Hallo liebe Kids, heute erzählt euch PLUEMES etwas von einem pfiffigen Tier – dem Murmeltier.

Wisst ihr warum wir das Murmeltier ein pfiffiges Tier nennen? Nein? Dann hört gut zu und schaut ob ihr die Frage am Ende der Folge beantworten könnt.

Es gibt wie bei vielen Tieren auch bei den Murmeltieren je nach Land verschiedene Arten. Wenn wir bei uns in Deutschland von Murmeltieren sprechen meinen wir das Alpenmurmeltier. In Bayern, Salzburg oder der Schweiz auch Mankei oder Munggen genannt.

Die kleinen Racker haben etwa eine Größe von 50 Zentimetern mit einem mindestens 10 bis 20 Zentimeter langen Schwanz. Sie bekommen ein Gewicht von bis zu 3 Kilogramm, wobei das Gewicht während des Jahres sehr stark schwankt. Warum? Das erfahrt ihr später auch noch. Ihr Fell sieht sehr borstig aus und kann je nachdem wo sie leben etwas variieren, damit sie sich bestens an ihre Umgebung anpassen können. Es kann von gräulich über bräunlich bis hin zu rotbräunlich sein. Was einem beim Aussehen der Murmeltiere auffällt ist der sehr muskulöse Schulterbereich und die großen Grabpfoten. Da werden wir auch später sehen, dass sie die auch wirklich gut gebrauchen können.

Wie der Name Alpenmurmeltier schon verrät, findet man sie in Deutschland nur in den hohen Lagen der Alpen. Wart ihr schon mal in den Alpen, vielleicht im Urlaub zum Wandern? Die Alpen sind eine riesige Gebirgskette, ganz nach dem Geschmack der Murmeltiere. Hier bewohnen sie die höchsten Hänge die noch Wiesen tragen. Oft auch unterhalb von Gletschern. Hier finden sie auf den Weiden allerlei Dinge die ihnen schmecken, wie zum Beispiel feine Gräser, Blüten, Kräuter oder auch mal Wurzeln. In den Sommermonaten sind die Racker meist sehr wenig unterwegs und auf Nahrungssuche. Zum einen werden sie oft nicht nur durch ihren Feinde dem Steinadler gestört, sondern auch noch durch uns Menschen, wenn viele wieder zum Wandern in die Berge gehen und dabei noch die Wege verlassen. Deshalb ist es sehr wichtig sich in der Natur auch an bestimmte Regeln zu halten, egal ob bei uns im Wald, auf den Feldern oder in den Bergen. Um die Tiere dort so wenig wie möglich zu stören ist es unerlässlich, dass man die ausgewiesenen Wege nicht verlässt. Natürlich hat auch unser Müll nirgends außer in der Mülltonne etwas zu suchen. Aber es gibt noch einen anderen Grund warum die Murmeltiere sehr wenig unterwegs sind in den warmen Monaten. Sie können sehr schnell überhitzen, da sie sooooo viel Fettpolster haben, welches auch im Sommer noch gut warm hält, leider. Deshalb halten sich, die sonst gerne tagaktiven Murmeltiere in ihren kühlen riesigen, selbst errichteten Erdbauten auf. Die sie mit ihren tollen Grabschaufelpfoten und der vielen Muskeln in den Schultern mühelos in die Erde buddeln. Hätte einer von euch auch immer gerne seine eigenen Schaufeln dabei?  

Die Murmeltiere leben gerne in Familiengruppen von bis zu 20 Tieren zusammen. Das ist eine große Familie oder? Wie viele Familienmitglieder gibt es denn bei euch? Stellt euch mal vor Tante, Onkel, Oma, Opa und so weiter würden alle in einer Wohnung leben. Da wäre etwas los, oder?

