Hallo liebe Kids, riesig groß können sie werden. Etwas unheimlich sehen sie aus, wenn sie im Wasser treiben, aber an Land scheinen sie eher gemütlich. Unsere Krokodile.

Oh ja spannend, heute geht es um die Krokodile. Jeder von euch hat bestimmt gleich ein Bild von ihnen im Kopf, oder? Aber wusstet ihr, dass es über 20 verschiedene Arten gibt, die in drei Familien unterteilt sind? Dazu gehören die Gavialen, die Alligatoren mit den Kaimanen und die echten Krokodile, aber sie alle gehören zu einer der größten und ältesten Familie, der Echsen. Ja genau, auch sie gehören zu den Echsen und stellenweise zu den größten Vertretern. Die Krokodile sind auch eine der ältesten Tiergruppen bei uns auf der Erde. Sie gibt es schon über 230 Millionen Jahre. Die Zahl ist riesig, man kann sie sich gar nicht wirklich vorstellen. Sie lebten schon zu der Zeit der Dinosaurier. Doch nicht nur die Tiergruppe gibt es schon lange, nein, sie werden auch ganz schön alt, je nach Krokodilart können sie bis zu 100 Jahre alt werden.

Die Krokos sind beeindruckende Tiere vor allem die größeren Vertreter, wie das Salzwasserkrokodil oder der Mississippi-Alligator. Doch egal aus welcher Familie sie stammen, sehen sie sich doch sehr ähnlich was den Körperbau angeht. Aber es hat sich für ein Leben im Wasser einfach bewährt. Durch ihren flachen, langen Körper und ihrem langen Schwanz, der seitlich abgeflacht ist, können sie supergut gemütlich durch das Wasser gleiten und sich mit ihrem Schwanz wie mit einem Ruder steuern ohne große Mühe aufzubringen. Muss es dann doch mal schnell gehen, ist der kräftige Schwanz auch ein super Motor, wenn er mal richtig das Schlagen anfängt. Ebenso sind sie an flachen Stellen im Wasser durch ihre niedrige Höhe und ihre meistens sehr gut angepassten Farben in diversen Braun- und Grüntönen sehr gut getarnt.

Ihre Augen und ihre Nasenlöcher sitzen auch sehr hoch oben auf dem Kopf und der langen Schnauze. Sie können ihre Nasenlöcher oberhalb der Wasseroberfläche haben, atmen und doch mit dem Rest ihres Körpers unterhalb der Wassergrenze treiben. Das gleiche gilt auch für ihre Auge, somit haben sie auch im Wasser alles, was oberhalb los ist bestens im Blick. 

Doch auch unter Wasser ist das Krokodil für alles gut ausgerüstet. Zum Beispiel haben sie im Rachen, also Richtung Hals eine Klappe, welche sie beim Tauchen zumachen können. Ist die verschlossen, ist es egal ob Wasser in die Nase kommt oder der Mund offen ist, sie ertrinken nicht, denn der Hals ist zu. Das ist mal interessant, findet ihr nicht? Wir müssen uns immer umständlich die Nase zuhalten und den Mund schließen. Da haben es die Krokos deutlich einfacher.

Was für ihre Beute sehr gefährlich werden kann. Die Krokodile sind nämlich Fleischfresser. Nachts liegen sie still unter Wasser und warten bis eine schmackhafte Beute vorbeizieht, um dann blitzschnell zuzuschlagen. Sie können bis zu einer Stunde, ohne sich zu bewegen, auf der Lauer liegen. Im Kiefer haben sie nicht nur eine Menge sehr spitzer Zähne, sondern auch noch spezielle Sensoren, mit denen sie kleinste Bewegungen wahrnehmen ohne, dass sie es mit den Augen sehen müssen.

Aber nicht nur unter Wasser können sie Beute jagen, sondern auch von Land. Also wenn die Beute an Land steht und zum Beispiel gerade aus dem See am Ufer trinkt. Das Krokodil schwebt dann unter Wasser langsam Richtung Ufer, um dann blitzschnell aus dem Wasser zu schießen und das Tier am Ufer zu schnappen. Ihr Unterkiefer ist sehr stark, dass sich die meisten Tiere nicht mehr aus dem Biss retten können. Haben die Krokodile einmal ihre Beute, ziehen sie sie unter Wasser und warten bis sie ertrinkt. Haben sie einmal ihr Essen im Wasser geht es um die große Frage, wie fressen? Häh, warum wie fressen? Die Krokodile können doch einfach ein Stück abbeißen. Nein, das geht nicht so gut, denn ihre Zähne sind nicht zum Kauen. Doch da sie sehr intelligente Tiere sind, ist das keine Herausforderung. Sie packen einfach fest zu und drehen sich um die eigene Achse um ein Stück herauszutrennen und anschließend schlucken sie das Stück dann im Ganze herunter. Diese Rolle nennt man „Todesrolle“.

