Hallo liebe Kids, den Kleinsten der Größten der Lüfte lernen wir heute bei PLUEMES kennen. Den Schreiadler.

Ohje, da wird es heute schon gleich zu Anfang der Folge kompliziert. Ach was, das hört sich nur so an. Lasst PLUEMES es euch erklären. Die Adler sind auf den ganzen Welt die Könige der Lüfte. Sie sind die größten Greifvögel der Welt. 

Bei den Adlern gibt es, wie bei vielen Tieren, verschiedene Arten. Wir in Deutschland haben vier, den Seeadler, Fischadler, Steinadler und den kleinsten von allen unser heutiger Schreiadler. 

Aber wenn man von klein spricht ist das vielleicht etwas verwirrend. Denn auch der Schreiadler als kleinster von den Vieren ist alles anderen als klein. Er ist von den Füßen bis zum Kopf circa 60cm hoch. Also schon über einen halben Meter. Und wenn er dann noch seine Flügel aufklappt wird er noch größer. Was schätzt ihr denn wie weit er seine Flügel aufspannen kann? Bis zu 1,60 Meter. Fragt mal eure Oma, Mama oder Lehrerin wie groß sie sind. Die meisten sind nicht viel Größer, wie der Schreiadler dann breit ist. 

Doch trotzdem wiegt er wegen seinen speziellen Knochen bei der Größe nur rund ein bis zwei Kilogramm. Wisst ihr noch, was das spezielle an den Knochen der Vögel war? Sie haben Röhrenknochen – die im Inneren nicht wie unsere Knochen komplett ausgefüllt sind, sondern mit Luftkammer versehen. Dadurch sind sie deutlich leichter als unsere. Was ihnen beim Fliegen sehr zu Gute kommt.

Und bei den Strecken die sie zurück legen ist das auch dringend nötig. Die Schreiadler sind auch Zugvögel. Jeden Herbst geht es für sie auf weite Reise nach Afrika, bis zu 10.000 km legen sie dann zurück, bevor sie wieder im April zu uns nach Deutschland kommen. Bei uns in Deutschland angekommen, suchen sie wieder ihren alten Horst vom Jahr davor auf. Ihr wisst ja noch was der Horst war. Das Nest der Adler. Dies bauen sie sehr gut versteckt in dichten Baumkronen, damit sie auch von oben nicht so leicht entdeckt werden und die Kleinen später nicht die Beute von Habichten, Seeadlern oder Mardern werden. Leider gibt es bei uns solche blickdichten Bäume eigentlich nur noch in Wäldern die fast völlig ungenutzt von uns Menschen sind. Das sind leider nicht mehr viele. Außerdem müssen immer mehrer Horste vorhanden sein, dass, wenn ihrer belegt ist, sie auf einen anderen ausweichen können. Das ist auch ein Grund dafür warum es über die Jahre immer weniger Adler wurden und sie jetzt erst wieder unter Schutz ganz langsam mehr werden. In den letzten Jahren waren es nur noch knapp über 100 Paare. Und das in ganz Deutschland. Das ist sehr wenig. Wir haben ihnen einfach zu viel Lebensraum genommen. Ein anderes Problem ist, dass sie auf dem Weg nach Afrika und wieder zurück auch von Wilderen gejagt werden. Deshalb stehen die große Vögel auch unter besonderem Schutz. Für die Vielstreckenflieger ist es auch keine Option in Gefangenschaft bei uns Menschen ihr ganzes Leben zu verbringen um zur Show und Belustigung von einem Punkt zum anderen zu Fliegen. 

