Hallo liebe Kids, vor welchem kleinen krabbeligen Kameraden haben ganz viele Erwachsene Angst oder ekeln sich davor? Und das obwohl sie super interessant und sehr nützlich für uns Menschen und die Natur sind. Mmmhhhh, wer könnte das sein? Es sind die Spinnen.

Um genau zu sein die Webspinnen, denn zu den Spinnentiere gehören nämlich so viele mehr, wie zum Beispiel auch Skorpione, Milben und Zecken. Auch Weberknechte gehören zwar zu den Spinnentieren, aber Spinnen, wie wir sie meinen sind sie nicht. Hättet ihr das gewusst?

Aber zu diesen ganzen Arten erfahren wir mehr in anderen Folgen.

Heute geht es um unsere Webspinnen, so wie wir sie alle direkt vor Augen haben. Na wer hat jetzt schon eine Gänsehaut bei dem Gedanken an die Spinnen? Also PLUEMES nicht, denn es gibt eigentlich keinen Grund sich vor ihnen zu fürchten. Meist machen uns Dinge Angst die wir nicht kennen und das beste Gegenmittel dafür ist, die Spinnen jetzt einfach mal besser kennen zu lernen. 

Die Spinnen sind weltweit auch eine der artenreichsten Gruppen in der Tierwelt, auch in Deutschland gibt es sehr viele Arten, bis zu 1.000 verschiedene und sie könnten sich in ihrer Größe und Farbe kaum mehr voneinander unterscheiden. 

Wie alle Spinnentiere haben sie ingesamt acht Beine, also nochmal zwei mehr als unsere Insekten und ihr Körper ist in zwei Glieder unterteilt. Zum einen sind Kopf und Brust miteinander verschmolzen und ergeben den vorderen Bereich. Das heißte Spinnen haben nicht wie wir noch einen beweglichen Hals zwischen ihrem Kopf und der Brust.  An ihm hängen dann auch die vier Beinpaare. Nach dem Vorderleib kommt dann der meist viel größere Hinterleib, der sich bei allen unterscheidet. Es geht von einer unauffälligen braun grau Färbung bis hin zu richtig kräftigen Farben. Die Wespenspinne oder auch Zebraspinne genannt ist hierfür ein tolles Beispiel, denn ihr Hinterleib ist sehr auffällig durch die Querbemalung mit gelb, schwarz und weißen Bändern. Auch unsere sehr bekannte Gartenspinne, die Kreuzspinne, ist sehr leicht an ihrem Hinterleib zu erkennen. Durch das vorhandene Punktemuster, welches auf dem Rücken ein Kreuz bildet, hat sie auch ihren Namen bekommen. 

So unterschiedlich unsere Spinnen auch sind, so unterschiedlich groß können sie auch werden. Von einer unserer Kleinsten, der Haubennetzspinne, mit gerade einmal 5 mm bis zu den großen Vertretern, wie der Gartenkreuzspinne oder der Hauswinkelspinne, die mal gerne bis 2 cm groß werden können, ist alles vorhanden. Nehmt euch ruhig mal ein Lineal zur Hand und schaut wie unterschiedlich groß sie werden. 

Alle unsere Spinnen haben auch acht Punktaugen. Ja, ihr habt richtig gehört, nicht nur zwei wie wir, sondern gleich acht Stück, die bei den meisten an der Stirn nebeneinander liegen. Damit haben sie zwar ein großes Sichtfeld, aber besser sehen tun sie damit alle mal nicht. Ganz im Gegenteil. Außer unserer Springspinne, ist trotz der Anzahl der Augen keine andere Spinne in der Lage richtige Formen bzw. Konturen zu sehen, sondern vermutlich nur meist verschwommene verschiedene Farben. Aber das schränkt sie meistens nicht sonderlich ein, denn hier hat Mutter Natur sie einfach mit anderen super guten Sinnesfähigkeiten ausgestattet. 

Zum einen haben sie das lyriforme Organ. Das sind viele parallel laufende Vertiefungen oder Spalten im Körper der Spinnen, meist an den Füßen. Damit können sie die minimalsten Erschütterungen oder Vibrationen wahrnehmen und können somit genau sagen, wo jetzt was herkommt. Es hilft ihnen super zur Orientierung, zum Beispiel beim Beutefang. Bis auf ein paar Ausnahmen, wie die Springspinne, die ihre Beute mit einem Sprung ergreift, fangen die meisten Jäger ihre Beute mit ihren Netzen. Sie spinnen ein Netz und warten dann entweder im verborgenen oder direkt mittig im Netz, wie die  Gartenkreuzspinne, bis etwas in die Falle geht. Meist sind es Insekten. Sie bleiben dann im klebrigen Netz hängen und mit allen weiteren Fluchtversuchen verfangen sie sich noch mehr im Netz der Spinne. Durch das lyriforme Organ merken die Spinnen direkt, auch wenn das Netz noch so groß ist und die Beute noch so klein, wo genau es in die Falle getappt ist. Die Gartenkreuzspinne macht sich dann direkt auch den Weg zur Beute, sie injiziert ihrem Opfer mit einem Biss einen Verdauungssaft und spinnen die Beute in einen Kokon aus Fäden. Anschließend können sie ihre Beute dann aussaugen und anders gesagt austrinken. Ja ok, PLUEMES muss schon zugeben, das hört sich jetzt doch etwas eklig an. 