Mindestens einer der Gruppe ist immer auf Wachposten um alle anderen aus der Gruppe rechtzeitig zu warnen, wenn sich ein Feind nähert. Die Wachposten stehen dann in der Nähe der Baueingänge auf die Hinterbeinchen und beobachten die Umgebung sehr wachsam. Könnt ihr euch denken wie sie ihre Familie dann warnen? Ein kleiner Tipp. Wie haben wir die süßen Racker am Anfang der Folge genannt? Pfiffig. Und das sind sie im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn sich ein Feind nähert, egal ob Steinadler oder Menschen, geben sie je nachdem wie nahe der Feind ist einen sehr lauten längeren Pfiff, wenn nicht mehr viel Zeit bleibt oder mehrere kurze Pfiffe, wenn der Feind noch etwas entfernt ist, von sich. Somit weiß die ganze Gruppe es wird zeit sich schnell in den sicheren Bau zurück zu ziehen. Und weil sie so laut sind, sind auch andere Tiere und benachbarte Gruppen gleich mit auf der Hut.

Wenn es dann auf Oktober zugeht, bekommen die Murmeltiere von ihrer inneren Uhr Bescheid, dass sie sich auf den Winterschlaf vorbereiten sollen. Dann wird nochmal gut an Gewicht zugelegt, denn der Winterschlaf geht lange. Meistens bis März. Stellt euch das mal vor. Sechs volle Monate durchschlafen. Ist das nicht viel? Und weil sie in dieser Zeit auch sehr viel von ihrem Gewicht verlieren, müssen sie natürlich vorher etwas für Reserven sorgen. Außerdem polstern die kleinen Racker die Nestkammern mit trockenen Pflanzenteilen aus, um es schön weich und warm zu haben. In den Winterschlaf geht es dann gemeinsam. Die ganze Gruppe kuschelt sich dann gemütlich im Erdbau in der Nestkammer ein, die bis zu sieben Meter unter der Erdoberfläche liegt. Stellt euch dass mal vor. Das ist tiefer als ein zweistöckiges Haus hoch sein kann. Dort verbringen sie die nächsten Monate zusammen mit schlafen. Den Eingang verschließen sie von innen mit Gras, Steinen und Erde, damit keine Wärme nach draußen und keine Kälte nach drinnen kommt. Im März wird dann wieder aufgestanden mit der Hoffnung, dass dann die dicke Schneedecke verschwunden ist und sie wieder an die saftigen Wiesen kommen. 

Ihre Sommerwohnungen liegen meist nur eineinhalb bis zwei Meter tief. Außerdem haben sie zu ihren Wohnungen mit ganz vielen Ein- und Ausgängen noch Fluchttunnel, die nur dazu dienen um sich zu verstecken wenn Gefahr droht.

Im April oder Mai bekommt dann die ranghöchste Murmeltierdame aus der Gruppe Nachwuchs. Aber meistens passiert das nur alle zwei bis vier Jahre. Sie bekommt dann zwei bis sechs kleine Murmeltiere. Die Kleinen wiegen bei der Geburt nur winzige 30 Gramm und sind komplett blind, taub und nackt. Außerdem haben sie auch noch keine Zähne. Das alles kommt nach und nach.  So lange passt ihre Mama auf sie auf und versorgt sie mit allem was sie benötigen. Später lernen sie alles was sie für ihr späteres Leben wissen müssen. Sie können bis zu 12 Jahre alt werden. Wer von euch ist denn schon 12 oder wird es bald?

Die Murmeltiere sind mittlerweile in Deutschland ganzjährig geschützt, da sie früher sehr viel bejagt wurden und der Bestand deutlich zurück gegangen ist. In Österreich und in der Schweiz werden sie noch gejagt und ihr Fett wird dann als Cremes und Murmeltiersalben verkauft. Ist das nicht schlimm? Ihr seht leider, dass wir Menschen nicht nur die armen Tiere töten, um an ihr Fell oder Fleisch zu kommen. Es gibt leider noch viele, viele andere Sachen. Deshalb geht immer bewusst einkaufen und informiert euch darüber was in den Sachen drin ist, welche ihr oder eure Eltern kaufen. Auch wenn es sich um Cremes oder Salben handelt.

Wusstest ihr das die Murmeltiere nach dem Biber das zweitgrößte Nagetier in Deutschland ist? Toll oder?

Wenn ihr das nächste mal hoch oben in den Bergen unterwegs seid, dann hört doch mal genauer hin, ob ihr einen von den lauten Pfiffen der Murmeltiere hören könnt. Vielleicht habt ihr ja sogar das Riesenglück und könnt eines auf Entfernung sehen.

Murmeltiere sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.