Hallo liebe Kids, dunkel, schön kühl, nicht zu trocken und richtig dreckig, so liebt es unser heutiger Besucher am Liebsten. Na kommt ihr drauf? Er hat sogar sein eigenes Kinderlied. Der Regenwurm.
Ohje, was soll denn da schon interessant sein. Er sieht aus wie ein Strich in der Landschaft, ist glitschig und eklig. Ja für viele trifft das genau die Beschreibung unseres Regenwurms. Naja wobei wir nicht von unserem Regenwurm sprechen können, denn alleine in Deutschland haben wir 46 verschiedene Arten und auf der ganzen Welt noch deutlich mehr. Die meisten Regenwürmer, die wir hier sehen, sind entweder ein Tauwurm oder ein Kompostwurm. Sie unterscheiden sich etwas in der Größe und der Farbe. Von 4 bis 30 cm kann alles dabei sein. Doch sie sind alles andere als uninteressant.
Doch bevor wir unsere glitschen Freunde besser kennenlernen, wisst ihr woher sie ihren Namen Regenwurm haben? Hat es was mit unserem Regen, der vom Himmel fällt zu tun? Nein damit hat es nichts zu tun. Denn Regen bedeutet für ihn nichts gutes. Durch die Tropfen, die auf die Erde fallen, nehmen die Regenwürmer obwohl sie blind, taub und stumm sind, die Vibrationen wahr. Und das ist meist tödlich für Kleinen, aber nicht weil sie ertrinken, nein im Gegenteil sie können es sehr lange unter Wasser aushalten. Nein, sondern weil sie durch die Vibrationen an die Oberfläche gelockt werden und dort dann für die Regenwürmer gleich mehrfach Gefahr lauert. Zum einen sehr hungrige Vögel wie unsere Amsel, die nur darauf warten bis das Buffet eröffnet ist, zum anderen sind sie nicht dafür gemacht die UV Strahlen von der Sonne auszuhalten. Ist es ihnen im Sommer auch zu trocken, graben sie sich wie im Winter, wenn es zu kalt wird, tief in die Erde, kringeln sich ein und halten dann nicht nur Winterschlaf sondern auch Sommerschlaf. Und das ist auch wichtig, denn ihre Haut darf nicht austrocknen, sonst ersticken sie. Regenwürmer haben nämlich nicht wie wir Lungen zum atmen, sie atmen über ihre Haut. Und damit das funktioniert muss die Haut immer feucht sein. Doch warum heißen sie dann Regenwurm? Das hat mit „sich regen“ zu tun. Weil die kleinen Freunde immer unterwegs sind. Sie sind ständig rege unterwegs, am arbeiten und fressen und daher ihr Name Regenwurm. Früher sagte man auch „Reger Wurm“ zu ihnen.
Nicht nur bei ihrem Namen gibt es spannende Sachen zu entdeckten. Auch ihr Körper ist super. Klar ihr sagt jetzt ist ja nur ein Strich, doch es ist alles andere als ein Strich in der Landschaft. Er sorgt dafür, dass die Regenwürmer im Verhältnis zu ihrer Körpergröße zu den stärksten Tieren der Welt gehören. Ja wirklich, das ist kein Scherz. Sie können mehr als das vierfache ihres Körpergewichtes transportieren und davon abgesehen was sie vor sich her schieben können. In etwa so wie, wenn ihr euren Papa ohne Probleme hochheben könntet. Das ist schon eine tolle Leistung.
Mit dieser Stärke sind sie auch fast ununterbrochen dabei unsere Böden umzugraben. Und das ist auch super wichtig. Durch die vielen vielen Gänge, die die Regenwürmer in den Boden graben, passieren ganz tolle Dinge für die Pflanzen. Zum einen wird die Erde lockerer und besser durchlüftet, zum anderen transportieren die Regenwürmer wichtige Nährstoffe von weiter unten in der Erde nach oben. Außerdem ist die Erde dann wenn es regnet wie ein Schwamm und kann super den Regen aufsaugen und für die warmen Tage speichern. Ansonsten kann das Wasser nur sehr schlecht einsickern und fließt gerade darüber hinweg. Ähnlich wie, wenn ihr im Sandkasten spielt. Wenn ihr den Sand ganz fest klopft und Wasser darüber leert, fließt das meiste schnell darüber hinweg. Wenn ihr aber den Sand ganz locker liegen lasst bzw. ihn locker durchwühlt, kann das Wasser schön einsickern. Und das macht der Regenwurm mit der Erde. Probiert es ruhig mal aus, es ist sehr spannend. Das heißt je mehr Regenwürmer desto besser die Erde und desto mehr Pflanzen und Bäume fühlen sich dort wohl.
