Hallo liebe Kids, heute lernen wir den Haussperling kennen. Kennt ihr den Haussperling? Nein? Doch mit Sicherheit, denn man kann ihn fast überall antreffen. Ihr kennt ihn wahrscheinlich eher unter seinem zweiten Namen, nämlich Spatz. Ja, jetzt wisst ihr über wen die Folge heute geht, nicht wahr?

Die Spatzen werden von Kopf bis Fuß so circa 10 cm groß und haben relativ kurze Füße für ihre Größe. Ihre Federn haben meist eine unauffällige rot-braune Färbung mit schwarzen Längsstreifen auf dem Rücken. Damit kann man sich gut in Sträuchern und auf dem Boden vor Feinden wie dem Turmfalken, Eulen oder unseren Hauskatzen tarnen. Das ist überlebenswichtig für die kleinen Vögel. Die Damen und Herren lassen sich, wenn man genau hinschaut anhand der Federn unterscheiden. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Farben bei den männlichen Spatzen sind viel eindeutiger wie bei den Weiblichen. Da ist alles eher etwas verwaschen. Besonders gut ist es am schwarzen Kehlfleck und am Brustlatz, beides vorne unterhalb des Schnabels, der Männchen zu erkennen. Außerdem haben sie einen richtig braunen Nacken, wie die Farbe der Kastanien. Die Damen sind da unscheinbarer, ihre Federn sind ganz matt braun und oft haben sie hinter dem Auge einen hellen Streifen nach hinten. Ist das nicht interessant? Wenn ihr das nächste Mal Spatzen seht, probiert mal herauszufinden, welche davon weiblich sind und achtet darauf, ob sie vorne auf der Brust und am Hals Schwarz sind. Eure Eltern und Großeltern werden bestimmt überrascht sein, was für Profis ihr seid, dass ihr das unterscheiden könnt.

Die Haussperlinge gehören zwar zu der riesigen Familie der Singvögel, aber einen Preis gewinnen sie mit ihrer Stimme bestimmt nicht. Aber das ist auch nicht schlimm, denn für das Wichtigste verstehen sie sich. Könnt ihr euch vorstellen was das sein könnte? Da gibt es mehrere Sachen. Die Spatzenmännchen haben einen bestimmten „Tschilp“-Gesang wenn sie nach einer Partnerin Ausschau halten. Außerdem haben die Spatzen noch ein Warnsystem, wenn Feinde kommen und da unterscheiden sie, ob diese aus der Luft, wie beispielsweise, ein Falke, kommen oder am Boden wie zum Beispiel unsere Hauskatzen. Und das ist überlebenswichtig für die Anderen, denn wenn diese eher ein trillern hören müssen sie sich schnell verstecken, da der Angreifer aus der Luft kommt, doch wenn eher ein energisches keckern kommt, dann heißt es zum Beispiel schnell starten, denn der Feind kommt vom Boden. Sooooo intelligent oder? 

Der kleine Spatz ist fast überall auf der Welt anzutreffen. Er ist dem Menschen in alle Dörfer und Städte gefolgt. Er ist auch ein sogenannter Kulturfolger. Wisst ihr noch was das war? Das sind die Tiere die sich super an uns Menschen und unsere Lebensweise angepasst haben und uns in Städte und Dörfer gefolgt sind und leben dort in Parks, Gärten oder offenen Ställen von Tieren. Aber auch mitten in der Stadt sind sie anzutreffen, wenn es genug Häusernischen zum nisten und verstecken gibt. Dort leben sie dann in Gruppen, denn die Spatzen sind sehr gesellige Tiere und lieben es zusammen zu essen und zu schlafen. In den Gruppen wird dann auch wirklich alles zusammen gemacht nicht nur essen und schlafen, nein, auch singen, baden im Dreck oder im Wasser und die Spatzenkinder aufziehen. Denn wer ist denn schon gerne alleine und vor allem gibt es auch Sicherheit, denn mehr Augen können auch schneller Gefahr erkennen. 

Haben sie einmal einen Platz gefunden, sind sie nur im näheren Umfeld unterwegs und verlassen den Umkreis nur in seltenen Notfällen. Zuhause ist es halt doch am schönsten. 

Weil wir es gerade über das Baden hatten, hat schon mal jemand zu euch „kleiner Dreckspatz“ gesagt? Das kommt genau davon, denn die kleinen Spatzen liiiieeeeebbbben es sich im Sand oder Staub richtig zu wühlen. 

Die Spatzenmama kann drei bis sieben Eier legen aus denen dann die winzigen und nackigen Spatzenbabies schlüpfen. Sollte den Eltern was passieren, werden die Kleinen von den Nachbarspatzen mit versorgt bis sie alt genug sind und alleine klar kommen. Das ist wirklich toll.

Die Spatzen sind am Tag auf Futtersuche nach Samen, Kernen, Insekten, Schnecke und noch einigem mehr. Aber sie profitieren auch von der Nähe zu uns Menschen, denn oft verlieren wir etwas von unserem Essen oder füttern sie sogar. Und da die meisten Haussperlinge sehr vorwitzige kleine Kerlchen sind, haben sie kaum scheu vor uns und kommen sehr nahe zu uns oder klauen sogar etwas vom Tisch, wenn man gemütlich im Biergarten sitzt. Doch Achtung, nicht alles tut den kleinen Flugkünstlern gut was sie fressen. Deshalb füttert ihnen nicht euer Mittagessen, auch wenn sie es fressen würden, ihr könnt ihnen schaden und es kann sogar lebensbedrohlich werden. Obwohl wir überall Spatzen sehen und sie antreffen, gibt es deutlich weniger als noch vor vielen Jahren. Sie finden immer weniger Platz in den Städten und Dörfern zum Nisten. Außerdem finden sie oft nicht mehr genügend Nahrung, da es immer weniger Insekten bei uns gibt oder sie bekommen die falsche Nahrung von uns Menschen.

Wenn ihr sie unterstützen wollt, könnt ihr einiges machen. Holt Vogelfutter, was die Spatzen vertragen und zu der Jahreszeit passt, pflanzt in Blumenkübel insektenfreundliche Pflanzen, damit Insekten Nahrung finden und besser überleben können, stellt ihnen gerne täglich frisches Wasser zur Verfügung, vor allem an heißen Tagen und im Winter, wenn alles gefroren ist. Das geht auf dem Balkon, dem Fensterbrett oder im Garten. Und wenn ihr dann noch Platz habt, könnt ihr gerne zum Vogelhaus und der Wasserstelle entsprechende Nistkästen anbieten. Fragt doch mal eure Eltern, Kindergärtner oder Lehrer, ob sie mit euch ein Spatzenparadies aufbauen. Vielleicht könnt ihr auch euren Kindergarten oder euren Schulhof, wildtierfreundlicher gestalten und Insekten, Spatzen und Co. ein tolles Zuhause bieten. Auf unserer Homepage findet ihr tolle Beispiele wie ihr die tierischen Gartengäste gut versorgen könnt.

Und glaubt uns, das lohnt sich, denn nachher könnt ihr sie super beobachten und von ihnen lernen. PLUEMES ist gespannt, wer alles in euer Wildtier-Paradies vielleicht bald einzieht.

Spatzen sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.