Hallo liebe Kids, lasst uns heute mit PLUEMES wieder mal in die Lüfte starten und das mit einem weiteren gefiederten Gartenbewohner – dem Rotkehlchen.

Wer schon einmal im Garten etwas umgegraben hat oder das Beet neu gemacht hat, hat bestimmt gleich Besuch von unseren Rotkehlchen bekommen. Doch warum sind die gefiederten Freunde gleich vor Ort? Ganz einfach, wenn ihr ein Beet umgrabt lockert ihr die Erde auf und wühlt Insekten, Würmer und Co. an die Oberfläche und da die bei den Rotkehlchen ganz oben auf dem Speiseplan stehen, nehmen sie das frisch angerichtete Buffet natürlich gerne an. Denn sonst müssen sie den kleinen Tierchen, meist auf dem Boden hüpfend, hinterher jagen. Da ist das schon um einiges einfacher, findet ihr nicht? Aber nicht nur die kleinen Tierchen stehen bei den Rotkehlchen auf dem Speiseplan, sondern wenn der Sommer zu Ende geht und es Herbst wird, geben sie sich auch mit Beeren und anderen weichen Früchten zufrieden. 

Wisst ihr was auch sehr schlau ist? Rotkehlchen nehmen nicht nur uns Menschen als Hilfsmittel zur Nahrungssuche, nein, sie nehmen auch andere größere Tiere wie zum Beispiel Wildschweine. Denen folgen sie dann durch den Wald und auf Lichtungen und warten bis sie mit ihren Rüsseln den Boden umgepflügt haben. Also ihr seht mal wieder, wie sich die Natur und ihre Bewohner gegenseitig, ohne es oft zu wissen helfen oder sich zur Hilfe nehmen. 

Beobachtet mal bei der nächsten Gartenarbeit am Boden eure Umgebung, vielleicht könnt ihr die Rotkehlchen entdecken, denn für ein Wildtier sind sie sehr mutig und neugierig und trauen sie schnell in die Nähe des umgepflügten Beets. Spätestens wenn ihr ein paar Meter weg geht und es aus etwas Entfernung beobachtet. Und wenn ihr eure Vögel im Garten füttert, müsst ihr bestimmt nicht lange auf ein Rotkehlchen warten. 

Doch wie könnt ihr es erkennen? Überlegt mal. Der Name könnte euch weiterhelfen. Die kleinen Freunde haben eigentlich ein braunes Gefieder, wobei der Bauch etwas heller und gräulicher erscheint. Doch was den Rotkehlchen ihren Namen verdanken, ist die Farbe des Gefieders an ihrer Halsunterseite, also der Kehle und der Brust. Die Federn sind nämlich orange gefärbt, bei gutem Willen vielleicht auch mit einem Schuss rot, aber eher orange. Klar eigentlich könnten wir ja jetzt sagen, aber dann müsste es ja Orangekehlchen heißen und nicht Rotkehlchen. Aber da sind wir jetzt mal nicht so genau. Die Rotkehlchenmänner kann man optisch nicht von den Damen unterscheiden. Aber dafür den Nachwuchs von den Erwachsenen. Die jungen Rotkehlchen sehen wie ihrer Eltern aus, nur dass ihre Brust noch nicht orange ist, sondern noch braun geschuppt. Die orangene Brust bekommen sie erst später, wenn sie auch erwachsen sind. Sie werden dann so ungefähr 12 bis 14 cm groß, haben ein Gewicht von um die 20 Gramm und werden so um die 5 Jahre alt.

Rotkehlchen fühlen sie eigentlich überall zuhause. In Wäldern, in Parks, in Gärten, sogar auf offenen Feldern, wenn in der Nähe Sträucher und Büsche vorhanden sind in denen sie ihre Nester bauen können und um ihren Nachwuchs in den Eiern dicht am Boden auszubrüten. Klar können sie auch fliegen, aber meist sind sie am Tag im Unterholz unterwegs und auf Nahrungssuche. Sie müssen sich natürlich auf dem Boden noch mehr vor ihren Feinden, wie unseren Katzen, Wieseln, Falken usw. in Acht nehmen.

Bei den Rotkehlchen ist es ähnlich, wie wir es schon beim Spatz kennen gelernt haben, die meisten sind sogenannte Standvögel, das heißt, dass sie bei uns bleiben wenn es kälter wird. Nur ein kleiner Teil sind Zugvögel, die über den Winter woanders hinziehen. Aber auch keine für Langstrecken. Meist machen sie es sich in unseren Nachbarländern in denen es wärmer ist gemütlich. 

Auch die Rotkehlchen gehören zu unseren heimischen Singvögeln. Doch unter den Singvögeln sind sie etwas Besonderes. Rotkehlchen gehören zu den wenigen Arten bei denen nicht, wie bei den meisten Singvögeln, nur die Herren singen. Hier trillern auch fröhlich die Weibchen. Zwar etwas leiser und kürzer, aber sie singen. Und nicht nur das, die Rotkehlchen sind die absoluten Frühaufsteher unter den Singvögeln. Sie hört man meist als allererstes und das oft schon vor Sonnenaufgang. Das gleiche gilt auch abends vor dem Schlafen gehen. Während die anderen schon ruhig in ihren Schlafplätzen sind, hört man die Rotkehlchen hoch oben auf den Baumspitzen noch ein Abendlied singen, auf das alle besser schlafen können.

Unterm Jahr sind die Rotkehlchen meist alleine unterwegs und suchen sich nur für den Nachwuchs eine Partnerin. Und für diese Zeit wird sich erstmal frisch gemacht. Ja ihr habt richtig gehört. Wenn es um die Damensuche geht, nehmen die Rotkehlchen erstmal ein Bad in einer Wassertränke oder sauberen Pfütze um ihr Gefieder vom Staub und Dreck zu befreien. Auch außerhalb der Brautschau, sind sie sehr Wasserliebend, aber dort nochmal verstärkt. Erst einmal sauber, fliegen sie stolz und trillernd hin und her um sich den zukünftigen Damen in voller Pracht zu zeigen. Hat sich ein Paar gefunden, bleiben sie sich während der Brut treu und das Rotkehlchenweibchen legt 5 bis 7 Eier, die sie dann ausbrütet. Während dieser Zeit versorgt der Papa die Mama mit Fressen und verteidigt das Revier gegenüber anderen. Aus den Eiern schlüpfen dann ganz nackige winzige Kücken, die die Mama erst einmal im Nest versorgt bis sie etwas gefiederter sind und oftmals aus Neugier das Nest verlassen. Doch keine Angst obwohl sie noch nicht fliegen können, folgt die Mama den Rufen der Kleinen und versorgt sie draußen mit allem Notwendigen bis sie selbst das Fliegen und die Futtersuche gelernt haben.

Also wenn ihr mal im Frühjahr ein kleines Rotkehlchen auf der Straße oder dem Weg findet, dann könnt ihr es gerne vorsichtig in nächster Umgebung in einen Busch oder Strauch geschützt setzten. Die Mama wird den Rufen folgen. Und keine Angst, ihr könnt es ruhig anfassen. Es ist ein Irrglaube, dass Vögel ihre Kinder nicht mehr annehmen, wenn wir Menschen sie angefasst haben. Dies gilt eher bei Säugetieren wie Rehen. Natürlich wären es super, wenn ihr ein Taschentuch ohne Duft oder so nehmt. Denn was wir als angenehm empfinden, wie Parfüm oder Seife, kann den Vögeln unangenehm sein.

Rotkehlchen sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.

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