Saftige blühende Blumenwiesen im eigenen Garten, was gibt es Schöneres? Aber die Blumenwiesen sind nicht nur für das menschliche Auge ein Träumchen, sondern überlebenswichtig für unsere Insekten!

Ob Hummel, Biene, Schmetterling oder Käferchen, sie alle profitieren nicht von einem englischen Rollrasen-Garten. Umso mehr verschiedene Blumen- & Pflanzenarten sich im heimischen Garten befinden, umso größer die Artenvielfalt. Mit einer bunten Blumenwiese erntet man nicht nur neidische Blicke der Nachbarn, sondern trägt einen wichtigen Beitrag zum Tierschutz bei. 

Aber wie gestalte ich eine Blumenwiese? Auf was muss ich alles achten?

Als erstes solltet ihr Euch überlegen welchen Teil des Gartens ihr konstant für Bienchen und Co. zur Verfügung stellen wollt und auch könnt. Eine Blumenwiese geht im Prinzip überall, man muss den Boden nur etwas vorbereiten und ihn als erstes einmal vertikutieren. In allen handelsüblichen Baumärkten kann man sich auch einen Vertikutierer für kleines Geld, ausleihen.

Wenn man dem Boden noch etwas Sand und Kalk beimischt fühlen sich auch Nelken, Lavendel und Co. sehr wohl. Für Fettwiesen, wo sich zum Beispiel Hahnenfuss und Schaumkraut tummeln, benötigt man nahrhaften Boden, um auch den Blumen optimale Bedingungen bieten zu können. 

Eigentlich ganz einfach – die Mischung macht’s. 

Die Anlage der Blumenwiese erfolgt im Besten Falle im Frühjahr nach dem letzten Frost, pro Quadratmeter rechnet man ca. mit 10 Gramm Saatgut. Das Saatgut kann auf den vorbereiteten Erdboden verstreut werden, eine dünne Oberschicht Erde kann dabei helfen das Saatgut vor Vögeln zu schützen. Denn Haussperling, Amsel und Fink sind ja durch das Vogelhäuschen bereits gut versorgt, da muss man ja nicht auch noch das Saatgut hergeben. Mit einer Walze, welche man auch im Baumarkt ausleihen kann, Kostenfaktor ca. 5 Euro pro Tag, walzt man Erde und die Sämereien fest. Dann kann auch Wind und Regen den leichten Samen nichts anhaben und sie nicht wegspülen. Wichtig ist jetzt, den Boden vier bis sechs Wochen stetig feucht zu halten und mit Wasser immer leicht benetzen, damit der Samen auch austreiben kann. Unsere vierbeinigen Freunde, die Hunde, sollten dann zu dieser Zeit nicht gerade auf dieser ausgesäten Fläche herumtollen, auch wir sollten den wachsenden Untergrund nicht betreten, sonst kann es sein dass die feinen Triebe kurz nach dem Austrieb kaputt getreten werden. 

Die verschiedensten Samenmischungen findet man in großer Auswahl im Gartencenter um die Ecke, die Sämereien können auch gemischt gestreut werden, somit hat man noch eine höhere Vielfalt und der Überraschungseffekt ist gegeben. Wenn man es noch besser machen möchte, kann man unter nabu.de  viele verschiedene Bezugsadressen einsehen. Hier findet man alles rund um den Bio-Samen. 

SchmetterlingaufBlume

Wer eine richtig große Blumenwiese plant, kann sich kleine Wege frei lassen und Naturtrittsteine dazwischen legen, so kann man seine eigene Blumenwiese jederzeit aus allen Blickwinkeln betrachten und auf den Steinen können sich die Insekten wunderbar sonnen.

Die Blumenwiese, egal ob klein oder gross sollte zwei mal jährlich gemäht werden, am Besten empfiehlt sich hier Ende Juni und Ende August. Zwischenmähen sollte man nicht.

Achtet auf gute Qualität beim Erdeinkauf, kauft nichts gedüngtes. Es ist unnötig und schadet den Tierchen nur. 

Noch besser als zu mähen, ist es, die Wiese mit einer Sense zu bearbeiten. Das geht aber auch nur wenn die Größe der Wiese überschaubar ist. Aber bis man die Wiese mähen muss vergeht eine längere Zeit, hier braucht man Geduld. Wenn man sie jedoch hat ,wird man mit einer bunten Vielfalt belohnt. 

Hier haben wir Euch noch eine kleine Übersicht erstellt welche Blumenarten für welche Tiere essentiell wichtig sind:

Die Bienen lieben Brombeer- & Himbeerblüten, Margeriten, Löwenzahnblüten, Glockenblumen und Sonnenblumen. 

Hummeln bevorzugen Kornblumen, Kapuzinerkresse, Stockrosen, Eisenhut, Klatschmohn, Lavendel und Eibisch. Generell lieben Hummeln lila Blüten und werden von ihnen magisch angezogen.

Marienkäfer lassen sich gerne auf Ringelblumen, Dill, Schafgarbe, Minze, Koriander, Silberkraut, Storchschnabel und Kornblumen nieder.

Verschiedenste Käferchen sind dankbar über Rosen, Klematis, Engelwurz, Wilder Möhre und allgemein alle Doldenblütler.

Die bunten Schmetterlinge holt man sich in den Garten, wenn man Lavendel, Bartblume, Blaukissen, Disteln jeder Art und Fetthenn pflanzt.

Es ist wirklich einfach und auch kostengünstig sich eine schöne Blumenwiese in den Garten zu holen. Man hat sehr wenig Aufwand damit und macht unseren Insekten einen absolut großen Gefallen damit und sich selbst natürlich auch!

Natürlich ist kein Garten nötig um den Insekten eine Vielfalt an Nahrungsquellen zu schenken und das Überleben zu sichern. Auch in der Stadt haben die Insekten Hunger. Also richtet Eure Fensterbänke oder Balkone mit gesicherten Blumenkästen ein und bietet unseren wertvollen Insekten auch hier die nötige Nahrungsgrundlage mit Hilfe von mobilen Blumenwiesen.

Hummelchen