Hallo liebe Kids, heute erzählt euch PLUEMES etwas über einen weiteren Einwanderer bei uns in Deutschland, der seine eigentliche Heimat in Mittelasien hat. Also schon ein ganz schön weites Stück entfernt. Es geht um den Fasan. 

Die Fasane sind sehr schmucke Vögel, vor allem die Männchen. Es gibt mittlerweile sehr viele verschiedene Arten, darunter leider auch viele Zuchten, allerdings lernen wir heute, den kenn den wir auch in unseren Wäldern antreffen.

Sie können eine Größe von 75 bis 89 cm bekommen, wobei die Fasanenweibchen, mit zwischen 53 und 64 cm, ein gutes Stück kleiner bleiben. Die Hähne, also die männlichen Tieren, haben nicht nur ein prachtvolles kräftiges rostbraunes Gefieder, sondern auch ganz lange Schwanzfedern. Und mit lange meinen wir wirklich lang und zwar bis zu 60 cm, also über einen halben Meter. Das heißt oft sind sie länger, wie der Fasan groß ist. Zusätzlich sind sie noch schwarz gestreift. Zu den tollen Schwanzfedern sind die Tiere auch noch sehr auffällig am Hals und Kopf. Während der Hals in einem glänzenden dunkelgrün/blau gefiedert ist und am Hinterkopf ein Teil längere Federn nach hinten wegstehen und die sogenannte Federohren bilden, sind die Kopfseiten ganz nackig und in einem richtig kräftigem knallrot gefärbt. Darin haben die Männchen Schwellkörper um die Damen zu beeindrucken. Das könnt ihr euch in etwa so vorstellen, wie wenn ihr in euren Backen kleine Luftballone hättet, die ihr aufblasen und wieder ablassen könnt wie ihr Lust habt. Nur das die bei den Fasanen ausschließlich in der Zeit der Partnersuche zum Einsatz kommen. Zu den kunterbunten Herren gesellen sich die sehr unauffälligen Damen. Außer dass sie wie gesagt deutlich kleiner sind, sind ihre Farben auch deutlich dezenter in einem bräunlichen Ton. Mit dem sie sich sehr gut vor Feinden, wie dem Fuchs oder Marder, tarnen können.

Sie passen so nämlich super in ihrer Lieblingslandschaften, wie lichte Wälder, Feldflure oder Steppen. Also überall dort wo es Hecken, Unterholz und andere Versteckmöglichkeiten gibt. Zur Partnersuche kommen dann die Hähne zu den Hennen und umwerben sie oft mehrere Wochen und zeigen ihnen ihr prachtvollen Gefieder. Hat sich eine Partnerin gefunden, gibt es etwas später Nachwuchs in Form von bis zu 16 Eiern. Diese legt die Mama dann in eine mit Gras bedeckte Mulde im Boden, die sie extra vorher als Kinderstube zurecht gerichtet hat. Die Küken haben nach der Geburt auch ein super getarntes Gefieder in der ähnlichen Farbe wie die Mama. Und das ist auch überlebenswichtig für die Kleinen, denn es geht gleich mit Mama los auf Tour. Deshalb hat sich auch Mutter Natur wieder was bei den Farben der Mama gedacht. Sie scheint zwar sehr unscheinbar, aber stellt euch mal vor die Mama hätte die Farben des Papas. Da würde man die Familie Fasan direkt entdeckten. Und wenn wir sie entdecken, können das ihre Fressfeinde auch. Und dann kann es richtig gefährlich werden. Unterwegs mit der Mama lernen sie dann erst einmal alles Wichtige und schlagen sich die Bäuche voll. Die Kleinen fressen als erstes viele Insekten, wenn sie älter werden stellen sie dann im Winter immer mehr auf vegetarisch um, wie Körner, Eicheln, Triebe von Pflanzen oder Blätter. Im Sommer wechseln sie dann wieder etwas auf Insekten, Schnecken und Würmer, wobei hin und wieder auch Mäuse und junge Schlangen auf dem Speiseplan stehen. Die wenigen jungen Küken, die die ersten Monate und Jahre überleben, werden dann meist so um die acht Jahre alt.

Zu den natürlichen Feinden gehören auch noch wir Menschen, denn wir machen Jagd auf sie. Das heißt wir siedeln sie erst an, um sie dann wieder zum Spass zu jagen und zu töten. Das ist schon sehr grausam.

Wie vorher nämlich schon gesagt, sind die weiteren Vertreter der Familie der Hühnervögel eigentlich gar nicht in Deutschland heimisch bzw. sagen wir es so, sie waren es eigentlich nicht. Mittlerweile gibt es sie in fast ganz Deutschland. Auch hier haben wieder einmal wir Menschen in den Lauf der Natur eingegriffen. Man geht davon aus das die Römer vor vielen Jahrhunderten die ersten Vögel mit nach Deutschland gebracht haben und hier ausgesetzt haben. Vermutlich aufgrund ihres Fleisches und den schönen Federn der Hähne. Auch die Römer, die in Germanien also im heutigen Deutschland lebten, wollten auf nichts verzichten, ohne sich darüber Gedanken zu machen was das für die Natur und die Lebewesen vor Ort bedeutet. Denn ihr wisst ja von anderen invasiven Tierarten, dass es oft sehr große und auch manchmal schlimme Konsequenzen haben kann, wie das zum Beispiel eine heimischen Art verdrängt oder sogar ausgerottet wird. 

Nicht nur die aktiven Feinden machen es den Fasanen schwer, sondern auch die passiven, wie die immer größer werdende Landwirtschaft. Auch den Fasanen fehlt es an Lebensraum. Sie haben keine Chance sich auf den riesigen Ackerlandschaften zu verstecken, weil schlichtweg das Unterholz oder Hecken und Büsche fehlen. Deshalb sind kleine Felder mit Landstreifen dazwischen so wichtig und wie ihr schon gelernt habt nicht nur für die Fasane. 

Fasane sind am meisten auf dem Boden unterwegs. Bei Gefahr oder zum aufsuchen ihres Schlafplatzes in den Bäumen können sie aber auch fliegen. Auch wenn das nicht sehr gekonnt aussieht. Die Fasane können sogar, wenn es sein muss und sie in Sumpfgebieten leben auch mal Streckenweise schwimmen. Und wie viele Vögel liebt es auch der Fasan in Mulden in der Erde richtige Sandbäder in der Mittagszeit zu nehmen und sich damit zu reinigen. 

Ihr seht wie facettenreich unsere Zuwanderer, die Fasane sind. Vielleicht entdeckt ihr ja mal einen. Aber vermutlich dann eher den auffälligen Fasanenhahn und nicht die Versteck- und Tarnmeisterin, die Henne. 

Fasane sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.