Hallo liebe Kids, heute erfahren wir etwas über den in Deutschland letzten noch lebenden wilden Verwandten unserer Rinder – dem Wisent.

Habt ihr schon mal diesen Namen gehört? Nein? Kennt ihr vielleicht den Namen Bison? Die Wisents werden auch europäische Bisons genannt und sind die Verwandten der amerikanischen Bisons. Und wenn ihr schon einmal ein Bison gesehen habt, dann wisst ihr wie respekteinflößend sie aussehen. Und unser Wisent kann nochmal ein kleines Stückchen höher sein. Sie können bis zu den Schultern fast zwei Meter hoch und eine Länge von bis zu drei Metern haben. Das sind ja Riesen, oder? Aber sie sind auch sehr nahe Verwandte von den, leider schon viele Jahrhunderte ausgestorbenen wilden Auerochsen, die Riesen unter den Rindern. Wie groß seid ihr denn mittlerweile? Würdet ihr mit ausgestreckten Armen schon an den Hals des Wisent heran kommen? Testet es doch mal!

Natürlich, wer so groß ist und dazu auch noch so bullig, also so breit, ist auch sehr schwer. Ratet mal, wie schwer war der schwerste Wisent der in der Natur frei lebte? Also von dem wir bisher wissen. Er hatte 840 Kilogramm. Das ist fast so viel wie manche kleinen Autos wiegen. Aber auch hier ist es so, dass meistens die Damen kleiner als die Herren sind. Ihr Schultergürtel ist bei den Wisents auch der höchste Punkt, denn ihren sehr sehr dicken Kopf tragen sie eher abgesenkt, also weiter unten Richtung Boden. Und der eh schon sehr bullig aussehende Kopf, sieht durch das zottlige, braune Fell am ganzen Körper und besonders lange Fell am Kopf und Hals, noch größer aus. Aber durch das Fell sind sie super vor richtig eisigen Temperaturen geschützt im Winter. Und im Sommer schmeißen sie dann in richtig großen Stücken, das dicke Fell ab und darunter erscheint der luftigere Sommerpelz bis zum nächsten Winter. Außerdem haben die zotteligen Fellbrüder auch einen Schwanz der bis zu 80 cm lang werden kann. Was wohl eher kurz ist im Gegensatz zum Rest des Körpers. Auch er hat am Ende lange Haare. Zusätzlich tragen beide, die Weibchen und die Männchen, spitze Hörner am Kopf die leicht nach Innen gebogen sind und so zwischen 40 und 50 cm lang werden können. 

Die großen Rinder leben am liebsten in lichten, also hellen, Wäldern. Doch, weil wir Menschen auch ihren Lebensraum, die Wälder, immer mehr zerstört und die Wisents gejagt haben wurde um 1920 in Deutschland der letzte freilebende Riese getötet. Und das nicht nur in Deutschland, sondern in fast ganz Europa. Nach und nach hat man auch bei den Wisent in Europa wieder Auswilderungen gestartet, indem man in verschiedenen Nationalparks wieder einzelne Herden, also Gruppen von Wisents, angesiedelt hat. Und das mit Erfolg auch hier bei uns, wenn auch bisher nur mit einer kleinen Gruppe. Wisents gab es schon sehr, sehr lange. Es gibt sogar Höhlenmalereien unserer Vorfahren, die sie zeigen. Sie werden meistens zwischen 20 und 25 Jahre alt. 

Mit bestimmten Tageszeiten hat das Wisent es nicht so. Da wird auch mal die Nacht zum Tag gemacht oder umgekehrt um auf Futtersuche zu gehen. Doch eines bleibt meistens gleich um die Mittagszeit ist Siesta angesagt. Das heißt Zeit zum Ausruhen, meist von den morgendlichen Durchwanderungen ihres Lebensraums und das machen die geselligen Tieren meist in großen Herden von bis zu manchmal auch 50 Tieren. Stellt euch mal vor was die Großen für einen Platz brauchen. In so großen Gruppen leben meistens die Weibchen mit den Kindern zusammen. So sind sie und die Kleinen besser geschützt. Die erwachsenen Bullen, also die männlichen Tiere, leben mal als Einzelgänger oder in kleinen Gruppen mit anderen Bullen zusammen. Sie treffen meist nur zur Brunftzeit mit den Damen zusammen. Wisst ihr noch was die Brunftzeit ist? Die Zeit in der sich die Bullen untereinander streiten und kämpfen um den Damen zu gefallen und herauszufinden wer denn Papa werden kann. Und glaubt uns, das geht nicht immer so friedlich ab. Da brüllen sich die Bullen gegenseitig schon mal an, stampfen mit ihren riesigen Hufen in den Boden und graben mit ihren Hörner den Boden um. Wenn sich aber dadurch keiner der beiden Rivalen von dem anderen beeindrucken lässt, kann es auch mal zu Kämpfen zwischen ihnen kommen und dann können sie sich mit ihren Hörnern gegenseitig verletzen, sogar so das einer stirbt. Eigentlich sind die Wisent ihre eigenen größten Feinde, denn sonst haben die Riesen nicht viel zu befürchten. Wölfe und Braunbären haben es manchmal auf die Kleinen abgesehen, aber das ist auch schwierig. Denn bei Gefahr wissen die Wisents sich zu helfen. Sie stehen zusammen in der Gruppe dem Gegner entgegen. Und wenn ihr euch überlegt welche Größe und Gewicht da zusammen kommt und dem ein paar Wölfe entgegnen stehen, werden sich die meisten Wölfe eine andere Mahlzeit suchen wenn sie die Möglichkeit haben, denn lebensmüde sind die meisten nicht. Allerdings einen Feind gibt es noch, von dem wir vorher schon etwas gehört haben, der auch dafür verantwortlich war warum es lange Zeit keine von ihnen mehr gab – Genau der Mensch. Heutzutage dürfen sie zwar nicht mehr gejagt werden, aber leider gibt es Wilderer, die sie trotzdem illegal jagen und alles wieder nur für das Vergnügen oder um sie als Trophäe daheim aufzubewahren oder zu verkaufen. Es ist einfach kaum fassbar was manche Menschen Tieren antun. 

Aber noch was anderes, was meint ihr, wie gut können die riesigen Waldbewohner, rennen, springen und schwimmen? Meint ihr sie sind mit dem Gewicht, das sie auf die Waage bringen sehr schnell? Oh ja, das sind sie. Sie können bis zu 60 km/h erreichen, das heißt schneller, wie ihr mit euren Eltern mit dem Auto durch den Ort fahren könnt. Außerdem sind sie auch super Schwimmer und können bis zu 2 Meter hoch springen. Stellt euch das mal vor. Sie können so hoch springen, wie sie groß sind. Könnt ihr das auch? So hoch springen, wie ihr groß seid? 

Und wenn ihr gerade dabei seid euch zu messen, stellt euch gleich noch auf die Waage. Denn wer groß werden will, muss auch schon größer auf die Welt kommen. Die Babywisents haben nämlich bei der Geburt schon um die 30 Kilogramm. Vergleicht das mal mit eurem Gewicht. Seid ihr schon schwerer als ein Wisentbaby? 

Und schon nach drei Wochen fangen die Kleinen an zusätzlich zu der Milch der Mama Gras und andere Pflanzen zu fressen. Wisent sind nämlich reine Vegetarier, also Pflanzenfresser. Sie mögen am liebsten Erlen, Weiden, Espen und vor allem Sträucher mit tollen Himbeeren, Heidel- und Brombeeren daran.

Wisente sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.