Hallo liebe Kids, heute erzählt euch PLUEMES etwas von dem Top Akrobaten unter unseren heimischen Wildtiere – dem Eichhörnchen.

Jeder von euch hat bestimmt schon einmal ein Eichhörnchen gesehen und wie leicht diese kleinen Klettermeister die Bäume erklimmen und dann von Ast zu Ast springen. 

Es gibt natürlich auch beim Eichhörnchen verschiedene Arten, aber meistens sprechen wir von dem bei uns am häufigsten lebenden Eurasischen Eichhörnchen. 

Die süßen Nager stechen mit ihrem rötlichen/braunen Fell und dem hochgestellten buschigen Schwanz aus der Umgebung heraus. Der Schwanz hilft ihnen beim Klettern die Balance zu halten und beim Sprung von Ast zu Ast etwas zu steuern wo sie landen. Die Fellfarbe variiert je nach Lebensraum etwas. In Nadelwäldern die höher auf einem Berg liegen sind die Racker eher dunkler und braun und in Laubwäldern eher heller und rötlich, um einfach immer optimal getarnt zu sein in der Umgebung. Die Eichhörnchen können 20 bis 25cm lang werden, wobei dazu noch der Schwanz dazu kommt und der alleine kann auch nochmal bis zu 20cm lang sein. Stellt euch das mal vor, fast so lange wie ihr Körper. Durch die lange schmale Form ihres Körpers sind sie perfekt für ihren Lebensraum in den Bäumen angepasst. Wie eine leichte Feder machen sie sich beim Sprung ganz lang und erreichen ohne Problem den nächsten Absatz und durch ihr leichtes Gewicht von maximal 400 Gramm und die lange Körperform können sie auch auf sehr dünnen Ästen rumtollen ohne das diese abbrechen. 

Außerdem können sie sich durch ihre langen sehr gut beweglichen Finger mit den Krallen an den Vorderpfoten optimal an der Rinde festhalten. Auch Kopfüber runter klettern ist gaaarrrr kein Problem mit den starken Hinterbeinen. Ach so und nicht nur Baumstämme sind damit ein leichtes hinauf und hinter kommen, auch unsere glatten Hauswände sind meist damit gar kein Problem. Deshalb sind sie auch sehr viel in unseren Städten zu sehen, denn das Futterangebot ist groß und es findet sich immer ein Baum oder Dachvorsprung wo es sich gut wohnen lässt. 

Da wir es gerade von Ast zu Ast springen hatten, was meint ihr wie weit kann so ein Eichhörnchen denn springen? Bis zu 5 Meter können sie schaffen, aber das sind dann schon die Meister unter den Hörnchen. Wie weit schafft ihr es denn mittlerweile im Sport?

Im Gegensatz zu den meisten Nagern sind die kleinen Tarzane meist am Tag aktiv und sind dann auf Futtersuche. Am besten schmecken ihnen Nüsse, Samen und Früchte. Ihr müsst mal draußen unter Nusssträuchern oder -bäumen genau nachsehen ob ihr angenagte Nüsse findet, meist ist nur ein kleines Loch, dass sie mit ihren Nagezähne in die Schale gesprengt und dann die feine Nuss rausgeholt haben, zu sehen. Wenn es mal knapp wird oder nicht anders geht, essen sie auch mal Insekten und Einer. Die kleinen Kletterexperten verlassen ihre Bäume auch meistens nur um Futter zu suchen, ansonsten ist in den Bäumen ihr Revier. 

