Hallo liebe Kids, heute erzählt euch PLUEMES etwas von unserem stacheligen Wald- und Gartenmitbewohner – nämlich dem Igel.

In der Familie der Igel gibt sehr viele verschiedene Arten von Igeln, aber wenn wir bei uns in Deutschland von Igeln sprechen, meinen wir meistens den typischen Braunbrustigel, auch Westigel genannt. Weiter Richtung Österreich, Polen und Co. kommt zum Braunbrustigel noch der artverwandte Weißbrustigel, auch Ostigel genannt. Aber heute geht es um den Braunbrustigel, der eine große Anzahl an verschiedenen Lebensräumen, wie unsere heimischen Gärten, lichte Wälder oder Wiesen, bewohnt. Dort lebt er am liebsten in selbst gebauten Nestern aus altem Laub, Ästen, und was sich sonst noch finden lässt, oder in Hecken und Gebüschen.

Bestimmt habt ihr schon einmal einen Igel im Garten oder beim Spaziergang entdeckt. Was fällt euch denn als erstes ein, wenn ihr an die Igel denkt? Die braunen, weißen Stacheln – Sie sind auf dem ganzen Rücken und an den Seiten des Igels verteilt und wer schon einmal aus Versehen einen berührt hat, weis wie die pieken können. Könnt ihr euch vorstellen warum der Igel so viele Stacheln auf dem Rücken hat? Das ist sein Schutzpanzer vor seinen natürlichen Feinden, die ihn jagen wollen, wie der Fuchs, Marder, Dachs oder manchmal auch unsere Hunde. Wenn es gefährlich ist, kann er blitzschnell den Kopf und den Po einziehen und sich zu einer kleinen stacheligen Kugel machen, so sind alle weichen Stellen die mit Fell bedeckt sind sicher unter den Stacheln geschützt. Jede Stachel, der bis zu 5000 Stacheln, hat einen eigenen Muskeln in der Haut mit dem der Igel die Stacheln noch zusätzlich aufstellen kann, damit sie noch mehr pieksen können. Und ihr könnt euch vorstellen, da möchte niemand freiwillig reinbeissen. 

PLUEMES hat euch ja gerade vorher schon erzählt, dass es noch viele Arten mehr bei den Igeln gibt und wir euch heute nur vom Braunbrustigel erzählen, aber wisst ihr was es in der Familie der Igel noch total interessantes gibt? In Teilen von Asien, gibt es Arten von Igeln die gaaaaar keine Stacheln haben, sie sehen eher wie Mäuse aus und nicht wie die typischen Igel die wir kennen. Ist das nicht interessant?

Aber jetzt zurück zu unseren Igeln. Außer den Stacheln gibt es noch ein paar andere Merkmale bei den Igeln zu berichten. Was auch sehr typisch ist, ist ihr am Bauch und im Gesicht braunes Fell, welches zur Nase hin schwarz wird. Sie können eine Größe von circa 20 bis 30cm bekommen. Dazu haben sie einen ganz kurzen Schwanz, damit dieser, wenn sie sich zusammen rollen, nirgends rausschaut und somit verletzt werden kann. 

Das Gewicht schwankt bei den Igeln im Lauf des Jahres sehr. In der Regel wiegen sie bis zu 700 Gramm über den Sommer. Aber auf den Spätsommer hin haben viele Fettreserven für den Winterschlaf angefressen, dann können sie auch schon mal gut bis 1.500 Gramm wiegen, das sind ein ganzes und ein halbes Päckchen Mehl. Die Reserven brauchen sie auch dringend um im Winter nicht zu verhungern. Wenn der Frühling erwacht und auch die Igel wieder auf Wanderschaft gehen, haben die meisten nur noch einen kleinen Teil ihres Gewichts, meist weniger wie ein halbes Päckchen Mehl. Der Rest wurde im Winterschlaf verbraucht.

Und dann heißt es wieder fleißig auf Nahrungssuche gehen um im nächsten Winter wieder genug Vorrat zu haben. 

Am liebsten fressen die Igel Insekten, aber auch Würmer, Nacktschnecken, Vogeleier, junge Mäuse oder Maulwürfe werden immer mal wieder gefressen. Wenn es dann wieder im Herbst Richtung Winter geht und das Obst von den Bäumen fällt, ist das eine gern gesehenen Abwechslung zum Essen. Aber da der Igel ein richtiger Morgenmuffel ist und auch am liebsten den ganzen Tag verschläft, geht es erst in den Abendstunden und in der Nacht auf Nahrungssuche. 

Das macht aber gar nichts, denn Familie Igel verlässt sich auf der Suche nach Essen auf ihren Geruchssinn und ihr Gehör, denn die Sehkraft lässt zu wünschen übrig und durch ihre kurzen Beine lässt es sich Nachts auch einfacher langsam anschleichen, denn bei einer Verfolgungsjagd hätte er eher schlechte Karten. 

Igel haben noch was ganz besonderes, sie haben eine zusätzliches Geschmacksorgan im Maul, dass nennt man Jacobsonschens Organ. So kann der Igel, wenn er etwas nicht gleich erkennt, beschnuppern und darauf rum beissen bis ein schaumiger Speichel entsteht, welchen er dann mit der Zunge zu dem Organ am Gaumen befördert. Dieses Organ erkennt dann was es ist auf dem der Igel kaut. Anschließend spuckt er dann den Speichel aus und das hört man dann auch sehr oft, wenn man Igel draußen begegnet. Wenn ihr also mal einen Igel seht, seid mal gaaaannnnzzz leise und hört, ob ihr das typische spucken hört, dann wisst ihr, dass der Igel gerade etwas mit seinem Geschmacksorgan untersucht, bei dem er sich nicht sicher ist, was es ist und nicht weil er schlechte Manieren hat. 

