Hallo liebe Kids, heute gehen wir mal etwas in die Luft und zwar mit dem kleinen Batman der Lüfte. Na, um wen geht es wohl heute? Um die Fledermaus.

Auf der ganzen Welt leben derzeit rund 1.000 verschiedene Arten von Fledermäusen, davon leben 25 Arten bei uns in Deutschland. Sie sehen alle etwas unterschiedlich aus und leben etwas anders. Mal haben sie sehr lange Ohren, wie das braune Langohr, manchmal sind sie sehr, sehr winzig wie unsere kleinste Fledermaus, die Mückenfledermaus und mal hat ihre Nase die Form eines Hufeisens, wie bei der großen Hufeisennase. Ja, so heißt diese Art wirklich. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Schaut doch gerne mal mit euren Eltern genauer nach und lasst euch davor aber erstmal hier in das Land der Fledermäuse entführen. Glaubt uns es lohnt sich wirklich. 

Einiges haben die Räuber der Nacht, aber auch gemeinsam und darüber erzählt euch PLUEMES in der heutige Folge mehr.

Die Fledermäuse gibt es schon sehr, sehr lange bei uns auf der Erde, seit 50 Millionen Jahren. Sie hätten fast den Dinosauriern „Hallo“ sagen können, denn die sind etwas vor ihnen, um genau zu sein vor 66 Millionen Jahren ausgestorben. Ihr seht also die Familie der kleinen Räuber ist schon sehr alt. 

Sie gehören, obwohl sie fliegen können nicht zu den Vögel, sie sind Säugetiere genau wie wir Menschen. Allerdings können sie viele Sachen, die sonst kein einziger in dieser Art und Weise kann. 

Eine der Fähigkeiten der Fledermäuse ist, dass sie mit den Ohren sehen können. Wie mit den Ohren sehen, haben sie denn keine Augen? Doch aber die sind sehr klein und in der Dunkelheit, wenn sie auf der Jagd nach ihrem Essen, den Insekten sind, bringen sie ihnen sehr wenig. Oder seht ihr gut im Dunkeln? Aber wie sehen sie dann mit den Ohren? Das passiert mit dem sogenannten Echolot. Kennt ihr das Echolot? Vielleicht von Schiffen oder U-Booten? Wir haben diese Art zu sehen nämlich von den Tieren, also den Fledermäusen, abgeschaut und es für uns genutzt, um in Regionen in denen wir mit den Augen nichts sehen, doch etwas sehen zu können, vor allem unter Wasser. Die Fledermaus war dafür ein großartiger Lehrer. Und zwar stoßen sie über das Maul oder die Nase Ultraschallwellen aus, also gewisse Laute, die aber so hoch sind, dass die meisten Lebewesen sie nicht oder kaum hören und wir Menschen schon gar nicht. Die Wellen breiten sich dann gaaaaaannnnnzzzz schnell in der Umgebung aus und prallen an Objekten, wie zum Beispiel Bäumen, Häusern oder auch Insekten ab und werden zur Fledermaus zurückgeworfen. Diese hört dann die Wellen, die sich durch den Aufprall geändert haben und im Gehirn der Fledermaus bildet sich dann ein Bild aus den veränderten Wellen, die zurückkommen. Das passiert so schnell, wie bei uns mit den Augen, wenn wir was anschauen. Ist das nicht toll? Und genau das gleiche System haben wir Menschen als Maschine nachgebaut, wie schon gesagt, zum Beispiel bei einem U-Boot. Hier schickt das Gerät auch diese Ultraschallwellen ins Wasser, um das U-Boot herum und nimmt die zurückkommenden Wellen wieder auf. Der Computer macht dann auf einem Bildschirm ein Bild der Umgebung. Aber natürlich nicht in Farbe und so scharf wie wir durch die Augen sehen, sondern eher gröbere Umrisse. 

Für die Fledermäuse ist das Überlebenswichtig, denn nur so können sie nachts ihre Beute blitzschnell fangen, fliegen nirgends dagegen und werden von Feinden, wie Eulen, Greifvögel, Mardern und Katzen nicht so leicht gefangen. Die Räuber der Nacht müssen einige Insekten fangen. Manche Fledermäuse verspeisen in einer Nacht mehrere tausend Mücken. Also wer Fledermäuse in der Dämmerung oder Nachts im Garten sieht kann froh sein, denn die Zahl der Mücken nimmt dann nicht so sehr zu. Außer Insekten fressen die Fledermäuse nichts und schon gar nicht trinken sie Blut, wie Vampire oder Graf Dracula. Das sind alles Märchen und tolle Geschichten, aber mit der Wahrheit hat das nichts zu tun. Sie sind völlig armlos uns Menschen gegenüber, da sie sehr scheu sind und von uns nichts wissen möchten. Doch solltet ihr mal eine verletzte Fledermaus finden, dann fasst sie nicht an, sondern gebt euren Eltern Bescheid, sie oder andere Menschen die sich damit auskennen, sollen euch helfen, denn mit den großen spitzen Eckzähnen, mit denen sie sonst die Panzer von Insekten knacken, können sie wenn sie Angst und Panik haben auch mal zubeißen. Deshalb gebt einfach den Erwachsenen Bescheid, sie können euch helfen.

