Hallo liebe Kids, wen hört ihr oft im Wald oder im Garten an Bäumen und Holz klopfen? Den Specht.

Um genau zu sein ist es meist der Buntspecht. Aber das ist nur einer von über 200 Arten auf der ganzen Welt. Zu den Spechten gehören nämlich die sogenannten „echten Spechte“, die „Zwergspechte“ und die Arten der „Wendehälse“. Die drei Gruppen unterscheiden sich alle ein kleines bisschen. Im Gegensatz zu den echten Spechten haben die Zwergspechte einen viel weicheren Schnabel und nehmen deshalb verlassene Höhlen der „echten Spechte“. Doch was hat der weiche Schnabel mit den Höhlen zu tun? Das erfahrt ihr von PLUEMES etwas später in der Folge. Und wie der Name „Zwergspecht“ schon verrät, sind auch alle Arten deutlich kleiner, als beim „echten Specht. Die „Wendehälse“ sehen dazu noch etwas anders aus. Man würde sie eher zu den Singvögeln stecken, da sie sehr viel Ähnlichkeit mit einer Drossel haben. Aber sie gehören zu der Familie der Spechte. Ein weitere Unterschied ist, dass die Wendehälse meistens Zugvögel sind und im Winter sich auf machen in wärmerer Regionen, wohingegen die „echten Spechte“ meist sogenannte Standvögel sind und uns auch im Winter treu bleiben.

Bei uns in Deutschland sind von den drei Gruppen neun verschiedene Arten Zuhause. Wenn ihr an Spechte denkt, welches Aussehen fällt euch denn als erstes ein? Sie sind länglich, haben lange stabile Schwanzfedern, einen langen stabilen Schnabel, der meist länger, als der Kopf ist und oft sieht man schwarz-weiße Federn mit roten Federn am Bauch und an der Schwanzunterseite und manchmal am Scheitel hinten im Genick einen auffällig roten Fleck aber nur bei den Männchen. Dann habt ihr einen Buntspecht entdeckt. Sie sind einer der Arten die bei uns am häufigsten vertreten sind und sich auch gerne mal am Essensbuffet für unsere anderen Gartenvögel mit bedienen. Bis auf die Farbe der Gefieders und der Größe, sind sich alle unsere echten Spechte ähnlich. Der Buntspecht erreicht eine Größe von circa 23 bis 28 cm und ist damit im Mittelfeld, wenn nicht eher schon etwas bei den Kleineren Vertretern dabei. Der größte Specht bei uns in Deutschland ist der Schwarzspecht mit bis zu 46 cm. Er ist ungefähr so groß wie die Krähen und wie der Name schon sagt mindestens genauso schwarz. Aber er hat eine kanalrote Haube auf dem Kopf. Das sieht vielleicht interessant aus. Der „Kleinspecht“ ist unser kleinster im Bunde. Die Farben sind wie beim Buntspecht, nur dass er weniger schwarz und mehr weiß im Gefieder hat und das rot wie der Schwarzspecht auf dem Kopf trägt. Er ist meist nur um die 14 cm groß. Also gerade einmal so lange wie euer Geodreieck oder ähnlich wie unsere Spatzen. 

Zwei der neun Arten unterscheiden sich noch deutlich in der Farbe zu den anderen. Und zwar der Grün- und Grauspecht. Da die anderen in den unterschiedlichsten Arten schwarz/weiß gemustert sind, ist der Grünspecht und der Grauspecht in einem etwas dreckigen gelbgrün gefärbt. Wobei der Grünspecht einen roten Scheitel der vom Schnabel über die Stirn bis ins Genick geht, hat, besitzt der Grauspecht nur einen roten Stirnfleck und den haben auch nur die Herren. Die beiden sind auch „Bodenspechte“, da sie sich häufig im Gegensatz zu den anderen auf dem Boden aufhalten und dort nach ihrer Lieblingsspeise, den Ameisen, suchen. 

Ansonsten sind die anderen lieber in den Bäumen auf Futtersuche unterwegs. Und sie sind richtig gute Baumläufer und das liegt daran, dass ihre Zehen super dafür ausgelegt sind, denn mindestens eine der Zehe ist immer nach hinten gerichtet, um so den perfekten halt zum Klettern und an den Baumrinden zu bekommen. Außerdem haben sie richtig stabile Schwanzfedern mit denen sie sich am Baumstamm bequem noch zusätzlich abstützen können. Natürlich können sie nicht nur klettern und am Boden laufen, sondern auch fliegen. Aber ihre Lieblingsdisziplin ist es nicht gerade. 

