die Langohren richtig hält, ernährt und beschäftigt.

Die Kaninchenhaltung wird leider oftmals unterschätzt und die Tiere vegetieren alleine in einem Käfig vor sich hin. 

Wenn ihr Kaninchen halten möchtet, dann informiert Euch zuerst über die Haltung und die damit verbundenen Kosten. Die monatliche Kosten könnt ihr Euch auf unserer „FAQ Seite – Was kostet mein Haustier eigentlich“ abrufen. 

Zur Haltung

Grundlegend ist zur Kaninchenhaltung zu sagen dass die Tiere immer Artgenossen benötigen, in der Heimtierhaltung empfiehlt sich die Haltung eines Pärchens, kastrierter Rammler und ein Weibchen, je nach Platzangebot können auch ein kastrierter Rammler und mehrere Weibchen zusammengehalten werden, allerdings muss dann ein sehr grosses Gehege zur Verfügung stehen. Gleichgeschlechtliche Tiere vertragen sich in der Regel nie, meist geht es bis zur Geschlechtsreife gut und dann werden blutige Rangkämpfe ausgetragen, sowohl bei zwei Rammlern als auch bei zwei Weibchen ohne die Haremshaltung. Sind die Rammler kastriert kann es mit der Haltung von zwei Rammlern gut gehen, jedoch ist es keine natürliche Haltungsform und die Tiere werden sich nur dulden. 

Zur Innenhaltung

Die Innenhaltung ist mitunter die sicherste Art der Kaninchenhaltung. Die Tiere müssen nicht vor Kälte und Hitze geschützt werden und haben keine Feinde wie den Fuchs oder den Steinmarder. Das Gehege sollte für ein Pärchen mindestens 230 cm lang und 175 cm breit sind, das sind jedoch die Mindestangaben. Umso grösser desto besser. Bei einem Pärchen größerer Rassen ( ab 4 Kilo) empfiehlt sich eine Gehegegröße von 275 cm Länge und 220 cm Breite. Das ist aber auch wieder die absolute Mindestgrösse und setzt natürlich auch täglichen Auslauf voraus. Am besten ist es, wenn das Gehege 24/7 zur Wohnung freien Zugang hat und die Kaninchen selbst entscheiden dürfen wann sie richtig Gas geben möchten und wann nicht. Die dauerhafte Unterbringung in dem o.g. Gehege ist nicht artgerecht. Die optimale Heimtierhaltung ist ein eigenes Zimmer für die bewegungsfreudigen Hoppler. Wer keinen Auslauf bieten kann, sollte 6 Quadratmeter für zwei Tiere für die dauerhafte Unterbringung nicht unterschreiten, selbst diese Grösse finden wir persönlich für die dauerhafte Unterbringung einfach noch zu klein. Das Gehege bzw. das Zimmer sollte immer sehr abwechslungsreich eingerichtet sein. Als Einstreu empfiehlt sich saugstarkes Weichholz. Grosse harte Pellets sind für die Kaninchenläufe ungeeignet. In verschiedenen Ecken kann man Stroh zum verstecken einstreuen. Die Häuschen sollten immer mindestens zwei Ein- / Ausgänge haben, damit ein rangniederes Tier Fluchtmöglichkeiten hat. Unbehandeltes Holz sollte beim Hausbau /-kauf gewählt werden. Umso mehr Unterschlüpfe desto besser. Umso mehr Etagenliegeflächen desto besser. Kaninchen sind Fluchttiere und mögen keine weiten, offenen Stellen. Natürlich sollten sie noch genügend Platz zum Rennen und Ausweichen haben, doch jede Korkröhre, jeder Holzunterstand und jedes Häuschen bieten Schutz und verringern den Stress bei der Nahrungssuche, vor allem bei noch sehr scheuen Tieren. Als Einrichtungsgegenstände empfehlen sich Häuser mit integrierter Heuraufe, so bleibt das Heu immer schön sauber und die Löffler können ohne Angst ihr Heu mümmeln. Ein Wassernapf gehört in jedes Gehege und sollte täglich gereinigt und frisch aufgefüllt werden. Kuschelsachen werden von den Kaninchen geliebt aber auch gerne zerstört, wer Kuschelsachen anbietet sollte immer gut beobachten ob das Kaninchen es nicht als Nahrung nutzt. Hierzu kann man ganz einfach Kuschelrollen oder Kuschelbettchen selbst nähen oder diese online von begabten Hobbyschneidern erwerben. Die Kuschelsachen sollten alle zwei Tage kontrolliert werden, sind sie nass, ab in die Wäsche, so genannte Pipipads meist mit integriertem Molton können dem Waschen des gesammten Kuschelteils behilflich sein, so muss die Kuschelrolle nicht alle zwei Tage in die Wäsche. Auch diese bekommt man online oder kann sie mit etwas Geschick selbst nähen. Das Gehege sollte je nach Größe einmal die Woche komplett gesäubert werden, Einstreu raus, auswischen, bitte kein Desinfektionsmittel benutzen, heisses Wasser ist völlig ausreichend. Die Holzhäuschen sollten alle vier Wochen heiss abgewaschen und luftgetrocknet werden, hier empfiehlt sich immer einen zweiten „Satz“ Häuschen zu haben, dann müssen am Häuschenputztag die Langohren nicht all zu lange auf ihre neuen Unterschlüpfe warten. Plastikhäuschen haben nichts im Gehege zu suchen. Pipiecken sollten täglich gereinigt werden, Kaninchen gewöhnen sich recht schnell an eine Urinecke, man kann somit gerne mit Toiletten in Form von eingestreuten Wannen arbeiten. Wichtig sind auch sogenannte Buddelkisten diese man mit Spielsand befüllen kann, die Kaninchen buddeln für ihr Leben gerne und um diesem natürlichen Trieb nachgehen zu können, dürfen Buddelkisten im Kaninchengehege / Zimmer nicht fehlen. Wenn man die Tiere auf Baumwollteppichen hält, gilt auch hier als Unterlage Molton, der Baumwollstoff sollte mindestens einmal vorab heiss gewaschen werden, nur so nimmt er genügend Flüssigkeit, in dem Fall der Kaninchenhaltung Urin auf. Das Teppichgehege muss täglich mit einem Gummibesen abgefegt werden, Pipipads empfehlen sich an den hoch frequentierten Stellen wie zum Beispiel im Heuhaus oder an den bevorzugten Schlafplätzen. Zu beachten ist, dass man bei der Teppichhaltung weniger Biomüll produziert jedoch eine Unmenge an Wäsche. Überlegt Euch vorab genau wie ihr die Tierchen halten wollt. Die Vorteile von Teppich / Baumwollhaltung sind dass die Kaninchen besser rennen können, das ist jedoch auch schon der einzige Vorteil. Einstreu (Weichholzeinstreu) ist mit das Beste für die Tiere, es ist saugstark, geruchsbindenden und sehr bequem zum einkuscheln. Die Füsschen werden nicht wund und die Tiere laufen nicht in dem mit Urin vollgesaugten Stoff umher. Fleece ist bei Kaninchen nicht geeignet da sie sich hier oft schnell die Füsse heiss laufen, wenn die Haltung ohne Einstreu sein soll, dann müsst ihr auf Baumwolldecken zurück greifen. Die optimale Raumtemperatur für die Tiere liegt bei 14 bis 18 Grad. Ist aber auch von Tier zu Tier unterschiedlich. 

