Hallo liebe Kids, heute erzählt euch PLUEMES etwas von einem Biber. Nein, von einer Ratte. Nein, weder noch. Heute erzählt euch PLUEMES etwas über die Biberratte – das Nutria. 

Kennt ihr denn die Nutrias? Nein? Ihr habt bestimmt schon einmal welche gesehen. Allerdings meinen einige, wenn sie eines sehen es wäre ein Biber und wieder andere meinen es ist eine Art Ratte. Aber beides stimmt nicht. Was die Verwirrung noch komplett macht ist, dass man das Nutria oft auch Biberratte nennt, obwohl sie weder zu den einen noch zu den anderen gehört. Wisst ihr wer zu der Familie der Nutrias gehört? Unsere Meerschweinchen. Sie sind über einige Ecken miteinander verwandt. Puh, das ist ja kompliziert oder?

Eigentlich aber auch nicht, denn am Ende der heutigen Folge könnt ihr ohne Probleme beim nächsten Mal euren Eltern, Freunden oder Großeltern sagen welchen der drei Racker, das Nutria, den Biber oder die Ratte, genau genommen Bisamratte, ihr vor euch habt.

Aber jetzt schauen wir mal nach unserem Nutria. Der kleine Kerl gehört auch zu der großen Familie der Nagetiere. Er sieht vom rundlichen Körperbau und der rotbräunlichen Fellfarbe dem Biber sehr, sehr ähnlich. Aber er ist zum einen sehr viel kleiner als der Biber, nämlich nur circa 65 cm lang und zum anderen sieht man den größten Unterschied am Schwanz. Während der Biber, wie ihr schon wisst, den platten Schwanz, die Kelle, hat, hat das Nutria einen rundlichen Schwanz, der eher einer Ratte ähnelt. Dieser kann nochmal bis zu 45 cm lang werden. Noch kleiner als die Beiden ist dann die Bisamratte. Außerdem ist ihr Schwanz zwar auch platt, aber nicht flach auf dem Boden liegend wie beim Biber, sondern in die Luft stehend. Die Nutrias wiegen meistens um die 10 kg, also auch um einiges mehr als die Bisamratte, wobei die Damen meist etwas leichter als die Herren sind. 

Wie der Biber auch leben die Nutrias sehr gerne in der Nähe von Wasser. Mit ihren Schwimmhäuten an den Hinterfüßen zwischen den Zehen sind sie suuuuper Schwimmer. Beim tauchen schneiden sie aber eher nicht so gut ab. 

Dort in Ufernähe graben sie sich dann ihre eigenen Erdhöhlen oder leben in Schilfnestern. Hier leben sie mit ihrem Partner und manchmal auch noch mit anderen Familienmitgliedern ihr ganzes Leben lang zusammen. Die meisten der kleinen Nager können bis zu 10 Jahre alt werden. Die Mama kann 2 bis 3 mal im Jahr Kinder bekommen. Meistens kommen dann 5 bis 8 kleine Nutrias zur Welt. Die Kleinen haben bei der Geburt die Augen schon offen und sind auch schon komplett behaart. Was bei den Großen wie bei den Kleinen hervorsticht sind ihre Zähne. Die sind nämlich richtig orange. Ist das nicht eine ungewöhnliche Farbe für Zähne?

Nutrias ernähren sich eigentlich ausschließlich von Pflanzen, wie Blätter, Stängel und sehr gerne auch die Wurzeln von Wasserpflanzen. Auf die Futtersuche machen sie sich, wie es ihnen gerade danach ist. Egal ob früh morgens, mittags oder in der Nacht. Nutrias sehen eh nicht sonderlich gut, dafür hören und riechen sie umso besser. Deshalb ist ihnen egal um welche Uhrzeit es auf Tour geht. Und da sie sehr aufgeweckte und wenig scheue Racker sind, kann es sogar sein, dass man tagsüber welchen begegnet, die gar nicht den Anschein machen wieder vor uns flüchten zu wollen. Außer einer ihrer Feinde kommt in ihre Nähe, wie die Eule, der Fuchs, der Wolf oder einer unserer Hunde. Dann müssen sie schnell schauen, das sie sich verstecken können.

Auch die süßen Nutrias waren nicht immer bei uns Zuhause. Eigentlich kommen sie aus Südamerika und wurden von uns Menschen hier eingeschleppt. Und warum? Um sie hier in winzige Gitterkäfige zu stecken und dann aus ihrem Fell Jacken, Mützen, Handschuhe und andere Dinge zu machen, wie es auch bei den Waschbären war. Ist das nicht schlimm? Dafür dürfen keine Tiere leiden oder sterben.

PLUEMES hatte euch ja schon in der Folge mit den Waschbären erzählt, dass das nicht immer gut ist wenn „fremde“ Tiere woanders in der Wildnis überleben und sich vermehren. Eigentlich sind sie meist recht gern gesehene Gäste, weil sie die noch viel schädlicheren Bisamratten vertreiben und sie leben auch meistens dort, wo sich noch kein anderes unserer heimischen Tiere angesiedelt hat. Also von dieser Seite ist es gar kein Problem. Aber auch bei den Nutrias gibt es leider ein paar Probleme durch ihre Vermehrung in Menschennähe und das trifft vor allem die Deiche. Wisst ihr was Deiche sind? Deiche sind wie Dämme im Fluß und wurden von uns Menschen angelegt um die Städte und Dörfer an Flüßen, Seen oder am Meer zu schützen, wenn das Wasser steigt. So werden einige kleinere Fluten und Wasserschwankungen verhindert. Allerdings werden die Deiche durch ihre Bewohner, wie auch die Nutrias mit ihren Höhlen instabil und können brechen. Hier ist natürlich nicht ein Nutria alleine schuld, wenn mal ein Damm oder Deich bricht, aber sie tragen ihren Teil dazu bei. 

Ihr seht es hat alles Vor- und Nachteile. Doch egal, ob eine Auswilderung fremder Tiere gut geht oder nicht, sollten sie erst gar nicht bei uns ausgesetzt werden.

Haltet doch mal beim nächsten Spaziergang an einen Fluss oder Bach Ausschau. Vielleicht findet ihr am Ufer entlang einige Höhleneingänge oder ihr seht sogar einen der kleinen Racker. Und dann achtet ganz genau darauf, ob die Zähne orange sind oder der Schwanz doch eher eine platte Kelle ist.

Nutrias sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.