Hallo liebe Kids, mein kleines Wassermonster, das wie Peter Pan nie erwachsen zu werden scheint. Was für ein fabelhaftes Wesen soll das sein? Der Axolotl.

Doch langsam, eines nach dem anderen. Fangen wir mal ganz von vorne an. Kennt jemand denn von euch ein Axolotl? Sie gehören zu der großen Familie der Amphibien, um genau zu sein, gehören sie zu den Schwanzlurchen beziehungsweise den Molchen. Axolotls können in freier Wildbahn gut bis zu 15 Jahre alt werden. Außerdem bis zu 25 Zentimeter lang und bis zu 200 Gramm schwer. Eigentlich haben sie eine dunkelgraue bis braun marmorierte Färbung ihrer Haut, damit sie in ihrem Lieblingslebensraum wie Tümpeln oder Seen auf dem Grund vor ihren Feinden wie Vögeln oder Raubfischen geschützt sind. Die meisten von euch hingegen, die schon einmal einen Axolotl gesehen haben, kennen meistens ein weißes oder rosafarbenes Tier mit ganz pinken Zotteln, sogenannten Kiemenästen, an der Seite des Kopfes. Das ist eine sogenannte Albino Form. Ihnen fehlen die natürlichen Farbpigmente, die die Haut braun, grau oder schwarz schimmern lässt. Doch bei den Albinos fehlt diese Farbe überall sogar in den Augen. Deshalb schimmern sie weiß und rot.

Es ist etwas schwierig zu beschreiben, wie Axolotls aussehen. Das liegt daran, dass sie die Peter Pans der Gewässer sind. Was war an Peter Pan so besonders? Was geschieht in Nimmerland? Ja, man wird nicht erwachsen. Also bleiben die Axolotls auch immer Kinder? Jein. Sie bleiben eigentlich nur in ihrem Aussehen Kinder. Ihr wisst doch bestimmt noch von den Molchen, wie sie aus einem Ei schlüpfen, eine Kaulquappe werden und dann zu einem Molch heranwachsen, der an Land und auch im Wasser leben kann. Bei den Axolotls sieht es aus, wie wenn sie nie erwachsen geworden sind. Sie sind in der Phase von der Kaulquappe zum Molch stehengeblieben. Doch nicht nur das Aussehen hat sich nicht weiterentwickelt, sondern sie haben auch nicht die Entwicklung durchgemacht wie ihre anderen Verwandten und können somit nicht an Land und müssen im Wasser bleiben. Das alles liegt an einem fehlenden Hormon, welches bei den Axolotls im Gegensatz zu den andere Molchen nicht gebildet wird.

Seit 350.000.000 Jahren gibt es die Axolotls schon. Sie waren ausschließlich auf der Hochebene rund um Mexikostadt in den Feuchtgebieten auf 2000 Meter Höhe zuhause.

Ansonsten gibt es sie im Rest der Welt nicht. Doch das Gebiet rund um Mexikostadt wurde durch Trockenlegung der Feuchtgebiete, weil die Stadt mehr Raum brauchte, immer kleiner, so bleibt dem Axolotl jetzt nur noch wenige Kanäle, um zu überleben. Sie können auch schwierig an anderen Positionen angesiedelt werden, da sie sauerstoffreiches und kühles Süßwasser brauchen, indem die Temperatur sich kaum unterscheidet. Das heißt es darf nicht mehr als 24 Grad Celsius geben, denn sonst wird der Stoffwechsel durch das warme Wasser so stark angeregt, dass sie so unruhig werden, schnell hin und her schwimmen und dann entweder krank werden können oder sogar sterben. Doch trotz, dass der Axolotl ein heiliges Tier bei den Mexikanern ist und sogar auf der Rückseite eines Geldscheins zu sehen ist, sind sie sehr stark durch die Ausbreitung der Stadt vom Aussterben bedroht. Es darf nicht noch mehr Lebensraum von ihnen zerstört werden. Im Gegenteil, es muss wieder mehr Lebensraum für die freundlichen Wassermonster zur Verfügung gestellt werden.

Doch das ist nicht die einzige Bedrohung, die wir Menschen hervorgerufen haben. Zusätzlich ist es auch so, dass die Axolotl-Damen den Laich, also den Nachwuchs in den Eiern, auf Blätter von Wasserpflanzen ablegen. Da die Menschen früher dachten sie bräuchten aus anderen Ländern oder anderen Seen andere Fische, wie Karpfen oder die Tilapia-Buntbarsche, sind jetzt die Leiche, sowie die Jungtiere der Axolotls in großer Gefahr, da sie bei den Fischen ganz oben auf dem Speiseplan stehen.

Apropos freundliches Wassermonster, sie sehen wirklich, durch ihre flachen und breiten Köpfe mit dem großen breiten Maul aus, als würden die Axolotls immer lächeln. Außerdem haben sie noch die seitlich raus stehenden Kiemenäste, mit denen sie atmen und die sehen wirklich aus, wie dicke lustige Bartzotteln.

Wirklich sehr süß aussehende, gemütliche und geruhsame Wassermonster. Weil sie so aussehen, haben die alten Azteken sie Axolotls getauft, was in ihrer Sprache so viel wie Wassermonster heißt. Sie sind hauptsächlich nachts unterwegs, wenn es richtig dämmrig ist und nicht zu hell. Dann geht es auf Beutezug. Dazu legen die Molche sich unter Blätter auf dem Grund des Wassers und warten geduldig bis die richtige Beute vorbeikommt, um dann zuzuschlagen. Das passiert, indem er sie mit seinem Maul festhält und dann den ganzen einsaugt und herunterschluckt. Das ist schon eine Leistung, denn sehr gut sehen kann der Axolotl nicht. Sie fressen eigentlich alles, was in ihr Maul passt, irgendwelche Würmer, kleinere Fische, Insektenlarven, Krebse, ja auch sogar andere Axolotls.

Das ist noch nicht alles Fantastische bei den Axolotls. Sie sind nicht nur Peter Pan oder das süße Wassermonster von nebenan, sondern auch noch ein Superheld. Das im Sinne von unverwundbar. Naja, nicht falsch verstehen verwundbar sind sie schon und sie fühlen auch Schmerzen, wenn sie verletzt werden, allerdings geraten sie mal in einen Kampf oder werden von einem Feind angegriffen und verletzen sich beziehungsweise verlieren einen Arm, ein Bein oder den Schwanz, können die Molche ohne Probleme in wenigen Wochen alles wieder nachwachsen lassen. Auch kaputte Organe, Teile des Gehirns oder des Rückenmarks. Wie sie das machen, ist noch ihr Geheimnis.

Mittlerweile halten sehr viele Menschen sie auch als Haustiere in Aquarien. Doch man sieht ihnen genau an, dass sie nicht eingesperrt gehören, wie alle Wildtiere. Oft schwimmen sie nur im Kreis, wie ein Tiger im Käfig, der unglücklich immer nur den gleichen Weg auf und ab läuft. Kein Wildtier gehört zum Spaß, als Trophäe oder anderen solchen Gründen in Gefangenschaft.

Ihr seht liebe Kids, nicht nur im Fernsehen gibt es Superhelden. Nein. Es gibt sie unzählig in unserer Natur. Man muss sie nur kennenlernen.

Axolotl sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.

Tierschutz Beitrag Axolotl albino