Zur Außenhaltung

Eine isolierte Schutzhütte ist Voraussetzung, diese darf nicht zu klein aber auch nicht zu gross sein, die Tiere müssen sie mit ihrer Körperwärme im Winter warmhalten können. Das Einstreu der Aussenhaltung kann gerne Kokosstreu sein, es ist saugstark und im Sommer kühlend. Das Außengehege muss immer mindestens zu 50 % im Schatten sein, damit die Tiere wählen können. Direkte Sonneneinstrahlung kann im Sommer sehr schnell zum Tode des Tieres führen. Wichtig ist auch dass man die Tiere nicht im tiefsten Winter einfach in ein Außengehege umsiedelt, das würden sie nicht überleben. Der passende Zeitpunkt dafür ist das späte Frühjahr nach dem letzten Bodenfrost. Das Außengehege sollte genauso vielfältig wie das Innengehege eingerichtet sein. Absolut unabdingbar ist ein mardersicherer Außendraht, die Tiere müssen zu 100 Prozent geschützt sein. Kaninchen buddeln und Fuchs und Marder auch, von daher sollte der Gehegeumbau mindestens 30 cm tief in die Erde gehen, damit sich der Feind nicht durchbuddeln kann und das Kaninchen nicht raus. Die Schutzhütte sollte am oberen Rand Luftlöcher bzw. Luftschlitze haben, damit die Luft zirkulieren kann, den Eingang niemals schliessen – wichtig! Das ganze wird dann noch durch eine dicke Schicht Heu und Stroh abgerundet. Die Hütte sollte für zwei kleinere Kaninchen eine Grösse von 0,5 Quadratmeter Grundfläche und 40 cm Höhe aufweisen. Ebenso muss das Reinigen der Hütte alle zwei Tage gemacht werden, damit keine Feuchtigkeit in der Schutzhütte zurückbleibt und sich keine giftigen Schimmelsporen entwickeln können. Auch hier muss immer ein Zugang zum Wassernapf gegeben sein. Das Außengehege sollte alle 4 Wochen grob gesäubert werden (Köttels entfernen, Häuschen abbrausen, ggf. neue Einstreu bei den entnommenen Pipiecken zugeben), alle 12 Wochen muss eine Komplettreinigung stattfinden. Zwei mal die Woche sollten die Kot- und Pipiecken gesäubert werden. Umso grösser das Gehege desto länger können die Zeiträume der Säuberung geplant werden. Jedoch gilt auch umso mehr Tiere desto öfters muss gemistet werden. Und Kaninchen sind Meister im Dreck machen und Chaos hinterlassen.