In Deutschland haben wir eigentlich nur kleine Vertreter der Fledermäuse. Keine der 25 Arten wird normal größer als 5 cm vom Körper her. Außerdem haben alle unserer Fledermäuse egal, ob bräunlich, gräulich oder sonst eine Farbe immer auf dem Rücken dunkleres Fell, als auf dem Bauch. Die Ohren sind auch meist sehr groß für ihre kleinen Körper, aber um so besser können sie die zurückkommenden Ultraschallwellen wieder auffangen. Diese funktionieren wie ein Trichter.

Die Fledermäuse sehen nicht nur mit den Ohren, sondern sie fliegen auch mit ihren Händen und nicht wie die Vögel mit extra ausgestatteten Flügeln und somit sind sie auch die einzigen Säugetiere, die fliegen können. Eine sogenannte „Flughaut“ spannt sich von den Händen bis zu den Hinterbeinen und am Schwanz und Hals entlang. Das ist so ähnlich, wie wenn ihr in jede Hand eine Ecke einer Decke hinter den Rücken nehmt und die anderen Enden an den Füßen festmacht. Aber Achtung, wir können deshalb trotzdem noch lange nicht fliegen. Aber die Flughaut benutzen sie nicht nur um in die Lüfte zu starten, sondern sie benutzen sie in der Luft auch noch als Kescher für die Insekten. Denn wenn sie durch einen Insektenschwarm, zum Beispiel unter einer Straßenlampe durchfliegt, fängt sie so viel mehr auf wie wenn sie sie nur mit dem Maul jagen würde.

Voll gefressen ziehen sie sich dann in Höhlen, Felsnischen, Häusernischen, Dachböden und andere Stellen zurück, um über den Tag etwas zu schlafen und für die nächste Nacht wieder fit zu sein. Mache Arten schlafen dann alleine anderen bilden richtig große Gruppen von bis zu 60 Tieren, vor allem Mamas mit ihren Kleinen. Wisst ihr denn wie Fledermäuse schlafen? Kopfüber! Ihre Hinterfüße sind nicht wie bei uns nach vorne zeigend, nein, sie zeigen nach hinten und dass macht es ihnen bequemer sich an Häuserwände und Co. zu hängen. Sobald eine Fledermaus hängt, ziehen sich durch ihr hängendes Körpergewicht von ganz alleine die Muskeln in den Füßen zusammen und sie bleiben ohne Anstrengung automatisch hängen, was auch gut ist, denn so können sie im Winter ohne weiteren Energieverbrauch im Hängen schlafen.  Deshalb kann es aber auch sein, dass sogar die Tiere die verstorben sind, noch eine ganze Weile weiterhin hängen bleiben. Schon ein bisschen gruselig oder? Wenn es kalt wird, können sich die Fledermäuse mit ihrer Flughaut dann noch einhüllen und diese als Decke benutzen. Aber warum schlafen die Fledermäuse eigentlich kopfüber? Sie sind so einfach schneller wieder in der Luft, vor allem wenn Gefahr droht, dann müssen sie einfach nur loslassen und können direkt wegfliegen.

Fast alle der bei uns lebenden Fledermäuse sind bedroht und sterben aus, wenn wir nicht mehr aufeinander Acht geben. Auch dafür sind wir Menschen der Hauptgrund. Zum einen mal wieder durch die intensive Landwirtschaft, da dort auch viele Insektengifte versprüht werden und somit den Räubern der Lüfte einfach die Nahrung fehlt oder sie das Gift mit den Insekten aufnehmen. Und ihr wisst ja so eine kleine Fledermaus muss einiges an Insekten in einer Nacht zu sich nehmen. Und zum anderen, weil wir immer mehr freie Flächen zubauen und die Gebäude die wir bauen fast keinen Unterschlupf mehr in Dachböden oder Nischen an den Häusern bieten.

Aber vielleicht könnt ihr ja bei euch im Garten oder am Haus ein oder zwei Fledermaushöhlen anbringen, um den kleinen Flugpionieren ein Zuhause zu bieten. Natürlich hilft es auch sehr wenn ihr in Töpfen oder im Garten viele insektenfreundliche Blumen oder Sträucher anpflanzt, damit sich zum einen die Insekten vermehren und ihrer Arbeit nachgehen können, die überlebenswichtig ist, auch für uns Menschen, und zum anderen das die Fledermäuse ein gutes Nahrungsangebot haben.

Beobachtet mal beim nächsten Spaziergang, Blick aus dem Fenster oder auf dem Balkon in der Dämmerung in den Nachthimmel. Vielleicht seht ihr dann ein kleines schwarzes Flugobjekt gaaaannnnzzz schnell vorbeifliegen und seine Runden drehen. Das wird vermutlich nicht unbedingt ein Vogel sein um diese Tageszeit. Oft sind es Fledermäuse. Also schaut genau hin.

Fledermäuse sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.