Hallo liebe Kids, wer von euch hat schon mal draußen Enten gefüttert? In einem großen Teich vielleicht? Kamen dann auch Fische zu euch? Oft sind es sehr Große, die einem praktisch aus der Hand fressen – die Karpfen.
Doch das füttern an Seen und Teichen ist alles andere als gut für die Fische und auch für die Enten, es wird sehr schnell gefährlich, aber warum erfahren wir später noch genau.
Unsere Karpfen in Deutschland werden auch liebevoll „Wasserschweine“ genannt. Doch warum gerade „Wasserschweine“? Sind sie rosa? Oder sehen sie etwa wie richtige Schweine mit Flossen aus? Nein so richtig auch nicht. Es gibt verschiedene Gründe. Die Karpfen sehen eigentlich auf den ersten Blick aus, wie wir uns einen Fisch vorstellen oder zeichnen würden. Lang gestreckt, mit einem kegelförmigen, also von vorne eher spitz zulaufenden Kopf. Der richtige Wildkarpfen hat am ganzen Körper Schuppen, wobei der meistens von den gezüchteten und ausgesetzten Karpfen verdrängt wird, die nicht am ganzen Körper oder sogar gar keine Schuppen mehr haben. Sie haben dadurch eine tolle Schutzschicht vor Verletzungen verloren. Die Schuppen sind in einem braun grauen oder auch grünlichem Schimmer. Dadurch sind sie super gut am Grund des Wassers getarnt. Und dort halten sie sich oft auf, denn da gibt es allerhand zu fressen.
Der Karpfen ist ein sogenannter Friedfisch. Was eigentlich das Gegenteil zum Raubfisch, wie der Hecht, ist. Sie fressen keine anderen Fische bzw. gehen auf die Jagd, sondern nur verschiedenste Pflanzenteile, Schnecken, Würmer und andere Insekten. Sie sind wirklich ein richtig kleine Mülleimer, also Allesfresser. Alles was die Karpfen finden wird verspeist. Das war vielleicht einmal ein Grund dafür, dass man sie „Wasserschweine“ nennt, denn Schweine sind auch nicht wirklich wählerisch was ihre Mahlzeiten angeht.
Doch das kann auch ganz schön gefährlich für sie werden. Wie zum Beispiel, wenn wir Menschen die Tiere füttern und leider oft mit altem Brot oder Brötchen. Und das hat schlimme Folgen zum einen für die Fische, wie aber auch für die Enten direkt, zum anderen aber auch für das ganze Ökosystem rund um den Teich oder den See. Die Teiche und Seen können im Sommer richtige Todesfalle für die Bewohner werden, denn was die Fische, Enten und Co nicht fressen, und das ist nicht wenig, fällt auf den Grund und schimmelt. Der Schimmel kann wie auch für uns in einer gewissen Konzentration gesundheitsgefährdend für die Fische und alle anderen Bewohner werden. Außerdem können dadurch solche stillen Gewässer, die nicht fliessen oder nur sehr sehr langsam auf Grund des dann fehlenden Sauerstoffs umkippen, das heißt das die Fische aus dem Wasser nicht mehr genug Sauerstoff zum atmen durch ihre Kiemen filtern können und ersticken. Nach und nach stirbt der ganze Teich oder See. Doch nicht nur das sind Gefahren bei der Fütterung, durch das Brot werden die Fische faul und fressen nichts mehr anderes dadurch bekommen sie nicht alles was sie brauchen, werden krank und sterben auch oft daran. Ihr könnt euch das so vorstellen, wie wenn wir zum Beispiel nur Schokolade essen würden, dass wäre für uns auch überhaupt nicht gesund. Deshalb schaut lieber so bei den Fischen vorbei, sie werden es euch auch danken.
Aber zurück zum Karpfen. Ihr wisst jetzt also, dass sie wirkliche Allesfresser sind. Die kleinen Wasserschweine haben relativ kleine Augen, aber die sind auch in dem trüben Wasser auf Grund meist nicht wirklich zu gebrauchen. Sie wühlen sich mit ihren Barthaaren am Grund durch den Schlamm und können auch Strömungsänderungen wahrnehmen, also wenn sich zum Beispiel jemand nähert.
Ihr Maul ist auch noch sehr speziell. Sie haben, und das ist für alle Karpfen sehr charakteristisch, richtig dicke Lippen, welche sie nach vorne ausstülpen können. Ein klein wenig so wie ein Rüssel oder wie wenn wir die Lippen breit nach vorne Spitzen. Ihr könnt das gut draußen an der Wasseroberfläche sehen, wenn sie manchmal an die Oberfläche schwimmen, ihre Lippen spitzen und etwas einsaugen was an der Oberfläche schwimmt. Wie ein kleiner Strudel. Beobachtet es doch das nächste mal wenn ihr wo vorbei kommt, wo es Karpfen gibt. Es ist wirklich lustig mit anzuschauen.
Und die Karpfen sind oft nicht zu übersehen. Sie können nämlich bis zu einem Meter lang werden, machmal sogar 1,2m und wiegen dann gut 25 bis 30 kg.
Und wie viel bekommt ihr auf die Waage? Habt ihr den Karpfen schon überholt?
Karpfen können bis zu vierzig Jahre alt werden.
Wenn es Winter wird und die Temperaturen fallen, ziehen sich die Karpfen in die Tiefe des Wassers zurück und drängen sich alle nah zueinander. Wenn dann der See über ihnen gefriert fallen die Wasserschweinchen in Winterstarre, das heißt ihr ganzer Körper läuft im Sparmodus und verbraucht so viel weniger Energie. So können sie Wochen unter dem Eis verbringen ohne fressen zu müssen und kommen mit dem weniger Sauerstoff im Wasser zurecht. Da sie nah beinander sind kühlen sie nicht so schnell aus, wie einer alleine.
Ihr seht auch hier wieder liebe Kids, wer Zusammenhält ist halt einfach doch stärker, kann viel mehr schaffen und meist kann man sich das Leben sehr viel einfacher machen zusammen, auch wenn man vielleicht in kleinen Dingen machmal etwas selbst zurück stecken muss. Aber das Ergebnis ist viel toller und vor allem wenn wir ehrlich sind macht es zusammen auch meistens viel mehr Spass oder?
Karpfen sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.