Kängurus sind in Australien und Neuguinea zuhause, wo sie weite Steppen, Graslandschaften und Regenwälder zur Verfügung haben in denen sie sich wohlfühlen und nicht in irgendwelchen Zoos auf kleinem Raum, wo sie durch unsere Blicke durch die Zäune und Glasscheiben gestört werden. Es gibt sehr viele unterschiedliche Arten der Kängurus, welche auch sehr unterschiedlich in ihrer Größe und ihrem Gewicht sind.
Ähnlich wie bei den Hunden, da kennt ihr bestimmt auch ganz viele verschiedene Rassen oder? Bei den Kängurus reicht die Körpergröße von 31 Zentimeter bis zu 1,80 Meter. Könnt ihr euch das vorstellen? Die kleinste Art ist kleiner wie eine Katze und die Größte circa so groß wie eurer Papa. Fragt ihn mal wie groß er ist oder vielleicht wisst ihr es noch von den letzten Malen, dann habt ihr einen Vergleich.
Was sie aber alle gemeinsam haben, bis auf das Baumkänguru, sind die viel längeren Hinterbeine und den dicken Schwanz. Bestimmt habt ihr schon einmal eines in einem Buch gesehen. Und glaubt uns auch in dem Schwanz ist Kraft drin. Mit ihren kräftigen Beinen können die Beuteltiere über 9 bis 13 Meter mit einem Sprung machen, zumindest die großen Tiere. Ist das nicht toll? Fragt mal eure Sportlehrer, ob ihr vielleicht mal in der nächsten Sportstunde Weitspringen machen könnt und dann schaut mal wer am weitesten springt. Und wie oft ihr hintereinander springen müsst um 13 Meter weit zu kommen. Oder ihr schaut das nächste Mal am Sportplatz vorbei, denn die meisten Fußballtore haben eine Länge von 9 Meter, dann habt ihr einen Anhaltspunkt. Den großen Schwanz nehmen die Kängurus zum ausbalancieren, wenn sie schneller unterwegs sind, da sie ihre kurzen Vorderbeine nur zum abstützen benutzen, wenn sie gemütlich durch die Steppen hoppeln und zur Futteraufnahme, denn beim Rennen oder schnell Hüpfen wäre das nach vorne Beugen nur hinderlich. Ihr könnt es einmal austesten. Wie seid ihr schneller, wenn ihr auf den Füßen rennt oder wenn ihr euch vorne über beugt und rennt?
Die super süßen Hüpfer fressen am liebsten Pflanzen. Je nach Art fressen sie lieber Gras oder Blätter. Außerdem haben sie nicht wie wir einen Magen der alles macht, sondern eher wie unsere Kühe mehrere Kammern im Magen in welchen die Pflanzenteile nacheinander zersetzt werden, damit sie von den Pflanzen auch möglichst viele Nährstoffe aufnehmen können. Kängurus sind meistens in der Dämmerung und Nachts unterwegs, außer zum Sonnenbaden da gehts schon mal etwas früher am Nachmittag raus, denn Nachts ist das schwierig mit der Sonne. Wenn sie nicht draußen unterwegs sind liegen sie meistens unter Bäumen im Schatten, in Höhlen oder Felsspalten. Da ist es schön kühl, wenn die Sonne wieder auf die Erde brennt. Ist es dann immer noch zu warm lecken sie sich die Hände und Unterarme zur Kühlung ab, manchmal aber auch wenn sie sich ärgern oder aufregen. Meistens sind die Kängurus alleine oder in kleinen Gruppen, die aber nicht miteinander verbunden sind, unterwegs. Ihr könnt euch das vorstellen, wie wenn ihr mit dem Bus oder der Bahn fahrt. Hier sind auch viele Menschen in einer Gruppe, aber trotzdem kennt ihr die meisten nicht. Sollten sich mal einige Kängurus die sich nicht mögen begegnen, kann es zum Streit kommen. Oft benutzen sie dann ihre kräftigen Hinterbeine um einige Tritte auszuteilen. Da können sie sich auf ihren kräftigen Schwanz nach hinten fallen lassen und ihn als Stütze nehmen um nach vorne mit ihren Beinen auszutreten. Und nicht nur das, sie nehmen auch gerne ihre Arme hoch und liefern sich einen kleinen Boxkampf. Ihr seht sie können vieles Dank ihren Hinterbeinen. Sie kommen hoch, weit und schnell vorwärts. Und verteidigen können sie sich auch. Aber eines können sie nicht und zwar rückwärts laufen. Das ist durch die langen Beine nicht möglich.
