Hallo liebe Kids, heute geht es um „KLEIN aber oho“. Man könnte auch sagen ein Star der Nacht. Wer kann denn im wahrsten Sinne des Wortes Licht ins Dunkle bringen? Der Leuchtkäfer oder ihr kennt ihn bestimmt besser unter dem Namen Glühwürmchen. 

Doch was sind sie denn jetzt? Würmchen? Nein, es sind Käfer und wenn man es genau nimmt tagsüber noch nicht einmal sehr hübsche oder auffällige. Doch der Schein trügt.

Am Tag sind die nur circa einen Zentimeter großen Käfer mit ihrer braunen Farbe sehr gut getarnt und sitzen auf Blättern oder Rinden von Bäumen herum. Am liebsten halten sie sich in der Nähe von Gewässern auf und wo viele Brennnesseln und Taubnesseln wachsen. 

In Deutschland gibt es drei verschiedenen Arten. Einmal der „Kleine Leuchtkäfer“, der „Große Leuchtkäfer“ und der „Kurzflügel-Leuchtkäfer“. Doch das sind noch lange nicht alle. Auf der ganzen Welt gibt es rund 3.000 verschiedene Arten. Alle unterscheiden sich, doch meist sind sie tagsüber alle sehr unscheinbar für das was sie nachts auf die Bühne der Natur zaubern. 

Doch wie machen die Leuchtkäfer das? Wie und wo leuchten sie? Und vor allem warum machen sie das? Das sind sehr interessante Fragen. 

Fangen wir doch mit den Leichtesten an. Wo leuchten die Glühwürmchen? Sie bringen den unteren Teil ihres Hinterteils zum leuchten. Ja, ihr habt richtig gehört – ihr Po leuchtet. Das passiert, weil das Glühwürmchen verschiedene Stoffe in sich hat, die wenn sie zusammen treffen anfangen miteinander zu reagieren und dabei Energie freisetzen, die wir dann als helles, grünes Leuchten sehen. Das passiert alles in dem Leuchtkäfer. Wir können es sehen, weil die Haut an der Unterseite des Hinterteils durchsichtig ist. Ist das nicht cool. Man nennt diesen Vorgang auch „Bioluminiszenz“. Bei allen drei Arten, die wir bei uns kennen leuchten die Weibchen. Nur bei den „Kleinen Leuchtkäfern“ leuchten auch die Männchen. Das können sonst auch nur wenige andere Tiere. Die meisten Anderen leben tief unter Wasser in der Dunkelheit oder sind Pilze. Außerdem ist das Licht der Glühwürmchen schon seit vielen, vielen Jahren Vorbild für unsere Leuchttechnik. Denn viele Wissenschaftler wollen es schaffen, das unsere Glühbirnen so gut, wie die der Leuchtkäfer werden. Bei ihnen wird nämlich fast die ganze Energie, die sie benutzen, in das Licht umgewandelt, was wir in unseren Birnen noch nicht schaffen. Da sind uns die Kleinen noch ein ganzes Stück voraus. 

So jetzt haben wir das wie und wo geklärt, doch warum und wann machen sie es? Sie wollen ihre Liebste oder ihren Liebsten finden. Jedes Jahr in den lauen Sommernächten im Juni oder Juli, wenn es dunkel ist, geht die Partnersuche los. Die Männchen fliegen los und gleichzeitig strecken die Weibchen auf einem Grashalm oder Boden sitzend ihr Hinterteil leuchtend in die Höhe und schwenken es hin und her um auch auf sich aufmerksam zu machen. Und das ist auch der Grund warum die Leuchtkäfer umgangssprachlich bei uns als Glühwürmchen bezeichnet werden. Da ihr Hinterteil in die Luft gestreckt aussieht wie ein Wurm der leuchtet. Bei den meisten Leuchtkäferarten haben die Weibchen verkümmerte Flügel mit denen man nicht mehr fliegen kann, deshalb können sie bei allen Arten leuchten. So kommen die Männer zu den Damen.

Aber das ist nicht ungefährlich für die mutigen Leuchtkäferherren. Sie müssen einigen Fallen, wie Spinnennetzen trotzen. Doch bei der Damen des Herzens angekommen, machen sich die zwei gleich daran die nächste Generation von Glühwürmchen in die Welt zu setzen.

Nach der Paarung verdunkelt sich das Lichterspiel, sie sterben. Erst die Männchen und anschließend, nachdem die Weibchen die nächste Generation sicher als Eier abgelegt haben, auch sie. Aus den Eiern schlüpfen dann die Käferlarven. An ganz dunklen Stellen kann man ihren schon schwach leuchtenden Körper sehen. Aus ihnen werden nach circa 3 Jahren die neuen Glühwürmchen, die uns wieder faszinieren und unsere dunklen Nächte erhellen.

Bei den Leuchtkäfern gibt es zu der riesigen Bedrohung durch uns Menschen wegen dem immer knapper werdenden Lebensraum und des Futtermangels noch ein ganz anderes Problem. Könnt ihr euch vorstellen was das sein könnte? Ein Tipp es hat mit unserer Beleuchtung in der Nacht zu tun. 

In den Dörfern, Städten und Parks haben wir viele Laternen für einen sicheren Heimweg aufgestellt, die Straßen werden von unseren Lichtern aus den Häusern, Werbetafeln oder Autoscheinwerfern erhellt. Was erstmal nicht schlimm erscheint. Doch für die Glühwürmchen birgt das riesige Gefahren. Denn erinnert euch, warum schalten die kleinen Kerlchen ihre Lichter ein? Um sich gegenseitig zu finden und somit für Nachwuchs zu sorgen. Doch sie werden durch die Lichter abgelenkt oder gar sehen sie durch die Helligkeit erst gar nicht die anderen Glühwürmchen leuchten, die eigentlich erst anfangen, wenn es dunkel wird. Doch an manchen Stellen wird es durch uns Menschen nicht mehr dunkel. So finden sie leider sehr oft keinen Partner, um neue Glühwürmchen in die Welt zu bringen. Es werden dadurch immer weniger. 

Aber auch hier können wir einiges selbst tun. Schaut das in eurem Garten oder vielleicht auch auf dem Schulhof viele bei den Käfern beliebte Pflanzen, wie Brennnesseln wachsen. Lasst auch euer Gras höher wachsen. Es muss ja nicht gleich der ganze Garten sein aber vielleicht könnt ihr einen Teil für die lustigen Käfer mit ihren leuchtenden Pos stehen lassen. Auch Haufen mit Ästen und Laub finden sie super. Und damit bei der Partnersuche nichts schiefgehen kann, schaut, dass ihr draußen auf künstliche Beleuchtung, also Lampen oder andere leuchtende Gegenstände so gut wie verzichtet. So tragt ihr dazu bei, dass wir noch viele Jahre mit den Leuchtkäfern zusammen leben und sie bewundern können. 

Und noch ein Geheimnis, dadurch dass ihr jetzt wisst, dass die Weibchen nicht fliegen können und die Männchen eigentlich nicht leuchten, wisst ihr beim nächsten Spaziergang im dunkeln, das die fliegenden Glühwürmchen die auch leuchten, die Männchen unserer „Kleinen Leuchtkäfer“ sind. Prüft doch mal, ob eure Eltern, Freunde oder Großeltern das auch wissen. Ansonsten könnt ihr ihnen noch was beibringen. 

Glühwürmchen sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.