Hallo liebe Kids, die wohl bekanntesten Wanderer unter Wasser lernen wir heute kennen, zumindest noch vor vielen Jahren. Die Lachse.

Doch wenn wir von Lachsen sprechen meinen wir eigentlich meisten den atlantischen oder pazifischen Lachs. Was aber nicht ganz stimmt, denn zur der großen Familie der Lachse gehören auch Forellen. Es sind nur Unterordnungen. Also in unserer heutigen PLUEMES Folge wollen wir mehr über den atlantischen Lachs lernen.

Die Lachse sehen den Forellen schon etwas ähnlich, aber nur auf den ersten Blick und der Körperform. Sie haben auch einen langen, stromlinienförmigen oder auch schlauchförmigen Körper. Von außen sehen die Lachse eher unscheinbar aus mit ihren silbrigen Schuppen, die auf dem Rücken eher grünlich sind. Aber die schützen bzw. tarnen sie im glitzernden Wasser. Und das ist auch dringend nötig, denn die Lachse, egal ob unser Atlantische oder der Pazifische, sind in der ganzen Welt heiß begehrt. Sie stehen bei anderen Tieren sehr oft auf dem Speiseplan. In Alaska, der Heimat der Braunbären, stehen sie bei ihnen im Winter ganz oben. So ein Braunbär muss jeden Tag um die 30 Lachse fressen, damit er genug Fett für den Winter ansammeln kann. Also ist es dann gut, wenn man getarnt ist. Und nicht nur der Braunbär hat es auf sie abgesehen, noch rund 200 andere Tiere auf der ganzen Welt. 

Unser atlantischer Lachs kann bis zu 1,50 Meter groß werden, wobei das schon sehr große Vertreter sind. Die meisten werden um die 75 bis 80cm und wiegen etwa 4 bis 5,5kg. 

Doch wusstest ihr, dass unser Lachs 1950 in Deutschland als ausgestorben galt. Und auch hier waren wir Menschen mal wieder leider der Grund dafür. Zum einen, weil wir viel zu viel gefangen haben um sie zu essen, zudem nicht auf unsere Natur Rücksicht genommen haben, viele Gewässer, Flüsse und Bäche durch verschmutztes Abwasser, auch aus Fabriken und Düngen der Felder verunreinigt haben, sodass die Lachse nicht mehr darin leben konnten und weil wir viele Wehre in die Flüsse gebaut haben, die für die Lachse ein unüberwindbares Hindernis waren und an manchen Stellen noch immer sind. Doch sie sind nicht nur schwer zu überwinden, sondern verändern sie auch den Fluss. War es vorher ein schön fließender Fluss mit viel Sauerstoff und einen Flussbett aus sauberem Kies, ist es dann nach dem Aufstauen sehr schlammig, weil der Dreck nicht mehr weiter gespült wird und auf den Grund sinkt und dadurch ist hat das Wasser viel weniger Sauerstoff. Was die Lachse aber für den Nachwuchs dringend brauchen. 

Doch warum gehen sie dann nicht einfach woanders hin? Das ist eine gute Frage. Wisst ihr noch etwas über die Forellen über die wir schon in einer anderen Folge etwas erfahren haben? Oder die Aale? Wie haben sie nochmal ihr Leben verbracht? Die Lachse verbringen eigentlich ihren, sagen wir mittleren, Teil des Lebens im Meer und somit auch meist im Salzwasser. Aber zum ablaichen, also um ihre Eier abzulegen, schwimmen sie wieder die Flüsse und Bäche hinauf meist bis zur Quelle, also dem Ursprung des Flusses oder Bachs, an ihren Geburtsort im Süßwasser. Ähnlich wie die Aale auch können sie nur in der Region ihres Geburtsortes ihre Eier ablegen. Deshalb ist es für sie keine Option woanders hinzuschwimmen. Außerdem wissen sie ja leider nicht vorher, ob da jetzt in den letzten Jahren in denen sie im Meer gelebt haben vielleicht ein neues Wehr gebaut wurde oder das Wasser verschmutzt ist. Und noch einmal umdrehen und einen anderen Fluss nehmen, schaffen die meisten Lachse nicht mehr. Oftmals kann so eine Wanderschaft bis zu einem Jahr dauern und das kostet sehr viel Energie und ist sehr anstrengend. Denn Lachse schwimmen täglich bis zu 50km und das immer flussaufwärts gegen den Storm, manchmal auch Wasserfälle hoch oder sie springen sie sogar hoch. Das war immer ein großes Spektakel mit anzusehen, da Lachse immer im Schwarm unterwegs sind und dann sehr viele Gleichzeitig einen Sprung aus dem Wasser den Wasserfall hinauf wagen. Viele der Lachse sterben nachdem der Nachwuchs in den Eiern heranwachsen kann an Erschöpfung und in der Hoffnung, dass es viele von ihren Kids schaffen groß zu werden und selbst Eltern. 