Die Kängurumama bringt meistens nur ein Kleines bei einem Wurf zur Welt. Es ist auch bei den größten Arten ganz winzig, nackt und blind. Das Kleine hat bei der Geburt nur eine Größe von 2,5 Zentimetern. Gleich nach der Geburt schlüpft es alleine bei der Mama wo ganz bestimmtes hin. Wisst ihr wohin? Überlegt mal, was hat ein Känguru noch? Ja genau, jedes weibliche Känguru hat vorne am Bauch wie eine Tasche, auch Beutel genannt, deshalb gehört es auch zu den Beuteltieren. Und da schlüpf das Kleine nach der Geburt ganz schnell rein und hängt sich mit dem Maul an die Zitzen der Mama und beginnt zu trinken. Darin bleibt es die nächsten 2-3 Monate hängen. Stellt euch das mal vor, ist das nicht super? Das Kleine findet den ganzen Weg allein zum Beutel, erst wenige Minuten alt, blind, taub, nicht nicht mal fertig entwickelt und weiss doch genau was es machen muss. Und wisst ihr wie das geht? Augen und Ohren funktionieren noch nicht aber die Nase. Die Mama legt mit ihrem Speichel, durch abschlecken ihres Fells, eine Route zum Beutel und diesem Geruch folgt das winzige Känguru. Da hat sich Mutter Natur wieder einiges überlegt. Und wisst ihr was auch noch toll ist, die Mama paart sich gleich nach der Geburt wieder, aber der nächste Nachwuchs kommt nicht unbedingt gleich zur Welt, denn sie können warten und das bis zu einem halben Jahr. Entweder, wenn die Mama nicht so viel zu fressen findet um genug Milch zum versorgen der Kleinen produzieren zu können, bis der Beutel vom großen Geschwisterchen das erste Mal verlassen wird oder wenn eine Zitze frei ist. Denn jedes kleine Känguru braucht je nach alter eine andere Milch von der Mama. Und damit jeder das richtige bekommt hat jedes Kleine seine eigene Zitze.
Kurze Zeit später, nach dem ersten Verlassen des Beutels, passen sie dann nicht mehr in den Beutel. Die Kängurukinder stecken zum trinken dann nur noch den Kopf in den Beutel ihrer Mama. In dieser Zeit hängt das neue Geschwisterchen schon an ihrer Zitze.
Aber zum Schluss noch eine witzige Geschichte, wisst ihr woher die Kängurus ihren Namen haben? Vor fast 300 Jahren kam ein Forscher bzw. Seefahrer, er hieß James Cook, von England nach Australien und fragte dort die Eingeborenen, also die Aborigines, was das für ein Tier sei. Und diese antworteten „Känguru“. Doch in ihrer Sprache hieß das nur „Ich verstehe nicht“. Sie hatten Cooks Frage gar nicht verstanden und Cook dachte die Tiere heissen „Kängurus“.
Ganz viele Kängurus sind geschützte Tiere, da es leider nicht mehr so viele von ihnen gibt. Wir Menschen machen immer mehr von ihrem Lebensraum kaputt, deshalb müssen wir ihnen helfen und ihre Lebensräume schützen. Fragt mal eure Eltern oder in der Schule, vielleicht könnt ihr ein Projekt für solche Tiere machen, denn nicht nur die Kängurus verlieren durch uns ihr Zuhause und so auch ihren Schutz, sondern ganz viele andere Tierarten auch.
Kängurus sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.