Aber a propos Biss, sind Spinnenbisse von unseren Spinnen in Deutschland für uns Menschen eigentlich gefährlich? Also bei uns in Deutschland gibt es drei giftige Spinnenarten. Zum einen die Kreuzspinne, die Wasserspinne und der Dornfinger. Aber liebe Kinder bei allen gilt, dass so ein Biss natürlich schmerzhaft sein kann, aber das Gift bei uns Menschen nicht lebensgefährlich ist. Was auch noch dazu kommt ist, dass Spinnen nicht von alleine zubeißen. Man muss sie schon sehr reizen, ärgern oder in die Ecke treiben, dass sie ganz doll Panik um ihr Leben bekommen. Und das darf man sowieso keinem Lebewesen antun. Auch wenn man sie nicht sonderlich mag.

Ein weiteres Sinnesorgan sind die sogenannten Becherhaare. Sie sind ganz lange Tasthaare, die auf dem Körper der Spinnen wachsen. Sie nehmen winzig kleine Luftschwingungen wahr, somit auch Schallwellen und wandeln diese in Geräusche um. Diese Härchen ermöglichen es den Spinnen also etwas zu hören. Das ist mal genial, oder?

Wisst ihr was auch noch voll cool ist? Welche Farbe hat unser Blut? Rot, genau. Das hängt damit zusammen, dass wenn das Blut den Sauerstoff, den wir brauchen zum atmen, transportieren möchte, ihn an einen Stoff binden muss. Und der enthält in unserem Blut Eisen. Bei Spinnen enthält er einen anderen Stoff und zwar Kupfer. Und wenn dann der Körper den Sauerstoff daran bindet, kommt eine ganz andere Farbe raus. Ratet mal. Oder vielleicht wisst ihr es ja auch. Das Blut der Spinnen ist blau. 

Jetzt haben wir so viel schon über unsere Spinnen in Deutschland gelernt. Doch eines haben wir noch gar nicht angesprochen. Wie machen die Spinnen eigentlich ihre Netze? 

Die Spinnen haben hinten am Po, ganz am Ende des Hinterleibs meist vier bis sechs, wie Warzen aussehende Drüsen. Aus ihnen kommt durch gaannnnzzzz viele winziger Röhrchen ein Sekret, das wenn es aus der Drüse kommt und an die Luft kommt hart wird. Aus ihm werden dann ganz viele dünne Fäden gesponnen und mit den Hinterbeinen dickeren Spinnfäden geformt und zu Netzen und usw. gewoben. 

Das können schon die kleinsten Spinnen. Nach dem Schlüpfen aus den Eiern können die kleinen Webspinnen im Herbst gaaannnnnzzzz lange Fäden spinnen an denen sie sich ans Ende dranhängen und mit dem Wind in die Luft erheben. Ähnlich wie ihr es mit euren Drachen, beim Drachensteigen macht. Doch warum tun die das? So können sie sich an andere Orte tragen lassen, bis sie ihr eigenes Zuhause gefunden haben. Das ist der Spinnenflug. Und wie bei vielen Tierarten gibt es bei der perfekten Wohnumgebung auch die unterschiedlichsten Vorstellungen. Während wir unsere Winkelspinne oft in Kellern oder unter Schränken und Sofas finden, findet man die Zitterspinne eher in Ecken an den Decken, ganz im Gegensatz zu der Gartenkreuzspinne, die sich nur in den seltensten Fälle zu uns in Haus verirrt. Sie ist lieber im Garten oder auf dem Balkon unterwegs. Die Wolfsspinne hingegen hält sich meist in Erdlöchern auf, um dort auf ihre Beute zu warten, da sie nicht wie die anderen mit einem Netz auf die Jagd geht.

Ihr habt gesehen wie interessant und hilfreich die Spinnen sind. Ohne sie hätten wir ein riesen Problem mit vielen Insekten, wie zum Beispiel den Fliegen oder auch den Stechmücken. Ohne unsere Spinnen hätten wir richtige Plagen davon und könnten im Sommer nicht so gemütlich am Abend im Garten oder auf dem Balkon sitzen. Und ein Waldspaziergang wäre vermutlich auch viel unentspannter, wenn ständig etwas um unsere Ohren surrt. Oder meint ihr nicht? 

Wenn ihr das nächste Mal eine Spinne im Haus habt, schaut sie euch mal genau an und versucht vielleicht zu erkennen, welche es ist und ihr seid vielleicht glücklich darüber dass ihr den kleinen Freund im Haus habt der die Fliegen und Mücken für euch in Schach hält. Und wenn doch einer Angst vor ihnen hat, dann nehmt sie vorsichtig in ein Glas oder einen Becher und bringt sie behutsam nach draußen, damit sie sich ein anderes Zuhause suchen kann. 

Webspinnen sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.