Dort bauen sie auch ihren fast komplett wasserdichten Kobel, so nennt man die Nester der Eichhörnchen, in Baumhöhlen oder als runder Bau aus Zweigen und Blättern in Astgabeln, innen wird er dann weich mit Moos, Blättern und Gras gefüllt. Der Kobel hat meistens 2 Ein-und Ausgänge, von denen einer immer nach unten zeigt, weil die Eichhörnchen ihre Wohnung immer von unten betreten. In ihren Kobel können sie sich bei drohender Gefahr durch vielleicht ihre Fressfeinde, wie Greifvögel, Marder oder unsere Katzen verstecken. Um für alle Fälle und Störungen gewappnet zu sein haben die Kleinen schon vorgesorgt und gleich mehrere Nester in der Umgebung gebaut, damit sie bei Bedarf immer gleich wieder ein neues Dach über dem Kopf haben. Außerdem wird bei den Nestern auch noch unterschieden, ob sie nachts zum schlafen oder tagsüber zum ausruhen benutzt werden. Das ist so ähnlich wie bei euch das Bett für Nachts und die Couch für tagsüber. Aber egal, ob Mittagsschlaf oder ab ins Bett, ihr buschiger Schwanz dient ihnen sehr gut als gemütliche, kuschelige Decke. 

Noch wichtiger werden die Nester, wenn es draußen kalt wird und die roten Lieblinge in Winterruhe gehen. Im Herbst fangen die roten Racker an Wintervorräte zu sammeln. Die vergraben sie an vielen Stellen im Boden rund um die Kobel und Stoßen die Erde mit ihren Schnauzen zum Schluss noch fest oder verstauen die Vorräte in Rindenspalten und Astgabeln. Direkt in ihren Nestern wird kein Vorrat angelegt. Die angelegten Vorräte sind meist die einzige Nahrung, die die Eichhörnchen über den Winter haben. Die Kleinen können sich zwar einige Verstecke ihrer Nahrung merken und andere können sie durch den Geruchssinn wieder finden, aber oftmals bleiben manche einfach unentdeckt und werden vergessen, deshalb legen sie auch so viele verschiedene an. Und könnt ihr euch denn vorstellen was dann mit den vergessenen passiert? Sie erfüllen eine gaaaannnzzz wichtige Aufgabe. Na kommt ihr drauf? Im Frühjahr beginnen viele der Samen zu keimen und es entstehen neue junge Bäume und Sträucher. Ist das nicht toll? Unsere kleinen Waldgärtner. 

In den Kobeln kann die Eichhörnchenmama bis zu 6 Kleine auf die Welt bringen und wie beim Wildkaninchen kommen sie ganz nackt, blind und taub zur Welt. Wisst ihr noch wie man die Kleinen dann nennt? Das waren die Nesthocker. Sie sind dann ungefähr 6 cm lang und haben einen Schwanz von circa 3cm Länge. Nehmt mal ein Lineal und messt die Finger eurer Eltern oder Großeltern. Na, wie lange sind sie? 

Wenn die Knirpse ungefähr 6 Wochen alt sind fangen sie an das Nest zu verlassen. Sie dürfen aber noch einige Monate in der Nähe des Kobels bleiben. 

In vielen Ländern bei uns in der Nähe sind die roten Eichhörnchen, wie wir sie kennen schon stark zurück gegangen und durch eine andere Art mit grau/braunem Fell aus anderen Ländern ersetzt worden. Die sind robuster und stärker und finden viel mehr ihrer Vorräte im Winter wieder, somit haben sie häufiger eine bessere Überlebenschance.

Aber nicht nur durch die andere Art sind unsere kleinen Akrobaten bedroht, sondern auch durch den Lebensraum der ihnen fehlt, denn Wald ist nicht gleich Wald. Ihr wisst ja schon, dass sie sich von Samen, Trieben und Knospen ernähren und dadurch sind sie auf alte Bäume angewiesen. Denn auch bei Bäumen ist es so, dass sie erst erwachsen werden müssen damit sie Früchte und Samen tragen. Das heißt, das manche der Bäume erst einmal 20 bis sogar 80 Jahre lang wachsen müssen, bevor die Eichhörnchen an ihnen etwas zu Essen finden und diese alten Bäume entfernen wir in der Forstwirtschaft immer mehr und somit nehmen wir den roten Rackern die Futtergrundlage.

Eichhörnchen sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.