Hallo liebe Kids, heute erzählt euch PLUEMES etwas von einem etwas anderen Kletterkünstler in sehr luftigen Höhen – die Gämse.

Habt ihr schon einmal von den Gämsen oder wie der Jäger auch sagt Gamswild gehört? Sie sind in sehr hohen Lagen Zuhause. Im Sommer kann man sie in den Bergen auf bis zu 2.500 Metern Höhe finden. Ist das nicht weit oben?  Aus diesem Grund haben die meisten von euch auch noch keine in freier Wildbahn gesehen oder gar von ihnen gehört. Aber das ist nicht schlimm, hört einfach gut zu und erfahrt etwas über die Meister des schwierigen Geländes. 

Also, wie wir gerade schon erfahren haben, leben die Gämsen sehr hoch oben in den Bergen, deshalb gibt es in Deutschland nur wenige Orte in denen sie sich Zuhause fühlen. Am häufigsten findet man sie in den Alpen. Ein paar Wenige leben aber auch auf der Schwäbischen Alb und im Schwarzwald, aber das war es dann auch schon. 

Die kleinen Pflanzenfresser können zwischen 25 und 40 kg wiegen und um die 20 Jahre alt werden. Was schon ein stolzes Alter für so ein Wildtier ist. Sie sind ungefähr 1,40 Meter lang, also in etwa so groß wie wenn ihr euch flach auf den Boden legt. 

In den warmen Monaten im Sommer ist ihr Fell meist gelbbraun mit einem gaannnnzz schwarzen Aalstrich. Na wisst ihr noch von der letzten Folge wo der Aalstrich entlang läuft? Genau, er läuft über den ganzen Rücken der Gämse. Im Winter wechselt dann das Fell wie bei vielen Tieren. Es wird dann eher grau/braun wobei der Aalstrich dann nicht mehr so gut zu sehen ist und es wird viiiieeeeellll dichter. Sie bekommen also mehr Unterwolle damit sie nicht frieren müssen. Aber eines bleibt ihnen das ganze Jahr erhalten und zwar die weiße Gesichtsfront und die Seiten, die von den Ohren bis zur Nase zwischen den Augen durch ihr Gesicht geht. 

War denn einer von euch schon mal in den Bergen ganz hoch oben? Zum Beispiel zum Wandern oder seid ihr vielleicht mit der Gondel hochgefahren? Fragt mal eure Eltern.  Wenn ihr schon mal dort gewesen seid, dann wisst ihr wie steinig-felsig, rutschig und steil es an manchen Stellen sein kann. Aber für die Gämsen ist das alles kein Problem. Sie sind durch einige Dinge perfekt an das Leben angepasst. Zum einen haben sie immer das richtige Schuhwerk dabei. Nicht wie wir, die sich noch extra Wanderschuhe mitnehmen müssen und auch mit denen sind wir nicht so gut vorbereitet wie die kleinen Höhenbewohner mit ihren Hufen. Sie können die Hufe super gut spreizen, damit passen sie sich besser dem ungleichen Boden an und die Sohle ist wie aus hartem Gummi. Mit ihr kommen sie nicht so schnell ins rutschen und haben so beim rennen und springen einen super Halt. Und wir meinen einen richtig super Halt. Seit ihr schon einmal einen steilen Berg hinunter gerannt? Da ist man meist nicht so schnell wie man eigentlich gedacht hat, weil man leicht ins Stolpern kommt. Aber nicht die Gämsen. Wenn die einen steilen Berg hinunter rennen, können sie so schnell werden, wie wenn eure Eltern mit dem Auto bei freier Fahrt durch eine Ortschaften fahren können. Nämlich bis zu 50 km/h. Und nicht nur schnell rennen ist dann angesagt, nein, sie sind auch super Springer. Wie weit und wie hoch schafft ihr es denn in der Schule oder im Kindergarten zu springen? Die Gämsen schaffen einen Sprung von bis zu 6 Meter weit und zwei Meter hoch. Schaut mal in der nächsten Sportstunde oder draußen mit euren Eltern oder Großeltern was ihr so schafft. PLUEMES ist gespannt, ob in euch auch eine kleine Gämse steckt.

