Hallo liebe Kids, wer steht denn da in seinem rosafarbenen Kleid auf einem Bein im Wasser? Klar, die Flamingos.
Und sie wollen wir heute etwas näher kennenlernen. Flamingos sind richtige Weltenbummler unter den Vögeln. Egal ob in Teilen Afrikas, Asiens, Amerikas oder auch bei uns in Europa, sie fühlen sich in vielen Teilen wohl. Hauptsache es gibt dort Seeufer, Flussmündungen oder Lagunen, am besten noch in denen sich Salz- und Süßwasser miteinander vermischen. Denn das lieben sie am meisten.
Es gibt sechs verschiedene Arten von Flamingos, wobei der am meisten bekannte und verbreitetste Flamingo der Rosaflamingo ist. Ihr könnt euch bestimmt denken, woher er diesen Namen hat? Von den rosafarbenen Federn. Aber wusstet ihr auch, dass es nicht immer sein muss, dass die Flamingos rosa sind? Und wisst ihr, woher die Farbe in den Federn kommt? Flamingos sind nicht von Natur aus rosa, sondern sie erhalten ihre Farbe vom Essen. Zu ihren Lieblingsspeisen gehören kleine Krebse, Insektenlarven, Algen, Pflanzensamen und auch Salinenkrebse. All das filtern sie aus dem Boden in Seen oder Flüssen, in dem See mit ihren langen Stelzen den Boden aufwühlen und dann mit ihrem Schnabel die Leckereien aus dem Wasser sieben. Ihr Unterteil des Schnabels hat einen sogenannten „Seihapparat“, das heißt, ihr Schnabel besteht aus verschiedenen kleinmaschigen Hornplatten, die, wenn man Wasser zwischendurch drückt, wie ein Sieb von uns zu Hause, funktioniert. Sie gehen mit offenem Schnabel durchs Wasser, das Wasser fließt dann durch und die Leckereien bleiben im Schnabel.
Doch wie hat das jetzt alles mit der Farbe der Federn zu tun? Und zwar in den kleinen Salinenkrebsen gibt es einen Stoff der „Carotinoide“ heißt und durch diesen Stoff wird das Gefieder der Flamingos rosa. Je nach Gebiet kann sich das Futterangebot unterscheiden, und wenn dieses Futter fehlt und weniger ist, verblasst auch das rosa der Flamingos und es kann sein, dass sie fast weiß sind. Es ist auch eine Kolonie bekannt dort haben die Flamingos sogar grünliche schimmernde Federn.
Die gefiederten Freunde haben ganz lange Beine. Es erinnert etwas daran, wie wenn wir auf Stelzen laufen. Sie können mit ihrem langen Hals bis zu 1,40 Meter hoch werden und wenn sie die Flügel öffnen dann auch gerne mal 1,65 breit werden.
Sie sind nicht nur für ihre rosafarbenen Feder bekannt, sondern auch für ihre Schlafposition. Sie stehen nämlich auf einem Bein und dass andere wird ins Gefieder zurückgezogen. Also richtig bequem scheint das nicht auszusehen. Doch nicht nur zum Schlafen sind die Beine gedacht, nein, durch sie, weil sie so lang sind, können sie auch viel weiter ins Wasser wie andere Vögel und bekommen somit auch mehr Futter.
Flamingos sind sehr gesellige Tiere und leben in riesigen Gruppen zusammen, also besser gesagt schwärmen. Schätzt mal wie viele Tiere so ein Schwarm haben kann? Die größten Schwärme leben nur in Teilen Afrikas, es gibt natürlich auf kleiner. Na, was meint ihr? 500? 1000? Nein, weit gefehlt. Es können mehrere Hunderttausende oder bis zu einer 1.000.000 Vögel sein. Das sind viele.
Schaut gerne mal mit euren Eltern Bilder von solchen Flamingoschwärmen an. Es ist wirklich wundervoll. Vor allem wenn sie zu Flugstart ansetzen. Ja fliegen können sie, aber sie brauchen einiges an Anlauf um zum Starten.
Bei der Auswahl des Partners spielt auch die Farbe eine große Rolle. Die Damen suchen sich gerne den rosafarbensten Herren aus.
Da sie am liebsten im großen Seenlandschaften und Ufern unterwegs sind gibt es drum herum wenig Äste oder anderes pflanzliches Material, mit dem die Flamingos ein Nest bauen könnten. Doch was macht man dann? Was hat man oft zur Verfügung in der Nähe von Wasser? Klar, Schlamm. Und den machen sich die Flamingos auch zu Nutze. Sie bauen aus dem Schlamm einen hohen Kegel, der bis zu 40 Zentimeter hoch sein kann. Dort legen sie dann Ihre ein bis zwei Eier ab. Der Papa und die Mama wechseln sich dann beim Brüten ab. Kommen die Kleinen zirka einen Monat später zur Welt sehen sie alles andere wie ein Flamingo aus. Sie haben keine langen Stelzen als Beine, sondern kleine dicke rote Stampfer und auch ihr Federkleid ist nicht so schön, wie das ihrer Eltern, sondern eher in einem dreckigen Grau. Ihr richtiges Federkleid bekommen sie erst mit 3 – 4 Jahren. Bis sie wie ihre Eltern auch die Leckereien aus dem Wasser sieben können vergehen einige Monate, bis ihr Schnabel so weit entwickelt ist. Bis dahin füttern sie die Eltern. Flamingos sind sehr schreckhafte Tiere und verlassen sofort ihr Revier sobald Gefahr droht und lassen dafür auch ihre Kinder oder Eier zurück, wenn es nötig ist.
Flamingos sind auch untereinander kommunikativ. Das hört sich ähnlich wie das Schnattern unserer Gänse an.
Doch nicht nur das machen sie gemeinsam. Flamingos haben auch echt komische Rituale und das immer zusammen in der ganzen Gruppe. Zum Beispiel strecken sie alle ihren Kopf und Hals hoch und neigen sie dann von einer Seite zur anderen und das alle gleichzeitig, wie eine einstudierte Choreografie. Oder sie marschieren alles zusammen wie beim Militär in die eine Richtung bevor sie dann plötzlich ohne ersichtlichen Grund anhalten und dann in die andere Richtung laufen. Es ist sehr lustig anzuschauen. Ihr könnt bestimmt mit den Erwachsenen mal ein Video oder eine Doku anschauen.
So jetzt wisst ihr, dass auch die Farbe der Feder oder der Haut in der Natur unterschiedliche Ursachen haben kann und nicht nur vererbt ist. Geht mal dem rosa auf die Spur und vielleicht trefft ihr noch ein anderes Tier, das seine Farbe vom Essen oder anderen Dingen hat. Viel Erfolg beim Suchen.
Flamingos sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.