Hallo liebe Kids, es ist Nacht und alles ist ruhig. Genau der richtige Moment um lautlos auf Jagd zu gehen und das in der Luft. Doch wer kann das sein? Es ist der Kauz.

Wir haben in Deutschland neun verschiedene Eulenarten, wozu auch die Käuze zählen. Eigentlich werden Eulen nur in Schleiereulen und den Eigentlichen Eulen unterteilt. Zu denen auch die Käuze gehören, aber auch der Uhu. Aber damit es nicht zu viele auf einmal werden lernen wir heute die fünf kennen bei denen Kauz im Namen steckt. 

Und dazu gehört auch der kleinste aller Eigentlichen Eulen nämlich der Sperlingskauz. Doch bevor wir euch seine Größe verraten was schätzt ihr denn? Jeder von euch hat bestimmt schon mal die ein oder andere Eule oder Kauz in einem Buch oder im Fernsehen gesehen. Das sind meistens richtig stattliche Vögel findet ihr nicht? Doch der Sperlingskauz hat gerade mal die Größe eines etwas größeren, dicklichen Spatzes. Also ungefähr so groß wie die Faust eures Opas oder Papas. Hätte ihr das vermutet? Aber durch seine Größe und sein Gewicht ist er auch viel wendiger und schneller. Also ein richtig kleiner Draufgänger kann man sagen. 

Natürlich sind die anderen etwas größer. Der Habichtkauz mit seinen fast 60 cm Körpergröße ist da schon deutlich größer. Doch trotz ihrer unterschiedlichen Größen und Federfarben, sehen Käuze von der Körperform doch recht ähnlich aus. Der bei uns am häufigsten vorkommenden Vertreter ist der Waldkauz. Sein Ruf ist es auch, den man oft aus dem Wald wahrnehmen kann. Hier könnt ihr mit euren Eltern mal ins Internet einige Rufe heraussuchen. Und wir versprechen euch, den Ruf der Waldkäuze habt ihr bestimmt schon mal gehört. Er wird auch oft in Filmen benutzt. Wir sind gespannt.

Typisch bei den Waldkäuzen, wie auch bei den anderen, wie dem Raufußkauz oder dem Steinkauz, ist der rundliche Kopf, die nach vorne gerichteten Augen, der ganz stark gekrümmte Schnabel und der plumpe Körper. Außerdem haben sie auch keine Federohren, wie manche Eulen. Da der Schnabel so gekrümmt ist sieht der Kopf noch rundlicher aus. 

Die Augen der Käuze sind fest, das heißt sie können sie nicht bewegen. Aber es schränkt sie in keiner Weise ein. Im Gegenteil Mutter Natur hat sie einfach anders gebaut. Während wir, wenn wir den Kopf still halten, durch das Bewegen der Augen nach rechts und links trotzdem ein bisschen zur Seite sehen können. Drehen wir dann noch den Kopf dazu sehen wir noch mehr. Trotz das die Käuze ohne den Kopf zu bewegen nur das sehen was geradeaus vor ihnen ist, sehen sie in Summe viel mehr um sich herum ohne sich mit dem ganze Körper zu drehen, als wir. Wie soll das denn gehen? Ganz einfach, sie können den Kopf besser drehen. Probiert es einmal aus. Schaut einmal so weit es geht nach rechts, lasst aber dabei eure Augen gerade und dreht nur den Kopf. Und dann das gleiche nach links. Wir können unseren Kopf bis zur Seite drehen. Wenn wir dann unsere Auge noch etwas mehr drehen sehen wir auch noch etwas weiter hinter uns, doch die Käuze können ihren Kopf bis nach hinten drehen. Das ist cool oder? Sie haben dann ihr Gesicht oberhalb des Rückens. Und wie geht das? Haben sie mehr Dehnübungen gemacht? Wohl eher nicht. Sie haben einfach im Hals viel mehr Wirbel, um genau zu sein doppelt so viele wie wir. Das macht sie deutlich beweglicher. 