Apropros kleine Gämse, die Gamskinder, auch Kitze genannt, wie bei den Rehen, sind schon wenige Stunden nach der Geburt soweit ihrer Mama, auch Geiß genannt, in fast jedem Gelände zu folgen, sogar an ganz steilen stellen. Ist das nicht gut? Aber das müssen sie auch, damit sie nicht von ihren Feinden, wie Wölfen, Luchse oder Steinadler, geschnappt werden.

Aber nicht nur ihre Hufe sind für die Gämsen wichtig in den Höhen, sondern auch ihr Blut und ihr Herz. Denn in der Natur ist es so, dass um so Höher man geht um so weniger Sauerstoff ist in der Luft. Und wie ihr bestimmt wisst, brauchen wir alle Sauerstoff zum Atmen und zum Leben. Wenn weniger Sauerstoff da ist, kommt uns alles was wir machen schwerer vor, wie zum Beispiel rennen oder spielen. Wir sind schneller außer Atem. Der Sauerstoff wird, wenn wir einatmen in unsere Lungen gebracht und von dort muss er dann weiter transportiert werden, dass er überall in unserem Körper ankommt. Dies übernimmt unser Blut und zwar die roten Blutkörperchen, die im Blut unterwegs sind. Sie sind die Sauerstofftaxis. Sie laden den Sauerstoff ein und werden durch unser Herz bei jedem schlagen durch unsere Adern gepumpt und transportieren den wichtigen Sauerstoff. Nun ist aber in der Heimat der Gämsen weniger Sauerstoff da, trotzdem wollen sie rennen, spielen und springen. Deshalb hat sich ihr Körper umgestellt. Sie haben viel mehr Sauerstofftaxis, also die roten Blutkörperchen im Blut, somit können sie viel mehr Sauerstoff transportieren. Außerdem haben sie ein viiieeeeellll größeres und stärkeres Herz, damit sie öfters und mehr „pumpen“ können. Dadurch sind die Gämsen viel fitter als alle anderen Tiere, wenn man sie auch in diese Höhe setzen würde.

Die Meister-Wanderer haben auch noch eindrucksvolle Hörner, auch Krucken genannt. Diese tragen die weiblichen Tiere, die Geißen, wie auch die männlichen Tiere, die Böcke. Die Damen haben meist aber kleinere und zartere Hörner. 

Aber Achtung Kinder, verwechselt es nicht mit dem Geweih der Rehe oder Rothirsche. Hörner werden nicht wie Geweihe jedes Jahr abgeworfen, sondern wachsen bei den Gämsen ihr ganzes Leben lang, das heißt es ist immer so alt, wie das Tier und man könnte anhand der „Jahresringe“, wie beim Baum, das Alter sehr genau bestimmen.

Oft siedeln die Gämsen in Gebiete um, in denen sie eigentlich nicht Zuhause sind, weil sie sich durch uns Menschen in ihrem eigentlichen Zuhause, durch Skifahren, Mountainbiking und andere Aktivitäten gestört fühlen. Deshalb ist es auch sehr wichtig, dass wenn wir in den Bergen unterwegs sind, wir uns immer an die Verhaltensregeln halten. Und eine ganz wichtige ist, die Wege nicht zu verlassen um die Tiere nicht noch mehr in ihrer Heimat und Ruhe zu stören, als wir es sowieso schon tun. 

Nehmt doch beim nächsten Wandern vielleicht einfach Mal ein Fernglas mit. Dann entdeckt ihr eventuell eine Gruppe von Gämsen und könnt ihre tollen Kletterkünste an steilen Stellen beobachten. 

Gämsen sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.