Platzwahl Gehege

Den perfekten Platz für ein Kaninchen Gehege ist weit weg von Heizkörpern, Kachelöfen und digitalen Geräten, wie Fernsehern oder Radios. Natürlich lässt sich das nicht immer vereinbaren, aber wer verschiedene Möglichkeiten hat, sollte das beachten. Der Raum muss täglich immer gut gelüftet werden, am besten morgens und abends. Ein Kinderzimmer oder ein Schlafzimmer ist für das Gehege nicht geeignet. Ein Flur wo ständig ein Kommen und Gehen ist auch nicht, das Wohnzimmer oder das Arbeitszimmer bietet sich hier schon eher an. Die Tiere gehören niemals in einen Käfig, die leider immer noch von nicht fachkundigen Menschen in Zooläden angeboten werden. Das ist reine Tierquälerei! Ein eigenes Kaninchenzimmer ist die optimale Heimtierhaltung für die Hoppler.

Ernährung

Kaninchen sind nicht wie unsere Haushunde domestiziert, sie ernähren sich weitestgehend so wie ihre wilden Verwandten. Zur Hauptnahrung gehören frische Wiesenpflanzen wie Löwenzahn, Kohldistel, Beifuß, Kamille und Ackerminze. Aber auch Kräuter wie Petersilie und Basilikum sind sehr beliebt. Sonnenblumen, Ringelblumen und Gänseblümchen können durchgemischt gerne mit auf dem Speiseplan stehen. Heu soll natürlich immer zur Verfügung stehen, 24/7, allerdings sollte es nicht die Hauptnahrung sein. Kaninchen würden in der freien Natur das Frische immer dem Getrockneten vorziehen. In der Regel gilt, Frischfutter so viel die Hoppler wollen. Als Gemüse kann täglich Gurke, Tomate, Sellerie, Steckrübe, Karotte, Paprika, Fenchel, Pastinake und Speisekürbis angeboten werden. Als Obst eignen sich Apfel, Birne, Erdbeeren, Wassermelone (Frucht und Schale), Heidelbeeren, Brombeeren und Himbeeren, Obst jedoch in Maßen wegen des hohen Fruchtzuckeranteils verfüttern. Verschiedene Salate wie Endivien, Romana und Eichblatt ergänzen den Speiseplan. Frische Baumäste sind immer eine willkommene Abwechslung, hierzu gehören Buche, Walnuss, Kirsche, Apfel, Birne, Haselnuss und Ahorn. Beim Walnuss nicht all zu viel anbieten wegen der ätherischen Öle in den Blättern. Als kleiner wöchentlicher Snack kann man getrocknete Blütenmischungen und Kräuter anbieten. Wichtig ist auf gute Ware zu achten, wenn man diese online kauft. Als Heu gibt es den ersten und den zweiten Schnitt, der zweite Schnitt auch Grummet genannt ist meistens beliebter bei den Schweinchen, man kann ihn in der Mischung mit dem ersten anbieten. 

Beschäftigung

Kaninchen brauchen Beschäftigung, diese kann so aussehen, dass man verschiedene Äste zum benagen im Gehege / Zimmer anbringt, auf die Äste kann man verschiedenes Gemüse aufspiessen, so müssen die Kaninchen sich strecken und sind beschäftigt. Ebenso kann man in Eierkartons Leckereien wie z.B. Obst verstecken, oder kleine Geflechtkörbe ohne Henkel mit Heu befüllen und feine Trockenkräuter darin verstecken, die Kaninchen sind dann aufgefordert ihre Nase zu benutzen und die Kräuter aus dem Heu zu ziehen.