Spechte sind dort Zuhause, wo es Bäume gibt und auch einiges an totem Holz in der Nähe steht. Egal ob im Wald, in unseren Gärten oder in Parks. Je nach Art sind sie überall in Deutschland zu finden oder aber nur in der Alpenregion. Dort sieht man sie dann oft sehr geschickt die Baumstämme hoch und runter klettern, aber immer mit dem Kopf nach oben. Wenn sie runter müssen, klettern sie immer rückwärts und drehen sich nicht um mit dem Kopf nach unten. 

Klar aber was ganz wichtiges fehlt ja noch. Was machen Spechte denn noch? Na, kommt ihr darauf? Klar, sie Hämmern und Klopfen was das Zeug hält. Wisst ihr auch warum sie das tun? Dafür gibt es viele Gründe, genau genommen vier. Zum einen um ihr Revier vor anderen Spechten oder Feinden, wie vor Greifvögeln, Mardern oder anderen, zu verteidigen und ihnen etwas Angst einzujagen. Dann „trommelt“ er richtig drauf los, bis der Feind hoffentlich bald in die Flucht geschlagen wurde. Außerdem klopft er die Baumrinde an manchen Stellen auf um an Essen zu kommen. Denn darunter verstecken sich oft leckere Insekten oder Larven. Und die letzten beiden Gründe kommen der Familienplanung zu Gute. Wenn die Spechtherren auf Partnersuche sind, beginnt ein Kampf um die Weibchen. Die Männchen wollen die Damen mit ihrem Geklopfe beeindrucken. Hat es geklappt und sie haben die richtige Partnerin gefunden, geht das Gehämmere weiter. Denn jeder möchte ja sein Eigenheim haben indem die Kleinen sicher aus ihren Eiern schlüpfen können und gemeinsam groß gezogen werden können bis sie alt genug sind das Nest zu verlassen. Gemeinsam klopfen die Spechte richtige Höhlen in die Baumstämme um darin zu nisten. Und das ist schon eine riesige Leistung für die kleinen Vögel. Denn wenn ihr schon einmal probiert habt einen Ast zu brechen oder etwas mit einem Baumstamm zu machen, wisst ihr wie wenig Chancen wir haben. Und diese kleinen Kerlchen schaffen es ganze Höhlen mit ihrem Schnabel in den Stamm zu bohren. Das ist unfassbar oder? Doch wie schaffen sie es und vor allem wie machen sie es, dass sie danach nicht verletzt sind oder Kopfschmerzen haben, wenn sie so oft gegen einen Stamm stoßen? 

Ok zum einen nimmt er gerne alte Bäume oder auch morsche und tote, da diese meist schon weicher vom Holz sind, aber trotzdem noch sehr hart. Aber da hat Mutter Natur sich auch wieder selbst übertroffen. Einerseits wachsen ihnen kleine Federn über die Nasenlöcher damit die herumfliegenden Holzspäne nicht eingeatmet werden und zum anderen haben die Spechte zwischen ihrem Schnabel und dem Kopf und noch an einigen anderen Stellen am Kopf und Hals noch Stoßdämpfer eingebaut, die dann die Schläge abfedern und es keine Kopfschmerzen gibt. Das könnt ihr euch ein bisschen so vorstellen wir bei unseren Fahrrädern oder Autos. Oft sind oberhalb der Räder große Federn drin und durch die Federn merkt man nicht jede Unebenheit auf der Straße und ähnlich Funktioniert es auch beim Kopf des Spechtes. Ein Wunder der Natur. 

Die Spechte sind richtige Wohnungsbauer. Denn keiner von ihnen benutzt eine Höhle zweimal. Sie bauen jedes Jahr wieder neu und verlassen ihre alten Wohnung für einen Tapetenwechsel. Was ein Traum für andere Tiere ist, wie unsere Meisen, Siebenschläfer oder Stare, denn sie werden dankbare Nachmieter der beliebten Spechtwohnungen. Sogar manche Eulen finden in ihnen ein Zuhause, wenn sie groß genug sind. 

Spechte sind auch sehr einfallsreich. Denn sie essen auch gerne Nüssen, doch die rollen immer so blöd weg wenn man darauf herumhackt. Deshalb benutzten sie sogenannte „Spechtschmieden“. Sie suchen sich zu ihrer Nuss den passenden Spalt oder Loch im Baum, stecken oder klemmen dort die Nuss rein und können gemütlich mit ihrem Schnabel die Nuss knacken, um an das leckere Innere zu kommen.

Ihr seht Spechte sind richtig intelligente Tiere und sehr wichtig für unsere Ökosystem, denn durch ihre Arbeit haben andere Tiere ein Zuhause über den Winter und das ist überlebenswichtig. 

Hört doch beim nächsten Wald- oder Parkspaziergang genauer hin, vielleicht könnt ihr einen Specht bei der Arbeit hören. Oder hört euch mit euren Eltern, Lehrern oder Kindergärtnern die verschiednen Tonaufnahmen von Spechten an. Ihr werdet sehen wie unterschiedlich sie hämmern.

Spechte sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.