Hallo liebe Kids, der Kuckuck unter den Insekten, das ist es um was es heute bei PLUEMES geht. Nämlich um den schwarzblauen Ölkäfer. 

Aber warum der Kuckuck der Insekten? Darüber erfahrt ihr später mehr.

Zuallererst einmal, wie sehen denn unsere kleinen Gäste aus? Die Farbe könnt ihr euch vermutlich schon denken. Genau, ein schwarzer Panzer der blau schimmert. Sein Körper ist käfertypisch in drei Bereiche unterteilt. Den Kopf, die Brust und den Hinterleib. Außerdem hat er zwei lange Fühler vorne am Kopf, die wenn man genau hinschaut etwas aussehen, wie lauter kleine unförmige Kugeln aneinandergereiht. An ihnen könnt ihr auch unterscheiden, ob es ein Männchen oder ein Weibchen ist. Denn die Herren haben einen sehr auffälligen Knick in ihren Fühlern. Die Käferchen können bis zu drei Zentimeter lang werden.

Es gibt viele verschiedene Arten von Ölkäfern und alle unterscheiden sich sehr voneinander, was Farbe und Panzer angeht. Doch eines haben sie gleich, wenn man so klein ist, hat man auch viele Feinde. Da muss man was tun, um sich zu schützen und was ist der beste Schutz vor Fressfeinden? Klar ein Gift. Das dachte sich Mutter Natur auch und hat die Ölkäfer mit einem Reizgift, das nennt sich Cantharidin, ausgestattet. Doch Gift ist immer relativ. Das Gift des schwarzblauen Ölkäfers ist auch für uns giftig und ein Käfer könnte rein theoretisch ausreichen, um einen Menschen schwer zu verletzten oder gar töten. Doch keine Sorge es ist sehr unwahrscheinlich, denn beißen tun sie nicht, aber schlucken sollte man vorsichtshalber trotzdem nichts vom Käfer. Hier bei uns gab es noch nie eine gefährliche Vergiftung von Menschen und Haustieren. Außerdem hat dieses Gift, wie viele andere, auch gute Eigenschaften. Wie kann denn bitte ein Gift gute Eigenschaften haben? Das hängt von der Dosierung ab. Die Menschen haben früher über viele tausende von Jahren das Gift bei Harnwegs- oder Darmerkrankungen als Medizin genommen, um die Erkrankung zu heilen oder abzulindern und das mit Erfolg. Heutzutage haben wir andere Mittel. Ebenso als Liebestrank, aber ob das so funktioniert hat, wollen wir einmal bezweifeln. Außerdem möchten wir auch selbst entscheiden, wen wir mögen und nicht unter einem Gift stehen, oder?

Wir haben uns das Gift zu Nutze gemacht, mussten aber vorsichtig damit umgehen. Andere Tiere, wie manche Vögel und Igel, sind gegen das Gift immun und nicht nur das sie Nutzen das Gift für eigene Zwecke. Die Ölkäfer produzieren bei Gefahr das Gift, dass dann aus Poren an ihren Beingelenken, genauer gesagt im Bereich ihrer Knie, rauskommt. Es sieht wie winzige kleine gelbliche Öltröpfchen aus. Daher auch sein Name Ölkäfer. Die Igel und Vögel fressen dann die Ölkäfer oder stechen sie förmlich an. Einmal das Gift aufgenommen benutzen sie es dann zur eigenen Verteidigung.

Doch nochmal zurück zum Kuckuck. Der Kuckuck ist doch ein Vogel, was hat er mit einem Käfer zu tun? Ja, das stimmt, es geht auch nicht um ihn direkt, sondern um sein Verhalten. Wisst ihr noch, was typisch beim Kuckuck war? Denkt mal an den Nachwuchs beziehungsweise die Eiablage. Genau der Kuckuck hat seine Eier in fremde Nester von anderen Vogelarten gelegt um seinen Nachwuchs von den anderen Großziehen zu lassen. Nicht viel anders macht es der Ölkäfer. Die Larven sitzen auf bestimmten Positionen an Blumen, aber nicht um zu fressen, sondern um darauf zu warten, dass die fleißigen Wildbienen sie beim Pollensammeln mit einsammeln und in deren Nester transportieren. Dort angekommen machen sie es sich schön gemütlich und ernähren sich von den Bieneneiern und den Pollenvorräten bevor sie im nächsten Frühjahr den gemütlichen Bau frisch gestärkt verlassen.

Anschließend leben sie fast zwei Jahre als Larve, auch „Maiwürmer“ genannt, weiter, ernähren sich draußen von Bärlauch, Buschwindröschen und anderen Blütenpflanzen, um dann für einen Monat, meistens im April und Mai, als Ölkäfer durch die Wälder und Felder zu ziehen. Nur in dieser Zeit können sie einen geeigneten Partner suchen und für ihren Nachwuchs sorgen. Der Hinterleib der Damen ist im Vergleich zu ihrem Körper und im Vergleich zu den Herren riesig, sie braucht den Platz um ihre Eier herum zu transportieren. Was schätzt ihr, wie viele Eier passen denn da hinten rein? Also nach Schätzungen überleben von allen Eier nur maximal zehn Käfer. Aber wie viele Eier hat sie dabei? 500? Nein, viel zu wenig. 2.000? Auch das stimmt nicht, es sind über 9.000 Stück. Da sind es nicht viele die es schaffen.

Auch der super faszinierende schwarzblaue Ölkäfer ist dadurch vom Aussterben bedroht und steht auf der roten Liste der gefährdeten Tiere. Wie so vielen Insekten nehmen wir auch ihnen jeglichen natürlichen Lebensraum und auch die dringend benötigten Essensstellen. Auch dem Straßenverkehr fallen viele Ölkäfer und auch sehr viele Larven zum Opfer. Für viele von uns ist es nur ein Fleck auf der Windschutzscheibe, aber für die kleinen Insekten war es ihr Leben.

Wisst ihr noch was? Die Käfer haben sogar schon einen Preis gewonnen. Sie sind 2020 das Insekt des Jahres geworden. Richtig großartig. Also keine Angst liebe Kids, das ist kein neuer Käfer, der sich ausbreitet. Er lebt schon lange bei uns und wird leider immer weniger. Deshalb ist es für unsere gesundes Ökosystem so dringend notwendig auch die Kleinsten zu schützen, denn sie tragen einen riesigen Teil dazu bei das es unsere Natur gibt.

Ölkäfer sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.