Aber apropos Fressen, alle haben um die 60 bis 70 scharfen Zähne, die wenn sie ausfallen, immer wieder, ein Leben lang, ersetzt werden. Also nicht wie bei uns. Bei uns passiert das nur einmal im Leben, wenn wir unsere Milchzähne verlieren und die richtigen bekommen. Fällt danach einer aus kommt kein Nachschub mehr.

Sie sind einfach faszinierend. Wir wissen gar nicht wo wir weitermachen sollen. Die Größe ist auch sehr beeindruckend. Die kleinsten Arten werden schon bis zu 1,20 Meter oder 1,80 Meter, wie das westafrikanische Stumpfkrokodil. Also praktisch so lang wie wir bzw. die meisten Erwachsenen noch nicht einmal groß werden. Und die größten werden locker mal 7 bis 9 Meter lang. Wirklich riesig. Wie viele Meterstäbe man wohl dafür hintereinanderlegen muss?

Und dann ihr Panzerkleid aus dicken Schuppen, der sie in vielen Lebenslagen vor Verletzungen schützt. Super toll, doch dadurch sind sie auch in Gefahr. Es gibt immer noch sehr viele Menschen auf der Welt, die diese großartigen Tiere jagen, töten oder in ganz grausamen Farmen einsperren um aus ihrer Haut Handtaschen, Schuhe oder andere Dinge herstellen. So grausam, dass immer noch Tiere für Modeartikel oder anderen unnütze Dinge Qualen erleiden müssen und sterben. Das hat niemand verdient. Nichts mit Leder oder Pelz kaufen.

Die schuppigen Echsen sind natürlich nicht nur im Wasser unterwegs, auch an Land kann man sie des Öfteren beobachten. Da sie so kurze Beinchen im Gegensatz zum Rest des Körpers haben, könnten man meinen sie sind nicht sehr flink unterwegs an Land. Doch lasst euch nicht täuschen, Krokodile können sehr schnell rennen.

Wenn Krokodile so auf das Leben im Wasser spezialisiert sind, warum gehen sie dann überhaupt an Land? Denk mal nach, was war bei anderen Reptilien der Fall? Kleiner Tipp es hat mit der Sonne und der Körpertemperatur zu tun. Ja, auch die Riesenechsen sind sogenannte Wechselwarme Tiere. Wisst ihr noch, was das war? Wir, als Menschen, sind das Gegenteil, wir sind gleichwarme Lebewesen. Das heißt bei uns ist unsere Körpertemperatur immer im gleichen Bereich. Wenn es draußen kalt ist, kühlt unser Körper zwar vielleicht ganz leicht ab und wir frieren, das heißt unser Körper tut alles, um unsere Temperatur zu halten, aber wir passen uns nie an die Temperatur an, die um uns herum ist. Anders ist das bei Wechselwarmen Tieren, die Wechseln ihre Körpertemperatur, daher auch der Begriff „wechselwarm“. Da das Wasser bekanntlich auskühlt und etwas frisch ist können die Krokos nicht übermäßig lange im Wasser bleiben, denn sonst kühlen sie aus und das kann lebensbedrohlich werden. Deshalb heißt es raus aus dem Wasser und dringend Wärme bzw. in den meisten Fällen Sonne tanken. Das ist auch der Grund warum sie meisten nur in tropisch warmen Regionen in Flüssen und Seen zu finden sind. Alle Krokodile sind im Süßwasser zuhause bis auf eine Ausnahme das Leistenkrokodil, das wir vorher schon unter seinem anderen Namen Salzwasserkrokodil kennen gelernt haben.  

Die Temperatur ist nicht nur bei den Erwachsenen wichtig. Sie spielt auch eine große Rolle beim Nachwuchs der Krokodile. Die Krokos legen, wie andere Echsen, auch Eier, die sie in Nestern versorgen. Hier kann man zwischen zwei Arten unterscheiden, die einen Krokodile graben Gruben in den Boden, legen die Eier rein und bedecken sie mit Pflanzenresten, das sind die Grubennester. Die anderen Krokodile bauen Hügelnester. Wie der Name schon verrät, bauen sie aus verrottendem Pflanzematerial Hügel bzw. Nester, in die sie ihre Eier legen. Das Pflanzenmaterial ist bei beiden Nestern sehr wichtig, denn durch das Verrotten entsteht ganz viel Wärme, wie auf einem Komposthaufen und dadurch werden die Eier ausgebrütet. Also nicht so wie bei den Hühner oder anderen Vögeln, die sich ständig darauf setzen müssen zum ausbrüten. Hier übernimmt das Mutter Natur selbst.

Und zum Schluss noch ein Geheimnis über die Babykrododile. Durch die Temperaturen im Nest, während sie noch in den Eier sind, wird auch ihr Geschlecht bestimmt. Ja ihr habt richtig gehört, es entscheidet, ob sie ein Bube oder Mädchen werden. Ist die Temperatur unter 30 °C werden es Mädchen bzw. Weibchen, ist sie höher oder gar über 34°C werden es Buben, also Männchen. Richtig cool, oder?

Krokodile sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.

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