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Um was geht es in der heutigen Podcast Folge? Eigentlich kennt es bestimmt jeder, das Geschäft mit den Haustieren im World Wide Web.
Für wenig Geld, innerhalb kürzester Zeit an ein Tier kommen, das Internet macht es möglich.
Hat der Käufer denn Erfahrung in der Haltung? Kennt er sich mit der Fütterung aus? Hat er genügend Zeit und Platz dieses Tier zu halten? Und weiss denn der Käufer überhaupt wo sein Tier her stammt und handelt es sich um einen seriösen Verkäufer?
All das wird leider beim Kauf- und Verkauf der Tiere auf diesen Plattformen meistens komplett ausgeblendet.
Aber wie sieht denn solch ein Verkauf überhaupt aus? Hierzu gibt es unglaublich viele Unterschiede, zum Beispiel die Privatperson, welche das geliebte Haustier aus Zeit- oder Kostengründen nicht mehr halten kann, oftmals in Unwissenheit, dass der Verkauf auf diese Weise alles andere als gut für das Tier enden wird, in den meisten Fällen zumindest.
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Hier können wir nur raten und immer wieder betonen, gebt Eure Tiere in einer Notstation oder in einem Tierheim ab, die Selbstvermittlung birgt sehr viele Gefahren und Risiken für das Tier. Wenn ihr unbedingt das Tier selbst vermitteln wollt, dann macht vorab eine Kontrolle, schaut Euch das neue Zuhause genau an.
Sprecht mit den potentiellen Interessenten und schlagt vor, dass sie das Tier erst einmal kennen lernen bevor ihr es in diese fremden Hände gibt. Setzt einen Schutzvertrag mit einer Schutzgebühr auf. Solche Vorlagen findet ihr zur Genüge auch im Internet.
Wichtig ist, dass er beinhaltet, dass das abzugebende Tier nicht für die Zucht, für Tierversuche oder zum verfüttern abgegeben wird. Das jegliche Misshandlung des Tieres zur Strafanzeige gebracht wird und das Tier seiner natürlichen Lebensweise gehalten werden muss.
Zum Beispiel der Wellensittich mit Artgenossen im besten Falle in einem Vogelzimmer, das Kaninchen mit Artgenossen in einem Kaninchenzimmer oder einer ausreichend gesicherten Außenhaltung, das Reptil in einem ausreichenden großen Terrarium artgerecht, auf deren Bedürfnisse angepasst. Wenn das Tier ärztlich versorgt werden muss, muss ein Tierarztbesuch gewährleistet sein. Wenn ihr einen Hund oder eine Katze weiter vermitteln wollt oder müsst und Euch gegen die Abgabe in ein Tierheim entscheidet, dann ist es ratsam, dass die Interessenten das Tier erst mehrere Male besuchen kommen. Das man über die Eigenheiten des Tieres offen spricht und es erst nach reiflicher Überlegung zu einer Weitervermittlung kommt.
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Auch hier gilt, setzt einen Schutzvertrag mit einer Schutzgebühr auf. Bei Kleintieren und Heimtieren sollte die Schutzgebühr sich bei 30 bis 50 Euro oder auch mehr bewegen, bei Hunden und Katzen bei 100 bis 400 Euro.
Aber nicht nur Privatpersonen verkaufen ihre Tiere auf diesen Plattformen, sondern auch Züchter, Vermehrer und dubiose Tierhändler.
Und gerade hier beginnt das Leid, das Leid welches wir unterstützen indem wir zum Beispiel einen Hundewelpen über verschiedenste Onlineportale kaufen. Wenn ihr den Weg zu einem Tierschutzverein oder einer eingetragenen Zucht nicht gehen wollt und Euch in einen Welpen im Internet verliebt habt, gelten folgende Regeln:
Leistet niemals eine Anzahlung, besteht darauf die Elterntiere, zumindest das Muttertier persönlich kennen lernen zu dürfen, besucht mindestens vor Abgabe des Welpen ein bis zweimal die Tierkinder. Schaut Euch das aktuelle Zuhause der Tiere an. Lasst Euch den Impfausweis der Welpen sowie des Muttertieres zeigen. Sollte eine Aussage kommen, dass das Muttertier aktuell nicht besichtigt werden kann, liegt es Nahe, dass es sich um einen illegalen Hundehandel handeln könnte.