Haben sie jedoch hier ihren Horst in Bezug genommen, warten sie bis der jeweilige Partner auch aus dem Winterferienquartier zurückkehrt. Das Schreiadler Männchen macht dann einen sogenannten Girlandenflug, das heißt einen richtigen Kunstflug, um seine Herzensdame zu beeindrucken. Anschließend legt die Mama zwei Eier in den Horst. Doch so richtige Geschwisterliebe gibt es bei den kleinen Schreiadlern nicht. Nach einigen Wochen schlüpft das Erste der Beiden. Kommt aber jetzt auch das Zweite zur Welt pickt das Erste solange mit seinem Schnabel auf das Andere ein, dass es meist stirbt. Warum das so ist, wissen wir noch nicht genau. Aber vermutlich, wenn es super Jahre sind und auch genug zu Fressen da ist, dass sie dann vielleicht auch manchmal beide groß werden. Ende Juli ist es dann soweit und der kleine Schreiadler geht auf erste Flugversuche, denn im September geht er mit den Alten Schreiadlern auch auf große Flugreise nach Afrika. Da muss noch ordentlich trainiert werden. Wenn alles gut läuft können sie bis zu 25 Jahre alt werden.

Doch bevor es soweit ist wird erstmal noch das jagen geübt. Typisch normalerweise für Adler ist das Jagen aus der Luft oder dem sogenannten Ansitz. Das heißt sie sitzen irgendwo oben auf dem Feld auf einem Baum, auf einem Ast und lauern dort, bis sie versuchen im Sturzflug ihre Beute mit ihren Füßen zu greifen. Deshalb gehören sie auch zu den Greifvögeln. Ihre Krallen schließen sich blitzschnell, sind sehr sehr kräftig und messerscharf. Doch nicht nur die Krallen sind messerscharf, auch ihr Blick ist gestochen scharf. Sie können die Beute aus mehreren Kilometern Entfernung sehen. Unser Schreiadler jagt so auch manchmal, doch er hat noch eine andere Variante, die er allen vorzieht. Er sucht seine Beute zu Fuß indem er durch kurze Wiesen schreitet. Am liebsten frisst er Frösche, Mäuse, Blindschleichen oder Eidechsen. Auch sehr beliebt sind Maulwürfe. Doch auch tote größere Tiere gehören machmal auf ihren Speiseplan. Doch das kann ihnen auch schnell zum Verhängnis werden. Manche Tiere sind verstorben, weil davor jemand auf sie geschossen hat oder weil sie die Bleikugel die sie traf noch in sich tragen und dadurch vergiftet wurden. Fressen die Adler nun das Fleisch sterben sie oft auch an einer Bleivergiftung durch das Fleisch. Deshalb sollten bei der Jagd auch Bleikugeln verboten werden, denn es tötet oftmals nicht nur das angeschossene Tier. 

Mit seinen typischen schokoladen-braunen Federn fällt er in der Natur nicht sehr auf. Die Feder sind am Kopf und im Nacken etwas heller. Auf den Schwanzfeder haben sie eine weiße V-förmige Binde.

Doch warum heißen Schreiadler eigentlich Schreiadler? Könnt ihr es euch denken? Klar es hat bestimmt etwas mit den Lauten zu tun die sie machen. Und diese sind sehr typisch und man kann sie von anderen Arten daran super unterscheiden. Zum einen haben die Eltern im Frühjahr einen besonderen klangvollen Ruf und zum anderen haben die Männchen einen Laut während sie ihre Herzensdame beeindrucken wollen, dass eher einem Quietschen ähnelt. Hört es euch doch mal online an. Und noch was, wollt ihr direkt einem Schreiadler untern den Rock schauen? Dann geht mit euren Eltern oder in der Schule auf die Seite der deutschen Wildtierstiftung. Die haben nämlich eine super tolle webcam live geschaltet. Hier könnt ihr den ganzen Tag einem Schreiadlerpaar zuschauen. Es ist soooo toll. Die Mama ist grad fleißig am brüten der beiden Eier. Als würde man vom Nachbarbaum zuschauen. Es lohnt sich wirklich. Tiere ungestört in ihren natürlichen Lebensräumen zu beobachten, wie ihre normale Lebensweise ist, ist einfach unbezahlbar schön. 

Also schaut mal rein vielleicht kommt Papa vorbei zum Futter bringen oder ihr seht irgendwann eines der geschlüpften Kleinen bei den ersten Flugversuchen. PLUEMES durfte den Papa schon sehen. 

Schreiadler sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.