Durch das dichte und samtartige Federkleid des Waldkauzes und auch der anderen Käuze, und den besonderen Federspitzen der Eulen, die etwas Ähnlichkeit mit einem Kamm haben, können sie ganz lautlos durch die Lüfte fliegen und auf Jagd gehen. 

Die Käuze fressen sehr gerne Nager, wie Mäuse. Aber auch Frösche, Vogeleier und je nach Größe auch andere Käuze stehen auf der Speisekarte. Die kleinen Sperlingskäuze müssen sich also nicht nur vor Füchsen, Mardern und anderen Greifvögeln, wie den Rotmilan in Acht nehmen, sondern auch vor ihren größeren Verwandten. Doch wenn sie im dunkeln unterwegs sind wie finden sie überhaupt die Beute? Meist werden sie durch ihr Gehör geortet und dann im Sturzflug ergriffen. 

Alle Käuze sind mit ihrem Federkleid meist sehr gut an ihre Umgebung angepasst. Von grau über rotbraun bis hin zu dunkelbraun ist alles dabei. 

Die lautlosen Jäger gehen eine Partnerschaft fürs Leben ein. Haben sich einmal zwei gefunden bleiben sie ein Leben lang zusammen und meist auch immer im gleichen Revier.  Während des Jahres wollen sie eigentlich wenig voneinander wissen, doch wenn es um den Nachwuchs geht kommen sie immer wieder zusammen. Ihre Nester findet man in alten Bäumen oder auch mal in in Spalten in Mauern von Kirchtürmen oder ähnlichem. Und sie sind super Eltern, sie verteidigen ihr Nest und auch anschließend die Kleinen gegen jeden Eindringlich. Vom Uhu bis zu uns Menschen. Und ja auch wir müssen uns in Acht nehmen, denn mit den messerscharfen Krallen können sie uns auch verletzen. Aber wenn man auf Abstand bleibt passiert auch nichts. Die Eltern wollen eben nur ihre Kinder beschützen. 

Alle Eulen stehen bei uns in Deutschland auf der Liste der bedrohten Tierarten, da sie vom aussterben bedroht sind. Der Habichtkauz galt bei uns auch schon für Jahre als ausgestorben. Doch ein Wiederansiedlungsprojekt im Bayrischen Wald brachte uns ein paar wenige wieder zurück. Es ist eine kleine Gruppe von gerade einmal 20 Paaren. In der Hoffnung, das wir etwas aus der Vergangenheit lernen und sie dieses Mal beschützen, dass die Natur sie nicht wieder verliert. 

Hört euch mal die verschiedenen Rufe der Käuze an, dass ihr beim nächsten Abendspaziergang oder beim nächsten Gruselfilm vielleicht schon wisst wer da aus dem Wald ruft. Dann ist der Film bestimmt schon nicht mehr ganz zu gruselig, wenn man weis es ist das Waldkauzmännchen nach der Suche nach seiner Herzensdame.

Doch ihr könnt auch noch auf andere Weise feststellen, ob bei euch im Wald in der Nähe Käuze oder Eulen unterwegs sind und zwar wenn ihr auf dem Boden sogenannten „Gewölle“ findet. Was soll das denn schon wieder sein? Das gibt es oft, wenn Käuze oder Eulen andere Tiere fressen. Sie fressen sie komplett, doch es gibt Teile in den Tieren, die können die Bäuche der Käuze nicht verdauen, wie zum Beispiel manche Panzer von Käfern oder Knochen von Mäusen. Damit die keine Probleme machen bildet der Körper der Eulen daraus einen Klumpen, den sie dann hoch würgen und ausspucken. Oft kann man darin entdecken, was bei ihnen zuletzt auf dem Speiseplan stand. 

Also Augen und Ohren auf in der Natur lohnt sich.

Käuze sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.

Tierschutz Beitrag Waldkauz Jungvogel