Igel leben am liebsten allein und suchen nur für den Nachwuchs den Kontakt untereinander. Wenn ihr ein Keckern oder fauchen hört, dann ist das meistens, wenn sich Igel an Futterstellen treffen und sich eventuell durch den Anderen gestört oder bedroht fühlen. 

Eine Igelmama kann ganz unterschiedlich viele Kinder zur Welt bringen. Es kann nur eines, aber auch elf Babys sein. Die Kleinen sind bei der Geburt ganz klein, sie sind nur knapp 5cm groß und 20 Gramm schwer. Wiegt und messt doch mal in der Schule oder im Kindergarten euren Radiergummi und schaut mal wie viel der wiegt und dann könnt ihr vergleichen, wie groß ein Igelbaby ist. Die kleinen Igel kommen auch mit geschlossenen Augen und Ohren und ganz ohne Fell auf die Welt, aber Stacheln haben sie schon, zwar viel weniger als ihre Eltern, meistens nur so circa 100 Stück, aber immerhin. Nach etwa einem Monat sind sie dann soweit und können das Nest für ihre ersten Streifzüge durch die Nacht verlassen. Und das ist auch wichtig, dass sie schnell und viel zu fressen finden, denn da sie Ende des Sommers auf die Welt kommen, bleibt ihnen nicht viel Zeit ihre Fettreserven für den anstehenden Winterschlaf zu füllen. 

Im Herbst sind alle, egal ob groß oder klein, dann auch mal tagsüber unterwegs um ihren großen Hunger zu stillen und sich schon mal ein geeignetes Versteck in einem kuschligen Laubhaufen oder einem Gestrüpp zu suchen, wo sie den Winter geschützt verbringen können. Etwa im November gehen die Igel dann, wenn sie genug Fettpolster angefressen haben in ihr Winterquartier, dort fährt der Körper den Herzschlag und andere Funktion herunter, wie in einen Sparmodus, und dann schlafen sie durch bis die Temperaturen wieder steigen und so lange nimmt der Körper die Energie von den vorher angelegten Fettreserven.

Wir können die Igel in der Zeit sehr gut daheim unterstützen, fragt mal in eurer Schule, Kindergarten oder Zuhause,  ob ihr ein Igelhaus für euren Garten oder den Garten in der Schule bauen könnt. Das geht ganz einfach und macht richtig viel Spass. Die Anleitung könnt ihr euch mit euren Lehrern oder Eltern bei uns auf der Homepage ganz einfach anschauen und nachbauen. Außerdem könnt ihr auch Laub gut trocken und auf einem Haufen sammeln, da fühlen sich die stacheligen Kügelchen auch sehr wohl darunter. Zusätzlich könnt ihr auch gerne Futter für die Igel bereit stellen, damit sie im Herbst toll zunehmen können. Hier müsst ihr nur etwas aufpassen, das es Futter ist was die Kleinen Gartenbewohner auch gut vertragen, wie z.B. spezielles Igelfutter oder Katzenfutter, auf keinen Fall Essensreste von euch oder Hundefutter, und dazu noch eine flache Schale mit Wasser und das eigene Igelhotel kann eröffnet werden.

Außerdem könnt ihr unabhängig Gärten und Wiesen igel-freundlicher und auch -sicherer machen, indem z.B. eure Eltern oder Freunde keine Insektengifte benutzen. Zum einen sind sie nicht nur schädlich für die Insekten, sondern auch für unsere ganze Natur, aber zum anderen Fressen die Igel die vergifteten Insekten und vergiften sich dann selbst und sterben daran. Sagt euren Eltern sie sollen beim Rasen mähen immer im tiefen Gras oder Laub aufpassen, denn es können sich darin immer Igel verstecken und wenn ihr einen Roboter habt der bei euch den Rasen mäht, dann stellt ihn so ein, dass er tagsüber im Sommer mäht, wenn die Igel nicht unterwegs sind und man ihn unter Beobachtung fahren lassen kann. Sie können durch die Geräte nämlich tödlich verletzt werden. Falls ihr tiefe Kuhlen entdeckt, deckt sie einfach ab, oder wenn sie zu groß sind legt ein flaches Brett rein, damit die Igel falls sie mal reinfallen auch wieder rauskommen können. Durch unsere ganzen Zäune und Straßen schränken wir den Lebensraum der Igel schon enorm ein, da dies oft unüberwindbare Hindernisse für die Kleinen sind ist es um so wichtiger, das unsere Gärten und Wiesen dann den optimalen Lebensraum bieten. Dabei gilt um so näher an der Natur um so besser für die Igel. 

Wenn ihr im Frühling oder Sommer Igel tagsüber findet, könnt ihr sie gerne beobachten, ob bei Ihnen alles in Ordnung ist. Wenn sie schlapp sind oder richtig doll husten, könnt ihr sie zusammen mit euren Eltern zum nächsten Tierarzt bringen, denn es kommt vor, dass sich manche Igel verletzt haben oder sich Parasiten eingefangen haben, die sie dann schwächen.

Findet ihr im Herbst oder im Winter Igel tagsüber erstmal keine Panik, denn wie euch PLUEMES vorher schon erklärt habt, müssen die kleinen Stachelbälle für den Winterschlaf einiges anfressen. Sollte ihr aber bedenken haben, ob die Igel zu Klein sind für den Winterschlaf, könnt ihr sie gerne mit euren Eltern zusammen wiegen und euch bei speziellen Igelhilfen erkundigen, ob es vom Gewicht noch gut ist oder ihr dem kleinen Freund helfen könnt damit er gut über den Winter kommt.

Igel sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.