Hallo liebe Kids, so schön die Augen verdrehen, wie unser heutiger Besucher der Folge, kann vermutlich niemand – die Chamäleons.

Doch nicht nur im Augenrollen sind sie Weltklasse, nein, sie sind auch die Verwandlungskünstler im Tierreich. Und sie verwandeln sich nicht hauptsächlich, um sich zu verstecken, sondern wegen etwas anderem. Ihr werdet es später noch erfahren.

Doch fangen wir mal damit an, wie die Chamäleons überhaupt aussehen. Chamäleons gehören auch zu der ganz großen Familie der Reptilien, zu der auch schon unsere Schlangen und Eidechsen gehörten. Die Chamäleons haben ein klein wenig Ähnlichkeit mit den Echsen, sie besitzen auch einen langen Körper, haben vier Beine und einen langen Schwanz. Es gibt bei den Chamäleons auch die unterschiedlichsten Arten auf der ganzen Welt. Gut, die ganze Welt stimmt nicht ganz, eigentlich leben sie in der sogenannten „alten Welt“, also in Afrika, Süd und Südwest Asien und Südeuropa, besonders viele Leben auf der Insel Madagaskar.

Alle Chamäleons haben immer einen auffälligen Kamm auf dem Rücken ähnlich wie früher manche Dinosaurier. Zusätzlich sieht es bei den Chamäleons oft so aus, wie wenn sie einen Helm tragen würden, weil am Kopf auch nochmal, wie ein kleiner Kamm nach oben steht, der aussieht wie ein kleiner Helm. Einige unserer bunten Freunde haben sogar kleine Hörner auf der Nase. Chamäleons haben eine Haut ähnlich ganz harten Schuppen, die wenn sie grösser werden, nicht mitwächst. Wir hatten das auch schon mal bei den anderen Reptilien wie den Schlangen. Wisst ihr noch, was die dann machen? Sie häuten sich. Das heißt ähnlich wie bei euch, wenn ihr aus euren Kleidern herauswachst. Wenn ihr zu groß seid, bekommt ihr meist von euren Eltern oder Großeltern neue. Das Chamäleon braucht dann auch neue Kleidung. An ein paar Stellen bricht die Haut auf, das Chamäleon schlüpft aus seiner alten Haut und darunter erscheint es in neuer Bekleidung. Doch bis die neue Kleidung wieder so hart ist, wie die Alte dauert es einige Zeit. In dieser Zeit müssen sie sich in Acht nehmen, da sie dann viel verletzlicher sind.

Am Anfang hatten wir es darüber, dass Chamäleons so gut ihre Augen verdrehen können. Macht ihr das auch manchmal, wenn euch was nervt? Aber ihr könnt es bestimmt nicht so gut wie die Chamäleons. Denn sie haben ganz spezielle Augen. Und zwar stehen die Augen richtig weit raus, wie Kleine Trichter. Doch nicht nur das, sie können sie unabhängig voneinander in alle Richtungen bewegen. So haben sie natürlich richtig viel gleichzeitig im Blick. Ihr meint ihr könnt das auch? Dann testet das Mal aus. Setzt euch gerade hin und schaut mit beiden Augen nach vorn. So, jetzt haltet den Kopf gerade und schaut einmal nach links mit beiden Augen und dann nach rechts, und zwar ganz weit. Dann merkt euch, was ihr auf beiden Seiten ganz außen gesehen habt. Jetzt probiert mit dem linken Auge nach Links zu sehen und mit dem rechten Auge nach rechts. Schafft ihr es beide Punkte, die ihr vorher gesehen habt, gleichzeitig zu sehen. Nein, das schafft ihr nicht und das ist für uns Menschen auch nicht möglich. Außerdem ist es bei Chamäleons nicht nur so, dass sie beide Punkte rechts und links gleichzeitig sehen können, sondern sie können ihre Augen auch, dadurch dass sie an der Seite des Kopfes sind, bis nach hinten drehen. Das heißt sie sehen gleichzeitig noch was hinter ihnen ist. Weil das noch nicht großartig genug ist, sehen viele auch noch unglaublich scharf. Manche Arten können bis zu einem Kilometer weit weg scharf sehen. Das ist wirklich viel. Wenn ihr mal mit euren Eltern auf einem Spaziergang seid, sucht euch mal einen Punkt aus ganz weit in der Ferne und dann fragt eure Eltern, ob sie euch sagen können, wie weit das ungefähr weg ist. Ihr werdet sehen, dass wir zwar sehen, was in der Ferne ist aber nicht so scharf, wie wenn es direkt vor uns steht. Doch das Chamäleon sieht das immer noch scharf.

Egal in welchem Land die Chamäleons leben, sie sind alle auf ein Leben in den Bäumen super angepasst, auch wenn vereinzelte Arten auf dem Boden leben und es ist egal, ob die kleinste Art mit gerade mal dreieinhalb Zentimetern oder die Größte, die bis zu einem Meter lang wird. Nehmt euch gern einen Meterstab zuhause und schaut mal wie unterschiedlich groß die Beiden sind. Wenn es ein bisschen zu schwer ist, fragt eure Eltern, ob sie euch helfen können. Sie können sich mit ihrem Schwanz super an Ästen festhalten, indem sie ihn um den Ast wickeln und zum anderen sind ihre Füße richtige Greifarme. Sie sind ähnlich, wie unsere Hände aufgebaut. Nur etwas gröber. Nehmt zum Beispiel mal einen Becher oder etwas anderes in die Hand. Was stellt ihr fest? Wie haltet ihr etwas? Genau, um zuzugreifen muss der eine Teil unserer Finger auf der einen Seite herumgehen und der andere Teil, wie unser Daumen, auf der Gegenseite. Nur so können wir richtig fest zugreifen. Bei den Chamäleons ist es ähnlich. Sie haben ein paar Zehen, die zur Innenseite zeigen und die anderen paar Zehen, die zur Außenseite zeigen. Die Zehen auf den jeweiligen Seiten sind meist miteinander zusammengewachsen. So haben sie einen festen Griff.

