Hallo liebe Kids, heute erzählt euch PLUEMES etwas von einer Schlange. Nein, einer Echse. Oder ist es doch ein Reptil? Mmmhhhh gute Frage. Auf jeden Fall geht es heute um unsere Blindschleiche.
Und wisst ihr was die Blindschleiche für ein Tier jetzt genau ist? Nein, es ist wirklich keine Schlange, auch wenn sie ihnen auf den ersten Blick sehr ähnlich sieht. Die Blindschleichen gehören zur Familie der Schleichen und sind eigentlich Echsen, aber halt nur ohne Beine. Und die Echsen wiederum gehören zu den Reptilien. Ohje das ist ja wieder verwirrend. Aber nur wenn ihr es das erste Mal hört. Und seht es mal so, nur weil wir das Glück haben so eine Artenvielfalt auf der Erde zu haben, gibt es so viele verschiedene Tiere. Doch wir müssen auf sie Acht geben, denn es werden immer weniger. Auch bei den Blindschleichen und das obwohl sie bei uns in Deutschland und sogar in ganz Europa die häufigsten Reptilien sind. Aber auch ihnen nehmen wir immer mehr von ihrem Lebensraum.
Hat schon einmal eine Blindschleiche euren Weg gekreuzt? Das ist echt super interessant. Sie werden so um die 50 cm lang und haben wirklich den Körperbau einer Schlange. Sie sind meist rötlich-braun, wobei sie in machen Umgebungen und Lichtverhältnissen auch mal gräulich erscheinen können. Aber es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen den Schlangen und der Blindschleiche, den man optisch normalerweise nicht entdecken kann. Und zwar ist der Körper einer Schlange, wie bei uns Menschen ein fest zusammenhängender Teil. Das ist wie man annehmen kann auch bei den Blindschleichen so, doch sie können, ohne das es gefährlich für sie wird, ihren Schwanz bei Gefahr wie andere Eidechsen an bestimmte Stellen abbrechen und so vom Rest des Körpers lösen. Dieser zappelt dann noch einige Zeit weiter auf dem Boden herum, um ihre vielen Feinde zu verwirren und damit abzulenken. Krass oder? Aber er wächst nicht mehr so richtig nach. Meist ist es nur noch ein kurzer kugeliger Stumpf. Deshalb Kids ist es sehr wichtig, das wir die süßen Schleichen in Ruhe lassen und nicht stressen, damit sie das überlebenswichtige Spektakel für einen richtigen Notfall aufbewahren können. Außerdem haben Blindschleichen auch nicht so einen elastisch, biegsamen Kopf wie Schlangen. Sie können somit ihr Maul nicht so aufreißen wie es Schlangen können.
Aber die Blindschleichen haben mit uns Menschen und Kühen auch noch was gemeinsam. Zumindest mit einem Teil davon. Könnt ihr euch denken was es ist? Es geht um die Haut der Schleiche. Sie ist über den ganzen Körper mit Schuppen bedeckt. Und diese Schuppen sind aus ähnlichem Material wie unsere Fingernägel und die Hörner der Kühe. Das ist schon mega. Durch die harten Schuppen sind sie etwas besser vor Angreifern und Verletzungen vom Kriechen auf unebenen Wegen oder Steine geschützt. Dadurch dass es aber viele kleine Schuppen sind die glatt übereinander liegen bleiben sie trotzdem sehr gut beweglich. Ähnlich wie früher die Kettenhemden die die Ritter unter ihren starren Rüstungen trugen. Sie boten zusätzlichen Schutz, waren aber durch die einzelnen Kettengliedern die ineinander verflochten waren weiterhin beweglich.
Apropos Blindschleichen. Sind die eigentlich auch blind? Nein, im Gegenteil. Sie sehen gut, also der Name ist hier nicht Programm.
