Hallo liebe Kids, heute erzählt euch PLUEMES etwas von dem Meister des Stollenbaus – dem Maulwurf.

An was erkennt ihr denn, ob eine Wiese einen Maulwurf als unterirdischen Bewohner hat, denn zu sehen bekommt man den kleinen Kerl nur sehr, sehr selten? Genau an den typischen Erdhügeln die Quer über der Wiese entstehen. Sonst kann man eigentlich nicht erkennen, ob sich in der Nähe ein Maulwurf aufhält. Die Einzelgänger sind fast völlig auf das dunkle Leben unter der Erde angepasst. Sie haben nur ganz kleine Augen mit denen sie eigentlich fast nichts erkennen außer Hell-Dunkel-Schattierungen, da dieser Sinn unter der Erde eigentlich nie benötigt wird. Das ist auch der Grund warum wir die grauen Fellknäuel eher sehr selten über der Erde zu Gesicht bekommen.

Dafür sind sie aber optimal für das Leben unter der Erde ausgestattet. Da wo bei uns die Ohren sind, sind nur kleine Löcher ohne äußerliche Ohrmuschel, aber sie haben trotzdem ein super Gehör. Außerdem haben sie zum sehr guten Geruchssinn an der spitzen Schnauze und an ihrem sehr kurzen Schwanz ganz ganz viele Tasthaare mit denen sie sich in den dunklen Gängen orientieren können, ein bisschen so wie, wenn ihr Nachts auf die Toilette müsst und kein Licht anmacht und euch dann mit Hilfe eurer ausgestreckten Arme an den Wänden orientiert, nur halt viel feiner. Zusätzlich haben die Maulwürfe ein Sinnesorgan, das sonst niemand anderes auf der Welt hat und zwar das sogenannte „Eimersche Organ“. Es sitzt in der Haut auf der langen Nase des Maulwurfs und ist ein zusätzlicher Tastsinn. Damit kann er ganz, ganz leichte Erschütterungen der Erde wahrnehmen, zum Beispiel wenn ein Beutetier in der Nähe ist. Ihr könnt euch das so vorstellen, wie wenn ihr in eurem Zimmer die Nase auf den Boden drückt und spürt das der Boden vibriert, wenn ein paar Zimmer weiter eine Maus läuft ohne das ihr sie seht. Ist das nicht phänomenal? 

Die Maulwürfe sind ja für ihre tolle Arbeit unter der Erde bekannt. Sie graben Stollen und Gänge wie kein anderer unserer heimischen Wildtiere.

Wart ihr mit eurer Gruppe, Klasse oder Familie schon mal in einem Bergwerk oder Stollen? Dann könnt ihr euch ein wenig vorstellen wie es bei Familie Maulwurf Zuhause aussieht. Sie sind absolute Vorbilder was das angeht. Aber dazu benötigt man natürlich auch das passende Werkzeug und das haben die kleinen Kerle stets dabei. Nämlich ihre Hände und Füße. Die sehen aus wie kleine Grabschaufeln. Sie waren auch für ein paar Maschinen von uns Menschen, die man für Erdgrabungen nimmt, Vorbilder. Ist das nicht cool, das wir so viel von den Tieren lernen können?  Mit diesen Pfoten gräbt er Gänge durch die ganze Erde. Die Maulwurfshügel entstehen zum Schluss der Grabarbeiten, denn irgendwo muss die übrige Erde dann hin. Der Maulwurf schaufelt dann die Erde, welche zu viel ist an die Erdoberfläche rund um das Ausgangsloch. 

Schaut euch mal beim nächsten Spaziergang die Erdhügel genauer an. Wenn sie ein Loch in der Mitte haben und aussehen wie ein kleiner Vulkan, dann habt ihr das Ende eines Maulwurfsstollens gefunden. Ist das Loch aber seitlich vom Hügel, dann lasst euch nicht verwirren, dann war die Schermaus am Werk. Aber, immer schön um die Hügel herum gehen und nicht drauf treten.

Das Tunnelsystem – circa 5 bis 30cm tief im Boden ist riesig. So ein Tunnelsystem, welches von mehreren Generationen genutzt und vergrößert wird, kann wenn man es hintereinander legt bis zu 2 Kilometer lang werden. Fragt mal eure Eltern was von euch Daheim circa 2 Kilometer weit weg liegt, dann könnt ihr euch vorstellen wie lange so etwas werden kann wenn man alles hintereinander legen würde. 

Die meisten der Gänge benutzen die kleinen Erdbauer als Jagdgänge, denn am liebsten fressen sie Regenwürmer, Insekten, Schnecken und noch einige mehr. Dazu kommen dann noch gepolsterte Schlafkammern und Kinderzimmer. Über diesen zwei Zimmern befinden sich meist die größten Maulwurfshügel, da dort am meisten Erde raus muss um platzt zu schaffen. Zu all den Zimmern legt jeder Maulwurf noch eine Vorratskammer für den Winter an, in dem er dann Regenwürmer, Insekten und Co. für die kalte Jahreszeit sammelt. 

Die Kleinen sind am Liebsten alleine in ihrem Revier unterwegs. Außer wenn es um den Nachwuchs geht. Wenn die Maulwurfdame nach dem Männchen ruft, macht er eine Ausnahme und verlässt sein Revier. Sie bekommen immer so circa 4 bis 5 Maulwurfbabies. Die Kleinen haben eine extra ausgepolsterte Kammer, da sie vollständig nackt auf die Welt kommen und nur circa 5 Gramm wiegen. Das ist für die nächsten 2 Monate ihr Zuhause, bis sie dann langsam von ihrer Mama aus dem Nest vertrieben werden um sich ihren eigenen Stollen auszubauen. Das ist auch die Zeit wo sie oft an die Oberfläche kommen müssen um ihr eigenes Revier zu finden. Und da heißt es schnell sein bevor man von einem seiner Feinde, wie Eulen oder Greifvögel, erblickt wird.

Viele von uns Menschen sehen den Maulwurf als störend an, hauptsächlich weil er unsere Gärten und landwirtschaftlichen Flächen mit seinen Hügel in vielen Augen verunstaltet. Aber das ist in keinster Weise wahr. Zum einem zeigt es uns an, wenn ein Maulwurf in der Erde Zuhause ist, dass der Boden gesund ist und eine hohe Zahl an Kleinlebewesen im Boden unterwegs sind und zum anderen entsteht durch die Lockerung des Boden eine viel größere Pflanzenvielfalt, welche auch wieder neue Tiere anlockt. Ihr seht es kann also sehr spannenden sein wie in der Natur vieles zusammenhängt. Außerdem stimmt es nicht, das Maulwürfe die Pflanzenwurzeln durch das anfressen kaputt machen, da sie reine Fleischfresser sind, aber durch ihre Grabungen können natürlich vereinzelt mal Wurzeln kaputt gehen, aber dafür ist er auch ein sehr guter natürlicher Schädlingsbekämpfer, denn wie ihr wisst stehen auf seinem Speiseplan auch Schnecken, Schnakenlarven und vieles mehr. 

Also klärt eure Eltern, Großeltern und Bekannten auf, wie sinnvoll der kleine unterirdische Freund im Garten sein kann. Dann kann man vielleicht auch über den ein oder anderen Erdhügel hinweg sehen.

Maulwürfe sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.