Vor rund 30 Jahren hat man dann probiert die Lachse bei uns in Deutschland wieder anzusiedeln. Mit Erfolg. Es gibt wieder Lachse bei uns. An manchen Stellen brauchen sie zwar noch Hilfe, aber es werden immer mehr die sich wieder von selbst fortpflanzen. Es werden Systeme eingebaut um das Abwasser aus Kläranlagen und der Industrie zu reinigen, damit es keine Verschmutzungen mehr gibt. Wehre werden umgebaut. Oft werden zum Beispiel sogenannte „Fischpässe“ eingebaut. Das sind röhrenartige oder schlitzförmige Durchgänge in den Dämme durch die die Fische, wie die Lachse den Damm überqueren können. Es tut sich schon einiges aber es ist immer noch viel zu tun, bis der Lachs bei uns, wie früher, wieder heimisch ist.

Haben sie es zum Laichgebiet geschafft und einen geeigneten Platz für die Eier gefunden, können die Kleinen sich dran machen zu schlüpfen. Da oftmals kein Elternteil mehr da ist, sind sie gleich auf sich alleine gestellt. Um es etwas einfacher zu haben, hat Mutter Natur ihnen für die ersten 40 Tage Proviant in Form eines Säckchens am Hals vorne mitgegeben. Den Dottersack. Hier ist alles drin was die Kleinen brauchen. An ihrem Geburtsort wachsen sie dann die ersten 2 bis 5 Jahre auf. Groß genug geht es dann Fluss abwärts ins Meer. Bis sie Jahre später wieder hierher zurückkehren um selbst ein Teil des Kreislaufes zu werden.

Wisst ihr das Lachse auch etwas mit Flamingos gemeinsam haben? Unter den Schuppen hat das Lachsfleisch die gleiche Farbe, wie unsere tollen rosa Flamingos. Und wisst ihr auch voran das liegt? Denn eigentlich sind Flamingos und Lachse nicht von Natur aus rosa, sondern weiß. Kleiner Tipp, am Fressen. Und zwar vom Fressen von bestimmten Krebstieren. Die haben einen Stoff, das sogenannte Carotinoide, in sich das dann das Fleisch der Lachse und die Feder vom Flamingo rosa färbt. Lustig oder? 

Wir sehen auch an den Lachsen wieder sehr deutlich wie alles zusammenhängt und ein Eingreifen nie ohne Konsequenzen bleibt. Wenn die Lachse aussterben, fehlt auch über 200 Tieren die Lebensgrundlage, die dann auch vielleicht aussterben. Doch nicht nur die sind dann in Gefahr. Die Lachse die aus Erschöpfung nach dem Eierablegen sterben, sind auch nicht nutzlos, ganz im Gegenteil. Wie in der Natur immer, wird alles verwertet. Die toten Lachse sind super Dünger in gesunden Bächen und ernähren Millionen Kleinstlebewesen. Es hat alles seinen Kreislauf, solange wir Menschen nicht künstlich eingreifen. 

Hoffentlich können wir bald mal wieder so ein Spektakel miterleben, wenn der Rhein zur Lachsautobahn wird. 

Lachse sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.