Sie haben noch eine andere Besonderheit. Das Betrifft die Geburt der kleinen Blindschleichen. Bis auf wenige Ausnahmen legen die Reptilien Eier aus denen dann der Nachwuchs schlüpft. Doch bei den Blindschleichen kommen die Babies lebend zur Welt. Aber wenn ihr jetzt denkt es ist wie bei uns Menschen, ist das auch nicht richtig. Oh man schon wieder so kompliziert? Nein, einfach nur sehr interessant. Es ist so, dass die Blinschleichenmama die Eier einfach nicht legt wie andere sondern sie in sich behält und die Kleinen wenn sie alt genug sind in der Mama schlüpfen und dann zu Welt kommen. Also irgendwie schlüpfen sie doch aus Eiern.
Die Schleichen sind sehr anpassungsfähig. Sie leben in fast allen Regionen bis fast auf 2.400 Höhenmeter, solange sie trocken oder nur feucht sind und auch viel Unterschlupf für die kriechenden Tierchen bieten. In Sümpfen und im Wasser sind sie nämlich nicht ganz so gerne. Kommt dann der Winter und es wird kalt verkriechen sie sich meist mit anderen Schleichen und verfallen Zusammen in Winterstarre und warten darauf, dass die Temperaturen wieder steigen.
Und dann müssen erst einmal die Energiereserven aufgefüllt werden. Und wegen ihren Fressgewohnheiten sind Gärtner und Bauern sehr glücklich darüber, wenn in den Gärten und Feldern Blindschleichen wohnen. Denn sie fressen gern Schnecken, Heuschrecken, Käfer, Blattläuse und noch andere kleine Vertreter. Ihr seht wenn wir mit der Natur wirtschaften und nicht gegeneinander können wir uns gegenseitig eine große Unterstützung sein. Denn in einem guten Ökosystem kann man ohne Pestizide, also Insektengifte und Dünger auskommen. Doch so wie die Blindschleichen jagen, werden sie auch von vielen gejagt. Es gibt eine lange Liste, die von Schlangen über Fuchs, Wildschwein, Ratten, Igel, Eulen und anderen Greifvögel reicht. Aber auch Hunde, Katzen und sogar Hühner haben es oft auf die Schleichen abgesehen. Die Jungtiere sind noch zusätzlich leichte Beute für manche Mäuse, Kröten und Eidechsen. Also die Blindschleichen müssen immer auf der Hut sein. Aus Angst werden auch viele von uns Menschen getötet. Das ist ganz schlimm, denn von den kleinen Schleichern geht keine Gefahr aus. Ganz im Gegenteil, wie wir gelernt haben, sind sie noch zusätzlich sehr nützlich für uns. Die Blindschleichen sind bei uns in Deutschland geschützt. Man darf sie nicht belästigen, fangen oder sogar töten.
Oft könnt ihr Blindschleichen ganz ruhig liegend auf Wegen und Straßen sehen. Das ist sehr gefährlich, denn wir könnten auf sie treten oder sie mit dem Auto überfahren. Doch warum tun sie das überhaupt? Ganz einfach, die Reptilien lieben und vor allem brauchen sie auch die Wärme der Sonne, denn sonst können sie nicht überleben. Wenn es bei uns kälter wird, schmeißt unser Körper die Zellen an, um sich selbst etwas aufzuwärmen, damit wir immer ungefähr die gleiche Körpertemperatur haben und nicht unterkühlen. Natürlich unterstützen wir unseren Körper noch mit Decken, Kleidung Heizung und Co. Doch bei den Reptilien übernimmt das die Sonne, denn ihre Körpertemperatur passt sich an die Außentemperatur an. Deshalb ist es überlebenswichtig dass die Kleinen sich aufwärmen und das so schnell und so viel wie es geht. Und wenn ihr bei schönem Wetter mal barfüssig draußen lauft, wo ist es wärmer an den euren Füßen? Auf der Wiese oder auf dem Weg? Klar auf dem Weg, die unterschiedlichen Materialien erwärmen sich durch die Sonne auch unterschiedlich und die Blindschleichen entscheiden sie meist für das schön warme.
Wenn ihr mal eine seht, dann bleibt ruhig stehen und schaut sie euch mit Abstand mal ganz genau an. Der Kopf ähnelt schon sehr der einer Eidechse. Meint ihr nicht? Und achtet darauf, ob ihr Schwanzende noch dran ist oder musste sie sie schon abwerfen, weil sie in Gefahr war? Wir sind gespannt.
Blindschleichen sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.