Auffälligkeiten & Krankheiten erkennen

Einmal die Woche sollte ein „Kaninchen-TÜV“ gemacht werden, hierzu gehört das Anschauen des Tieres, die Untersuchung auf mögliche Bissverletzungen, Umfangsvermehrungen, Zähne, Ohren und Augen kontrollieren, die Zähne müssen gerade gewachsen sein und dürfen sich nicht beim kontrollieren überschneiden, ebenso wenig dürfen sie krumm sein, die Ohren sollten Sekret frei sein und die Augen klar und nicht tränend. Das Unterlid muss weiss sein, rot würde ggf. auf eine Augenkrankheit hinweisen. Die Tiere sind unglaublich zugempfindlich, sprich ein gekipptes Fenster neben dem Gehege kann bereits zu einer Lungen- oder Bindehautentzündung führen. Die Tiere müssen immer feste rund glänzende Kügelchen absetzen, sobald ihr Durchfall entdeckt, ab zum Tierarzt. Die Krallen sollten regelmäßig gekürzt werden, wenn ihr es Euch nicht selbst zutraut mit einem Tierkrallenknippser die Krallen zu schneiden, dann lasst es Euch einmal von Eurem Tierarzt zeigen. Der Bauch sollte immer weich sein und das Fell frei von Verklebungen. Die Geschlechtsecken kontrollieren und bei Bedarf vorsichtig mit einem feuchten Tuch reinigen. Wichtig, die Tiere sollten einmal die Woche gewogen werden, 50 g – 100 g Abweichung zur Vorwoche sind normal, das Gewicht darf jedoch nicht konstant nach unten gehen, hier ist dann der Weg zum Tierarzt unumgehbar. Es ist nicht immer einfach einen guten Kleintiertierarzt zu finden, informiert euch gut! Sollte das Tier gepäppelt werden müssen, kann man das mit Critical Care und Wasserzugabe mit einer 1 ml Spritze tun, lasst es euch aber genau vom Tierarzt zeigen und das Verhältnis erklären. Ein Tierarzt der sagt dass Kaninchen nicht gepäppelt werden müssen wenn sie die Nahrung verweigern und Durchfall haben, kennt sich nicht aus. Verweigert das Tier die Nahrungsaufnahme ist das Päppeln mit unter anderem die einzige Überlebenschance die es hat. Jede Kaninchenhalterin  und jeder Kaninchenhalter kann sich auch Zuhause eine kleine Hoppler Apotheke anlegen, sprecht am besten mit Eurem Tierarzt welche Notfallmittel für die erste Versorgung sinnvoll sind. All diese Tipps ersetzen jedoch keinen Tierarztbesuch, sondern sind nur erste einleitende Hilfsmaßnahme und sollten immer mit dem Tierarzt abgesprochen werden. Wenn Euch das Kaninchen, warum auch immer, seltsam vorkommt, dann geht direkt zu einem Tierarzt, denn Kleintiere können binnen weniger Stunden und Tagen verenden wenn sie keine Hilfe bekommen, denn diese Tiere zeigen Schmerzen so gut wie nie, da sie in der freien Natur sonst nicht überleben würden. Das Köttelfressen ist keine Krankheit sondern lebensnotwendig für die Tiere, der Blinddarmkot beinhaltet wichtige Vitamine und darf nicht unterbunden werden. Kaninchen sollten regelmäßig geimpft werden, dazu findet ihr alles auf unserer Unterseite „Wissenswertes“ Vorsorge & Krankheiten von A bis Z.

