Hallo liebe Kids, alles blüht und ist nach der Winterpause wieder voll im Leben. Im Frühling explodiert das Leben in der Natur, so auch im Mai. Und kennt ihr ein Tier, das zum Namen passt? Der Maikäfer.
Doch ist der Maikäfer wirklich nur im Mai unterwegs? Oder Warum heißt er Maikäfer?
Dafür fangen wir einmal ganz klein an und zwar unter der Erde. Es gibt zwei Maikäferarten bei uns in Deutschland, den häufigen Feldmaikäfer und den Waldmaikäfer.
Sie unterscheiden sich optisch eigentlich nur darin, dass das Hinterteil der Feldmaikäfers eher schmal ist und das des Waldmaikäfers breiter. Sonst sind die Unterschiede für uns „Nicht-Maikäfer-Experte“ kaum zu erkennen.
Doch zurück zum Anfang. Wenn die Maikäfermamas Eier haben müssen sie die irgendwo sicher ablegen. Damit die Kleinen geschützt schlüpfen können. Und dafür werden sie richtig fleißig. Sie graben mit ihren Vorderbeinen zwei bis drei Löcher in die Erde, die sich in der Nähe von Bäumen befinden. Das hat den Grund, weil die Larven der Maikäfer, auch Engerlinge genannt, nach dem Schlüpfen somit gleich am vollen Essensbuffett sind. Die kleinen Larven Nimmersatt ernähren sich nämlich am liebsten von Pflanzenwurzeln.Und es muss reichlich vorhanden sein, denn zum einen haben die Engerlinge immer einen riesigen Hunger und zum anderen leben sie dort drei bis vier Jahre. Ja ihr habt richtig gehört, so lange leben sie unter der Erde bevor sie im letzten Herbst von den verpuppten Larven zu jungen Maikäfern werden, die dann Ende April, wenn es draußen wärmer ist, zur Oberfläche wandern.
Dann ist Hauptflugzeit für die Maikäfer. Es sind nur vier bis sieben Wochen, wo die Maikäfer leben und durch die Gegend brummen. Und wir meinen richtig brummen. Keiner kann, glauben wir, so einzigartige Geräusche beim Fliegen machen. Da ihre Zeit wehrbegrenzt ist, geht es den ganzen Tag nur ums fressen und die Partnersuche für den Nachwuchs. Jetzt könnte ihr euch auch denken warum sie Maikäfer heißen oder? Klar weil viele nur über die 4 Wochen im Mai oberhalb der Erde leben.
Apropos unter er Erde, vorher hatten wir es, dass die Mama Löcher gräbt in denen sie ihre Eier ablegt. Wisst ihr wie tief sie für ihre Kleinen gräbt? Bis zu 40cm tief. Das ist wirklich tief für die kleinen Käfer, die ausgewachsen nur um die 2,5 cm werden. Das wäre so ähnlich wie wenn wir Menschen zwischen 25 bis 30 Meter tief graben würden und dass alleine mit unseren Händen. Puuhhhh, die Leistung würden wir wahrscheinlich nicht schaffen. Das sind die Käfer deutlich stärker.
Lange Zeit dachten wir auch sie würde es bei uns nicht mehr geben. Denn viele hunderte Jahre wurden sie als Schädlinge verfolgt. Die erwachsenen Käfer fressen am liebsten an Laubbäumen, wie Eiche, Ahorn oder auch Obstbäumen die Blätter ab, sie sind solche Vielfrasse, dass sie ganze Bäume kahl fressen. Das wir noch von dem Appetit der Engerlinge überboten. Sie sind wirkliche Pflanzenwurzelvernichtungsmaschinen. Durch ihren riesigen Hunger fressen sie die Würze der Pflanzen ab und somit haben die keinen Chance mehr sich zu versorgen und gehen dann ein. Das waren die Gründe warum sie stetig verfolgt wurden, dafür wurden sie entweder eingesammelt oder vergiftet mit Pflanzenschutzmitteln, welche natürlich nicht nur ihnen schadet sondern auch der ganzen Umwelt drum herum. Besonders schlimm ist es in den „Maikäferjahren“. Da die Maikäferlarven so lange unter der Erde sind, kommen alle drei Jahre in manchen Regionen Deutschland richtige Massen von Käfer gleichzeitig aus der Erde. Wir sprechen dann wirklich von mehreren Millionen bis Milliarden Käfern gleichzeitig. Das ist wirklich ein Spektakel. Das große Brummen beginnt.