Unterscheiden kann man Chamäleons, ob sie männlich oder weiblich sind, nur an ihrem sogenannten Fersensporn. Dazu muss man hinten an ihrem Bein schauen. Nur die Männchen haben dort noch mal einen Fortsatz, den sogenannten Fersensporn.

Wie alt Chamäleons in der freien Natur werden, ist bisher noch völlig unbekannt. Chamäleons sind auch typische Einzelgänger. Sie gehen auch tagsüber allein auf Futtersuche. Am liebsten fressen sie diverse Insekten, wie Heuschrecken oder aber auch Regenwürmer, Raupen, je nach Größe auch kleine Eidechsen und junge Mäuse. Dafür sitzen sie ganz ruhig in den Bäumen und warten bzw. lauern auf ihre Beute. Kommt dann eines ihrer Lieblingsspeisen nah genug an ihnen vorbei, fahren sie blitzschnell ihre ganz lange Zunge aus, fangen sie damit ein und holen es wie eine Angelschnur wieder ein. Und mit blitzschnell meinen wir wirklich blitzschnell, denn für uns ist es fast nicht zu sehen. Die Zunge des Chamäleon ist oft doppelt so lange wie ihr Körper.

So jetzt haben wir schon einiges über Chamäleons gelernt doch es fehlt noch etwas ganz Interessantes. Für was sind die Chamäleons noch bekannt? Klar für Ihre Farbenwechsel. Das ist richtig spektakulär. Man könnte meinen, sie könnten sich supergut an ihre Umgebung anpassen, damit sie vor ihren Feinden wie manche Vögel oder anderen Raubtieren, geschützt sind. Doch das ist eine Fehlmeinung. Hauptsächlich ist der Farbwechsel die Sprache unserer Chamäleons. Durch diese Farben kann der gegenüber sehr viel herauslesen. Zum einen Wechseln viele Chamäleons ihre Farben je nach Tageszeit, so sind sie nachts viel heller als am Tag. Bei anderen Farben zeigt das Chamäleon damit an, ob es angriffslustig ist oder gerade etwas ärgerlich oder ob sich ein Männchen dem anderen Männchen gegenüber, mit dem es gerade im Streit ist, stärker oder schwächer fühlt. Chamäleons haben ein sehr breites Farbspektrum, wenn es darum geht ihre Farbe zu wechseln. Ob grün, rot, gestreift, gefleckt, fast alles ist möglich. Doch nicht bei jedem Chamäleon gehen alle Farben. Manche haben keine Grüntöne in sich und andere können nicht rot werden. Doch wie machen die Chamäleons das überhaupt? Sie haben dafür spezielle Zellen unter der Haut – Gelbe, Rote und oder Blaue. Je nach Farbe, die sie haben wollen, lassen sie das Sonnenlicht, das sie auf der Haut trifft in der Farbe der Zellen zurückscheinen und das gibt dann die Hautfarbe. Außerdem können sie die Größe der Zellen ändern und somit wird mehr oder weniger der Farbe zum Leuchten bringen. Wenn sie zum Beispiel dann die gelben und die Blauen mischen sieht ihre Haut grün aus. Und je nachdem ob die gelben Zellen oder die blauen größer gestellt sind, wird das Grün dunkler oder heller. Wie bei euch im Wasserfarbkasten. Malt doch mal euer eigenes buntes Chamäleon. Nehmt nur die drei Farben gelb, rot und blau und mischt sie immer anders miteinander. Ihr werdet überrascht sein, wie viele großartige andere Farben durch das Mischen entstehen. Das ist wirklich toll.

Und je nach Stimmungslager wird zusätzlich zu der Farbe auch noch der Körperbau angepasst. Zum Beispiel, um mit einem Rivalen zu streiten ist viel besser, wenn man sich ganz dick aufbläst, kugelrund wird und richtig groß. Damit der andere auch Angst vor einem bekommt. Durch ihre Farben und ihre sehr langsame Fortbewegung, indem sie bei jedem Schritt, den sie machen, vor und zurück wippen, kann man direkt vor einem Chamäleon stehen und sie doch nicht wahrnehmen. Denn es sieht durch ihr Schaukeln so aus, wie wenn es ein Blatt im Wind wäre.

Und was meint Ihr? Chamäleons sind schon richtig interessante Tiere, oder? Und es ist wirklich genial ihnen zuzuschauen. Doch auch sie gehören in ihren natürlichen Lebensraum in die Natur und nicht in irgendwelche Terrarien bei uns zu Hause im Wohnzimmer. Schaut sie euch lieber in tollen Dokumentationen an, wo man sie draußen in der freien Natur sieht und nicht hinter Glas eingesperrt.

Chamäleons sind aber nicht die einzigen Lebewesen bei uns auf der Erde von denen es etwas zu lernen gibt.

Tierschutz Beitrag Chamäleon