Hallo liebe Kids, heute geht es mit PLUEMES wieder unter Wasser. Wir lernen heute wahrlich den Torpedo unter den Fischen kennen. Den Hecht. 

Der Hecht ist bei uns in Deutschland meist in der Nähe vom Ufer in langsam fließenden Gewässern zu finden. Da fühlt er sich nämlich am wohlsten und das hat, wie wir später noch erfahren werden, verschieden Gründe.

Doch jetzt schauen wir uns den kleinen Kerl erst einmal genauer an. Gut, was heißt kleiner Kerl. Hechte können ganz schön groß werden. Was schätzt ihr denn? Wie groß kann so ein Hecht werden? Wisst ihr wie groß ihr seid? Messt euch doch mal. Also ein Hecht kann bis zu 1,50 m lang werden. Da sind ein paar von euch bestimmt noch etwas kleiner. Aber das ist gar nicht schlimm, weil 1,50 m schon groß ist für so einen Fisch. Zu seiner Größe kommt noch ein stolzes Gewicht, bis zu 30kg können die Fische schwer werden. 

Aber trotz ihrer Größe und ihres Gewichts sind sie super schnell. Und das müssen sie auch sein, denn sie sind Jäger und sogar ziemlich gute, wenn nicht gar mit die besten unter Wasser bei uns in Deutschland. Das haben sie teilweise ihrem Körperbau zu verdanken. Er sieht aus wie ein Torpedo unter Wasser. Ganz lang gestreckt. Sogar ihr Maul ist flach abgerundet, damit das Wasser super schnell beim Schwimmen an ihm vorbei fließen kann. Man nennt so etwas auch stromlinienförmig. Ihre Rücken- und Afterflossen sitzen sehr, sehr weit hinten am Körper. Eigentlich direkt vor der Schwanzflosse, was sie auch nochmal schneller werden lässt und vor allem viel wendiger. Dadurch sieht ihr langer Körper aber auch ein wenig so aus wie wenn man einen Teil zwischen dem Kopf und den Flossen nachträglich eingefügt hätte. Das ist natürlich quatsch.

Als perfekter Jäger heißt es dann noch, eins werden mit der Umgebung. Das fällt ihm durch seine grau-grüne Farbe oft nicht sehr schwer zwischen dem Schilf und den Wasserpflanzen in Ufernähe. Nur auf seinen Floßen hat er dunklere unregelmäßige Flecken. 

Doch was macht ihn außer seinem Körper so erfolgreich beim Jagen? Die Technik. Hechte können über längere Zeit tagsüber in Ufernähe zwischen den Wasserpflanzen richtig still im Wasser stehen. Sie schwingen ganz leicht mit ihren Flossen, dass es so aussieht wie wenn sie sich nicht Bewegen würden und verschmelzen mit der Umgebung und sind so wie unsichtbar. Was natürlich nicht wirklich passiert, sondern sie sind nur gut getarnt. Kommt dann eine Beute, wie alte oder kranke Fische, Amphibien, wie Frösche, junge Wasser Vögel oder Nagetiere vorbei, schießen sie blitzschnell, wie ein Torpedo aus einen U-Boot, aus ihrer Tarnung und ergreifen das Tier und schlingen es gierig in großen Stücken herunter. Sie schrecken sogar nicht davor zurück andere Hechte auf ihren Speiseplan zu nehmen, denn bis auf die Planung der Nachwuchses sind Hechte völlige Einzelgänger. Das hört sich jetzt im ersten Moment schlimm an, doch dadurch dass der Hecht es meistens auf die kranken und alten Fische abgesehen hat, trägt er zu einem gesunden Ökosystem bei. 

Im Frühjahr geht es dann auf Brautsuche. Ist eine Hechtdame gefunden wird um sie mit andere Rivalen gekämpft. Das kann richtig gefährlich werden, sie rammen sich nicht nur gegenseitig sondern können auch Bissverletzungen davontragen. Und bei den scharfen Zähnen können die richtig böse und vor allem sehr, sehr schmerzhaft sein. Denn entgegen vielen Behauptungen fühlen Fische sehr wohl Schmerzen, so auch den Angelhaken in ihrem Maul und dort kämpfen sie trotz der Schmerzen noch ums Überleben und das Loskommen vom Haken. Deshalb ist Angeln auch kein Vergnügen zum Zeitvertreib.

Steht ein Sieger beim Kampf um die Damen fest, darf der Gewinner mit der Hechtdame Nachwuchs zeugen. Wie wir vorher aber schon erfahren haben, machen die Hefte nicht vor Artgenossen halt, wenn sie auf Nahrungssuche sind. Damit das kleinere Männchen bei der Paarung keine Angst haben muss von der Dame gefressen zu werden, haben die Hechtdamen eine sogenannte „Fresshemmung“ in dieser Zeit. Das heißt den Damen ist nicht nach Essen zu Mute. Somit hat Mutter Natur sicher gestellt, dass den Herren in diese Zeit der Paarung keine Gefahr droht. Anschließend legt die Hechtdame, je nach Größe, in Ufernähe bis zu einer halben Million Eier ab. Man nennt es auch ablaichen. Stellt euch dass mal vor. Das ist eine 5 mit fünf Nullen dran. 

Die Weibchen kommen, wenn es geht jedes Jahr am liebsten zum gleichen Platz zurück. Meist sind sie dort vor manchmal bis zu 30 Jahren selbst geschlüpft. Sie heften ihre Eier an Wasserpflanzen. Dort sind sie geschützter und werden vor der Strömung nicht mitgenommen. Nach circa drei Wochen schlüpfen dann die kleinen Hechte bzw. Larven. Und mit nur 2 cm sind sie wie ihre Eltern schon richtige Jäger und erbeuten den Nachwuchs anderer Fische. Da sie aber auch bei vielen anderen Fischen auf dem Speiseplan stehen, auch bei ihren Verwandten, schaffen es nicht viele erwachsen zu werden. Deshalb legt Mama-Hecht auch so viele Eier ab. So kann sie sicher sein, dass ein kleiner Teil der Nachwuchses überlebt. 

Es ist schon faszinierend was bei uns unter Wasser so alles los ist. Schaut euch doch mal mit euren Eltern oder Lehrern im Internet ein Video an, wie die Hechte jagen. Es ist wirklich toll, wie pfeilschnell und wendig sie sich unter Wasser bewegen und gleichzeitig ganz ruhig stehen können und abwarten.

Hechte sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.