Wie dieser illegale Hundewelpenhandel aussieht, erfahrt ihr in unserer übernächsten Podcast Folge. Die meisten Muttertiere leben unter katastrophalen Haltungsbedingungen im Ausland und fungieren als reine Gebärmaschine, durch den Kauf des Welpen und sei er noch so niedlich, unterstützt ihr diesen grausamen Tierschutzverstoß.
Kommt Euch bei der Kontaktaufnahme irgendetwas komisch vor, informiert direkt das ansässige Tierheim oder das Veterinäramt. Die Adressen dazu findet ihr auf unserer Website unter FAQ.
Käufe mit Übergabe auf offener Strasse deuten zu 99 Prozent immer auf den illegalen Welpenhandel hin. Diesen erkennt ihr zum Beispiel auch daran, wenn unterschiedliche Hunderassen über ein und denselben Onlinenutzer angeboten werden.
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Auch verschiedene Züchter bieten ihre Tiere auf diesen Onlineplattformen an, ob Hundezüchter, Katzenzüchter, Meerschweinchenzüchter, Kanarienzüchter und viele mehr, das Ganze geht bis zur Farbmaus – schaut genau hin. Wir raten generell vom Weg zum Züchter ab, denn genügend Tiere ohne ein Zuhause sitzen in den Deutschen Tierheimen und freuen sich auf ihre zweite, dritte oder auch vierte Chance. Solltet ihr Euch dennoch für den Züchter entscheiden, geht den Weg über deren eigene Homepage und nehmt so Kontakt mit den Züchtern auf. Prüft ob es eine angemeldete Zucht ist, wenn ihr Euch unsicher seid, dann fragt beim Veterinäramt nach.
Wenn ihr ein Tier über eine Onlineplattform, angeboten von einem sich ausgebenden Züchter gefunden habt, und ihr unbedingt dieses Tier kaufen möchtet, dann besteht hier ebenso darauf das Tier kennenlernen zu dürfen, tätigt keine Anzahlung, überweist auch keine kleine Reservierungsgebühr, kein seriöser Züchter geht so vor. Hier gilt ebenso, Elterntiere kennenlernen, sich die Zucht zeigen lassen, oftmals sind es kleinere Hobby Züchter, aber besteht auch hier darauf, dass ihr die Unterkunft, wo die Tiere gezüchtet werden, sehen dürft. Macht Euch schlau, ob der Züchter Ahnung von seinen Tieren hat, werden sie artgerecht gehalten?
Alles zur artgerechten Haltung findet ihr auch auf unserer Website. Habt ihr Fragen zu einzelnen Tierarten und deren Bedürfnissen könnt ihr uns auch gerne jederzeit kontaktieren.
Für uns gilt Adopt don`t Shop – warum bieten wir Züchtern und noch schlimmer dubiosen Tierhändlern eine Plattform, indem wir das Tun dieser Menschen durch den Kauf der Tiere unterstützen? Wir raten generell, Finger weg vom Onlinekauf. Wenn ihr einer Samtpfote, einem Heimtier oder auch einer kalten Schnauze ein schönes Zuhause bieten wollt und könnt, dann macht Euch vorab über die Bedürfnisse der Tiere schlau. Gerade die kleinen Heimtiere werden immer wieder unterschätzt, im Zeitaufwand und was den Kostenfaktor betrifft.
Und wenn ihr Euch ganz sicher seid, dann schenkt doch einem Tier aus dem Tierschutz ein neues Zuhause. Nur so vermeiden wir viel Tierleid, Elend und vor allem nehmen wir den Tierhändlern, gerade im Bereich des illegalen Welpenhandels, die Macht Tiere nur für Profit zu Spottpreisen, meistens stark krank, zu verscherbeln. Hinter jedem illegalen Welpe, ob Hund oder Katze, sitz ein ausgebeutetes Muttertier.
Also, Augen auf beim Onlinekauf oder lieber gleich in eine Tiernotstation. Dann kann definitiv nichts schief gehen.