Aber nicht nur durch das Auflockern machen die Regenwürmer einen guten Job, nein auch noch mit ihrem Fressverhalten und auch mit ihrem Kot. Ja wirklich, den Welt besten Kot haben die Kleinen. Aber woran liegt das? Dafür müssen wir erst einmal schauen was fressen die Regenwürmer eigentlich? Sie fressen abgestorbene Blätter, Pflanzenteile und andere Mikroorganismen. Damit räumen sie unsere Natur auf. Sind Regenwürmer in der Erde überlebt kein Laubhaufen und auch kein Kompost. Aber beißen kann der zahnlose Wurm die Blätter nicht. Deshalb geht er nachts wenn es kühl ist auf Futtersuche und nimmt bis zu 20 Blätter mit in seine Tunnel. Dort klebt er sie dann mit seinem Schleim an die Wände und wartet bis verschiedene Bakterien und Pilze sie in Mundgerechtes Stücke zerkleinert haben. Also die Sachen fangen an zu verrotten. Und auf einem Komposthaufen gibt es natürlich gerade genug Auswahl und somit ein riesiges Buffet für die Regenwürmer. Einmal gefressen, verdaut der kleine Wurm dann alles fleißig und hinten raus kommt dann der Superkot. Ihr lacht aber der Kot der Regenwürmer hat so viele Nährstoffe, dass es der beste Dünger der Welt ist und dazu beiträgt, dass unsere Pflanzenwelt gesund wächst und gedeiht.
Doch wie wachsen und gedeihen die Regenwürmer? Wenn ihr mal einen entdeckt, schaut ihn euch kurz genau an bevor ihr ihm vorsichtig helft wieder in der Erde oder an eine kühle, feuchte Stelle zu kommen. Wenn ihr ihn euch genau angeschaut habt, seht ihr, dass der Körper aus lauter kleinen aneinander gehefteten Ringen besteht. Sogenannte Segmente. Und immer wenn ein Regenwurm wächst kommt ein Segment dazu und das sein ganzes Leben lang. Meist werden sie so um die 2 bis auch manchmal sogar acht Jahre. An jedem Segment haben die Würmchen auch noch vier Paar Borsten, damit können sie sich in der Erde verankern, damit sie nicht nach unten rutschen.
Aber liebe Kinder, ganz wichtig, man sagt das aus einem Regenwurm, wenn man ihn in der Hälfte teilt zwei werden. Zu aller erst, solche Dinge probiert man NIEMALS, aber wirklich niemals aus, egal ob sie funktionieren oder nicht. Es ist für die Tiere mit Schmerzen verbunden. Aber hier stimmt es auch nicht. Das Hinterteil des Regenwurms stirbt. Der Vorderteil könnte theoretisch überleben, wenn man von den Organen nichts kaputt gemacht hat, aber meistens sterben sie doch, denn es sind für die kleinen Würmer riesige Wunden, welche sich meist schlimm entzünden. Sie haben es nur für den Notfall. Wenn sie zum Beispiel ein Vogel am hinteren Ende fängt und fressen will, kann er die letzten Segmente abschnüren. Die frisst dann der Vogel und der Wurm kann entkommen.
Aber was stimmt ist, dass es bei der Familie der Regenwürmer nicht männlich oder weiblich gibt, sondern alle Regenwürmer sind beides, man nennt es auch Zwitter. Wenn sich also zwei Regenwürmer treffen, werden beide Regenwürmer Mamas und sind gleichzeitig die Papas von den Kindern des anderen Regenwurms.
Heute haben wir wieder ein kleines, großes Wunder der Natur kennengelernt, dass für uns alle wichtig ist. Durch ihn wächst und gedeiht vieles was wir essen und woran wir uns erfreuen, er hält für uns den Boden sauber und versorgt ihn noch zusätzlich mit neuen Nährstoffen für die nächste Generation Pflanzen. Findet ihr ihn immer noch so uninteressant?
Regenwürmer sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.