Vergesellschaftung

Die Vergesellschaftung sollte wenn möglich auf neutralem Boden stattfinden, wenn z.B. das Kaninchenzimmer / Gehege neu besetzt wird dann ist das völlig in Ordnung, wohnt bereits eines der Tiere darin welches vergesellschaftet werden soll, dann bietet sich das Badezimmer als ruhiger kühler Vergesellschaftungsort an. Das Badezimmer kann mit rutschfesten Matten und Baumwolltüchern als Überlage das perfekte Vergesellschaftungszimmer sein. Versteckmöglichkeiten mit mindestens zwei Ein- und Ausgängen sind ein Muss. Futter kann im ganzen Bad verteilt werden, das ist eine gute Ablenkung. Idealerweise vergesellschaftet ihr gleichaltrige Tiere, ein junges und ein altes Kaninchen haben nicht viel Freude mit einander. Die Wahl eines kastrierten Rammlers und einem Mädel ist in der Heimtierhaltung die Beste. Grossgruppen sind umso schöner, wenn der Platz und die Erfahrung gegeben sind. Im jungen Alter die Kaninchen aneinander zu gewöhnen ist einfacher als erwachsene Tiere zu vergesellschaften, aber generell möglich und dazu wird auch geraten, damit kein Tier alleine sitzen muss. Gitterkäfige zur Gewöhnung nebeneinander zu stellen ist mitunter das schlechteste was man in der Vergesellschaftung tun kann. Ein Käfig hat sowieso nichts in der Kaninchenhaltung zu suchen, aller höchstens die Wanne als Buddelkiste oder Toilette. Wenn ihr Euch die Vergesellschaftung nicht zutraut sind wir Euch dabei gerne behilflich, kontaktiert uns einfach unter pluemes@pluemes.de oder lasst Euch auch von Notstationen und Tierheimen dabei helfen.

Urlaub

Überlegt bitte genau vor der Anschaffung wer Eure Kaninchen versorgen kann während ihr in den Urlaub fährt. Es gibt auch Kaninchenpensionen. Allerdings müsst ihr euch vorab gut informieren wie die Tiere dort gehalten werden und ob die Station fachkundig ist. Die Kosten sind meist 5 Euro pro Tag pro Tier.

 

Das Kaninchen rechnet vor:

Ich kann über 12 Jahre alt werden – in dieser Zeit musst Du folgendes Tun:

  • 13.000 mal einen bunten Gemüseteller zubereiten
  • 4.400 mal die Heuraufe neu befüllen
  • 3.000 mal Grünfutter von der Wiese sammeln
  • 600 mal das Gehege putzen

Ich benötige: 

  • 2.500 kg Gemüse und Grünfutter
  • 400 kg Heu
  • 15.000 l Einstreu, die auch als Müll entsorgt werden müssen

Meine Pflege dauert mindestens 4.500 Stunden

Mein Leben kostet 3.000 Euro & hohe Tierarztkosten!

Und das mehrmals, ich will nicht alleine leben! Willst Du das wirklich?

Quelle Rechnung: Kaninchen Info auf Nager Info, Link:http://www.diebrain.de/k-index.html

Wir haben schon so viel Tierleid gesehen und wissen von was wir sprechen, deshalb bricht es uns auch immer wieder das Herz wenn man auf den verschiedensten Onlineplattformen „Hase mit Käfig zu verschenken“ liest. Die Tiere haben keinerlei Chance sich zu wehren und müssen in den meisten Fällen alleine in einem dunklen Flur, in einem kleinen Plastikkäfig voll mit Kot und Urin, vor sich hin vegetieren. Weil es lästig geworden ist, es den Kindern keinen Spass mehr bereitet oder einfach keine Lust mehr an der Haltung gefunden werden kann. Die Menschen schaffen sich Tiere an von deren Bedürfnissen sie keinerlei Ahnung haben. Kein Kaninchen hat solch eine schreckliche Haltung und das oftmals bis an das Lebensende, verdient. 

Wie ihr seht ist die Haltung dieser tollen Tiere gar nicht so einfach, sie ist sehr zeit- und kostenintensiv. Daher schlaut Euch vor der Anschaffung auf. Wichtig ist, dass diese Tiere nicht für Kinderhände bestimmt sind, die Tiere möchten nicht gestreichelt, nicht getragen und auch nicht bespielt werden. Wer dennoch seinen Kindern Kaninchen als Haustier bieten möchte, muss bedenken dass die Verantwortung immer beim Erwachsenen liegt, die Kinder sind nicht in der Lage auf Dauer alle Bedürfnisse der Tiere zu erfüllen, ebenso müssen sie auch verstehen lernen dass diese Tiere keine Kuscheltiere sind. Ruhiges Beobachten vor dem Gehege ist dagegen eine spannenden Sache für die Kids. Besucht Notstationen und Tierheime und vermeidet wenn möglich den Weg zum Züchter oder gar in eine Zoohandlung, denn es gibt so viele Notkaninchen die auf ein artgerechtes Zuhause warten! Wenn ihr alle Punkte kompromisslos erfüllen könnt, dann freuen sich herrenlose Kaninchen auf ein neues Zuhause.