Brummen trifft es wie gesagt sehr gut. Die Maikäfer haben auch eine sehr spezielle Flugtechnik. Zu aller erst pumpen sie viel Luft in ihren Körper. Sie blasen ihn richtig auf. Dann werden die harten Deckflügel aufgeklappt und wie Trägerflächen bei unseren Flugzeugflügeln benutzt. Die darunter liegenden Hautflügel dienen dann als Propeller. Die aber eher träge schlagen. Also Insektenweltmeister in der Formel 1 werden sie definitiv nicht. Aber müssen sie auch nicht.
Aber wie sehen die Maikäfer denn eigentlich überhaupt aus? Sie haben wie alle Käfer sechs Beine und wie wir schon wissen auch wie der Marienkäfer, zwei harte Deckflügel, die die darunter versteckten empfindlichen Hautflügel schützen. Die Deckflügel sind braun, ihr Halsschild ist schwarz und an den Seiten haben sie ein auffallendes schwarz weißes Zickzack Muster. Doch das ist nicht alles. Kennt ihr denn vielleicht den „Sumsemann“ aus der Geschichte „Peterchens Mondfahrt“? Oder den fünften Streich von „Max und Moritz“? Nein? Dann müsst ihr euch die Geschichten unbedingt mal vorlesen lassen, oder euch Peterchens Mondfahrt anschauen. Darin haben die Maikäfer jeweils eine Hauptrolle. Und man erkennt sie direkt in den Zeichnungen und zwar an ihren Fühlern. Sie gehören nämlich zu der großen Familie der sogenannten Blatthornkäfer. Ihre Fühler sehen aus als wären die Enden lauter kleine Blättchen zu einem Fächer geformt. Die sind wirklich auffällig. An ihnen kann man auch die Weibchen von den Männchen unterscheiden. Die Herren haben deutlich größere Blättchen und gleich sieben pro Seite, wobei die Damen nur sechs auf jeder Seite haben. Und das hat auch einen Grund. Auf den Fühler und somit auf den Blättchen sitzen die Geruchssensoren der Käfer. Als sozusagen ihre Nase. Und die Männchen haben mehr davon wie die Weibchen, denn die müssen nach dem Schlüpfen aus der Erde nach dem passenden Weibchen Ausschau oder besser gesagt „Ausgeruch“ halten. Mit ihren Fühler suchen sie an abgefressenen Blättern nach den Gerüchen von potenziellen Partnerinnen und verfolgen dann ihre Spur. Haben sie eine passende Partnerin gefunden, machen sie sich an den Nachwuchs. Wobei der Partner stirbt, wenn Mamakäfer schwanger geworden ist. Mamakäfer frisst dann noch einige Tage sich richtig voll, dass die Eier sich gut entwickeln bevor sie sie dann in die Erde ablegt wo dann wieder die neue Generation heran wächst.
Und noch etwas lustiges zum Schluss. Im Mittelalter wusste man sich nicht anders zu helfen, als sooo viele Käfer und deren Larven alles abfraßen, dass man die Käfer vor Gericht gestellt hat. Ja richtig gehört man stellte sie wirklich vor ein Gericht. Dort wurde ihnen befohlen innerhalb von drei Tagen das Feld oder den Wald zu verlassen. Dem die Käfern natürlich nicht nachgekommen sind, oder habt ihr schon einmal probiert einem Käfern zu sagen er soll woanders hinfliegen? Der Erfolg lässt da etwas auf sich warten.
Maikäfer sind wirklich sehr sehrt hübsche Käfer. Legt euch doch jetzt mal im Mai auf eine Wiese in der Nähe von Laubbäumen. Vielleicht könnt ihr das Brummen der Flügel hören oder seht sogar einen. Dann schaut euch die Fühler an. Habt ihr Frau Maikäfer oder Herrn Maikäfer vor euch.
Maikäfer sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.