Hallo liebe Kids, heute erzählt euch PLUEMES etwas von einem weiteren Alpenbewohner – dem Steinbock, um genau zu sein dem Alpensteinbock. 

Letzte Folge waren wir ja schon hoch oben in den Alpen auf den letzten Weiden mit den Murmeltieren. Heute wird es noch etwas höher und steiler. Während die Murmeltiere auf bis zu einer Höhe von 3.000 Höhenmetern leben, schaffen es die geschickten Kletterer auf bis zu 3.800 Höhenmetern zu leben. In dieser Höhe gibt es keine Bäume mehr und man sucht meist vergebens nach üppigen Wiesen. Und genau da fühlen sie die Alpensteinböcke wohl, im schroffen Gestein und steilen Felswänden, wo sie ihre Kletter- und Springkünste voll ausleben können.

Die Alpensteinböcke sind eine von sieben Arten der Steinböcke, die bei uns auf der Erde leben. Es ist die einzige Art die wir in Deutschland haben und auch hatten. Sie gehören zu der Familie der Ziegen. Die Steinböcke wurden früher so sehr wegen ihrer Hörner und ihres Bluts gejagt, dass im ganzen Alpenraum, Deutschland, Österreich, Italien und so weiter auch der letzte Steinbock tot war. Die Menschen waren damals der Überzeugung das es ein Heilmittel für viele Krankheiten wäre, was aber nur ein Mythos war. Leider um so schlimmer. Bis auf eine kleine Anzahl von etwa 100 Tieren in Frankreich. Und das war unser Glück, denn sonst hätte wir es geschafft den Alpensteinbock komplett auszurotten, das heißt es würde heute keine Alpensteinböcken mehr geben. Ist das nicht furchtbar? Man hat die alpinen Ziegen nach und nach unter Schutz gestellt und wieder Gruppen ausgewildert. In Deutschland wurden 1936 erstmal wieder Steinböcke in den Deutschen Alpen angesiedelt. Ab da wurden es stetig wieder mehr. Allerdings sind sie trotz der langen Zeit in Deutschland immer noch sehr selten und man bekommt sie meist nur sehr selten zu Gesicht, aber wenn doch ist es sehr beeindruckend. 

Sie sehen auch auf die Entfernung schon sehr beeindruckend aus. Sie können eine Größe von bis zu 1,50 Meter Länge bekommen und bis zu 100 Kilogramm schwer werden, wobei die Geisen, so nennt man die weiblichen Steinböcke meist nur um die 40 bis 50  Kilogramm haben und somit viel kleiner sind als die Böcke. Sie unterscheiden sich auch in ihrer Fellfarbe, die Damen haben ein eher rotbraunes und die Herren eher ein dunkelbrauns Fell, aber nur im Sommer, im Winter haben beide eine gräuliche Fell. Ein weitere Unterschied ist, dass die Böcke auch einen richtigen Ziegenbart am Kinn haben. Ähnlich wie bei uns Menschen, da haben auch meistens nur die Papas, Opas und Onkel einen Bart, wenn sie sich nicht rasieren. Aber der absolut größte Unterschied sitzt auf ihrem Kopf. Könnt ihr euch denken was wir meinen? Die Ohren? Nein. Die Hörner! Während die Damen nur zwei kurze und nicht gebogene Hörner besitzen, haben die Böcke zwei riesengroße Hörner zu tragen. Sie sind nach hinten gebogen und können bis zu einen Meter lang werden. Stellt euch das mal vor? Wie groß seid ihr gerade? Seid ihr schon größer als die Hörner des Steinbocks?

Die Steinböcke leben in verschiedenen Verbänden zusammen. Zum einen gibt es die Steinbockherde in der bis zu 20 Geisen zusammen mit ihren Kindern leben und zum anderen die Junggesellenherden, in der die noch nicht erwachsenen Böcke zusammen leben. Wenn sie dann groß sind, sind sie meist alleine unterwegs. Außer im Winter, dann suchen die erwachsenen Böcke sich eine Damenherde aus um mit ihnen den Winter bis zum Sommer zu verbringen. Doch dies passiert meist nicht ohne Kämpfe, denn alle Böcke über 6 Jahre hätten gerne eine Herde über den Winter um im Frühjahr/Sommer Papa zu werden. Deshalb kämpfen die Böcke dann um das Recht in die Familie einziehen zu dürfen und das geschieht meist mit ihren riesigen Hörnern. Dann stellen sie sich auf ihre kräftigen Hinterbeine um noch größer zu wirken, um sich dann mit voller Wucht nach vorne fallen zu lassen und die Hörner gegen die Hörner des Rivalen krachen zu lassen. Das müsst ihr euch mal mit euren Eltern in einer Reportage oder im Internet anschauen. Da bekommt man schon vom zuschauen Kopfweh. 

Eine Geis bekommt meist ein bis zwei kleine Steinböcke. Sie können gleich vom ersten Tag an laufen und lernen von ihrer Mama in dem steilen Gelände und den Felswänden sicher unterwegs zu sein. Die Steinböcke könne stolze 20 Jahre alt werden.

Um die steilen An- und vor allem Abstiege überwinden zu können, hat Mutter Natur auch den Steinböcken das richtige Kletterwerk von Geburt an mitgegeben. Dadurch, dass sie sich mit keinen Händen halten können, müssen ihre Beine und Hufe optimal für das Gelände ausgestattet sein. Die Vorderbeine der Steinböcke sind etwas kürzer als die Hinterbeine, so haben sie einen viel besseren Stand an Hängen. Außerdem sind die tierischen Bergsteiger am Tag aktiv und auf Nahrungssuche. Meist in den früheren Morgenstunden und gegen Nachmittag/Abend. Im Dunkeln wäre es auch viel zu gefährlich so hoch oben. Tagsüber suchen sie sich meist schattige Plätze unter Felsdächern, auch Felsüberhänge genannt, da sie Wärme so gar nicht mögen. Dafür Kälte aber um so lieber. Das liegt an ihrem sehr dichten Fell. Sie ernähren sich, wie die Ziegen, nur von verschiedenen Pflanzen, wie Gräser, Flechten, Kräutern und Knospen und Triebe von jungen Bäumen. Natürlich je nachdem auf welcher Höhe sie sich gerade herumtreiben.

Unser Alpensteinbock ist eines von vielen Beispielen, wie wir Menschen eine Tierart nahezu ausgerottet haben, nur um uns selbst vermeintlich zu helfen. Das ist sehr traurig und schlimm. Zum Glück gab es damals auch einige Menschen die gerade noch rechtzeitig dafür gekämpft haben, das Bejagen zu stoppen und die heimischen Bergsteiger auch wieder in Deutschland heimisch werden zu lassen. Aber das haben wir leider nicht bei allen Tieren geschafft. Deshalb ist es soooo wichtig, dass wir sehr bewusst unsere Natur wahrnehmen und uns dafür einsetzen. Und dafür brauchen wir euch. Denn ihr wisst von Folge zu Folge mehr und ihr könnt es euren Eltern, Großeltern und Freunden erzählen. Denn um so mehr dabei sind um so besser können wir auf unsere Erde und unsere Tiere aufpassen.

Alpensteinböcke sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.