Bestimmt habt ihr Euch schon einmal gefragt wie sehen eigentlich unsere liebsten Vierbeiner die Welt?

Wie sehen uns unsere Haustiere und vor allem was sehen sie.

Wir Menschen können bis zu 2,3 Millionen Farbtöne unterscheiden, doch dunkles rot, grün und blau erkennen wir gerade in der Nacht nur sehr schwer. Überhaupt ist das menschliche Auge nicht für die Nacht gemacht. Dafür aber wiederum mehr als facettenreich. 

Doch wie sehen unsere Katzen, Hunde, Nager und Vögel was um sie herum passiert?

Katzen können die Farben blau, gelb und grün sehen und auch unterscheiden, Rottöne erkennen die Miezen nicht. Doch unsere Stubentiger haben einen kleinen entscheidenden Vorteil gegenüber uns Menschen. Sie sehen in der Nacht viel besser als wir. Währenddessen wir in der Dunkelheit vorsichtig vor uns hin stolpern bis wir Dinge zum orientieren ertasten, sind Katzenaugen an die Nacht perfekt angepasst. Das menschliche Auge benötigt eine gewisse Zeit sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, aber auch dann sehen wir nur Umrisse und können nur erahnen was gerade vor uns steht. 

Katzen haben eine reflektierende Schicht in ihrem Katzenauge, genannt wird es Tapetum Lucidum. Sie wirkt wie ein Lichtverstärker und sorgt auch dafür das Katzenaugen im Dunkeln so richtig funkeln. Katzen benötigen in der Nacht gerade mal ein Sechstel der Lichtmenge des menschlichen Auges um etwas sehen zu können.

Kunterbunte Meerschweinchenwelt

Aber Katzen können mit ihren Augen nicht nur sehen, sondern drücken mit ihren Blicken Sympathie und Abneigung aus. Wenn Katzen starren, dann fühlt man sich meistens beobachtet und kann die Katze, wenn man sie nicht kennt, oftmals nicht einschätzen, doch wir können Euch beruhigen starren ist oftmals ein Zeichen der Zuneigung, „ich habe Dich gerne“ und wenn die Katze auch noch blinzelt dann macht sie Euch sprichwörtlich schöne Augen, Amor hat zugeschlagen und sie schwebt im siebten Himmel, also immer schön zurück blinzeln.

Doch so flink die Miezen auch sind, ist es tatsächlich auch so dass die Katzen schnellere Bewegungen besser wahrnehmen können als langsame. Obwohl sie ein größeres Gesichtsfeld als wir Menschen besitzen, sind langsame Bewegungen deutlicher schwerer für die Tiere wahrzunehmen als schnelle Bewegungen. Das spielt ihnen natürlich in der Mäusejagd so richtig in die Tasche. 

Bei der Fernsicht sind Katzen wahre Versager, alles bis zu fünf oder auch sechs Metern Entfernung können die Tiere sehr gut wahrnehmen und auch fokussieren. Alles darüber hinaus bereitet ihnen Schwierigkeiten. Hier ist der Mensch der klare Gewinner, wir sehen zehn mal so weit in die Ferne wie unsere Stubentiger, wenn wir gesunde Augen haben.

Entspannt & Kunterbunt

Auch Hunde sehen in der Nacht besser als wir Menschen, doch bei Weitem nicht ganz so gut wie Katzen. Unsere treusten Wegbegleiter empfinden ihre Welt im blau-violett und gelb-grün Spektrum. Wie die Katzen sehen sie Rottöne nicht. Hunde nehmen stattdessen viel mehr Hell und Dunkel wahr. Die Farbe gelb ist die Hundefarbe schlechthin, diese Farbe sehen Bello und Co. am allerbesten. Bei blau können unsere Lieblinge sogar zwischen hell-& dunkelblau unterscheiden.

Farben dienen aber nicht nur zum Sehen sondern haben auch eine ganz besondere Wirkung auf das Wohlbefinden unserer Haustiere. Gerade auf Hunde wirkt die Farbe Orange sehr beruhigend und blau ermutigt die Vierbeiner. 

Manchmal kann man beobachten das Hunde und Katzen ganz ungeniert fernsehschauen, also mit uns mit schauen. Oftmals sind die Reaktionen dann zu erwarten wenn sie Artgenossen auf dem Bildschirm entdecken, denn die können sie tatsächlich wahrnehmen, doch Bello und Miez wissen nicht wo dieser Artgenosse her kommt, dabei kann man manchmal beobachten das unsere Haustiere die Tiere auf dem Bildschirm versuchen zu fangen oder sogar hinter dem Fernsehgerät den Kumpel vermuten. Lange Fernsehsequenzen sind allerdings gerade für Hunde uninteressant. 

Auch das Gesichtsfeld der Hunde ist bei Weitem grösser als bei uns Menschen, was wir noch lange nicht sehen, sieht der Hund bereits in seinem Augenwinkel und erkennt Gegenstände oder Personen und natürlich Hundekumpels. Daher ist gerade beim Gassi gehen der Hund der klare Gewinner.

Und jetzt zu unseren kleinen Haustieren, den Nagern, stellvertretend nehmen wir mal die Meerschweinchen. Meerschweinchen haben den vollen Durchblick, durch die seitlich angeordneten Augen erkennen sie einfach fast alles was um sie herum passiert. Dazu können sie sogar ganz faul sein und müssen den Kopf nicht einmal bewegen, praktisch. Die kleinen Pelzkartoffeln können im Gegensatz zu Hunden und Katzen rot erkennen und die Farben gelb grün blau und rot ohne Probleme unterscheiden. Angeblich soll die Farbe grün eine ganz schöne Anziehungskraft auf sie haben, vielleicht liegt das an den leckeren Sachen wie Gurke,Gras und Co. alles grün, alles gut.

Meerschweinchen haben allerdings eine schlechtere Sehschärfe als wir Menschen und ein schlechteres räumliches Sehvermögen, allerdings sind sie grandios darin die kleinsten Bewegungen wahrzunehmen, anschleichen ist also nicht. Wenn der wöchentliche Ferkel TüV ansteht und die Schweine dazu aus ihrem Gehege genommen werden müssen, lieber gleich Tacheles reden vielleicht gehen sie ja einen Kompromiss ein. Aber mal im Ernst, eigentlich ist dieser Vorteil doch ein Fluch und Segen zugleich, denn die Tiere sind immer auf hab Acht, sie nehmen fast rundum alles wahr, der schwingende Baum im Wind, ihre fressenden Nagerkumpels, die kleine Fliege am Fenster, die Raupe die verzweifelt versucht aus dem Gehege zu kommen weil der Gurkengeber oder die Gurkengeberin beim Gras pflücken wieder Gäste mitgebracht hat. Alles hat seine Vor- & Nachteile, wie bei uns Menschen doch auch. 

Was allerdings noch nicht geklärt ist und als offene Frage zurück bleibt, wie sehen Meerschweinchen im Dunkeln? Gut Schlecht bis gar nicht? Man weiss es nicht. Vermutet wird das sich die Tiere über ihre Tasthaare am Mäulchen nachts orientieren, durch diese Tasthaare können sie zum Beispiel erkennen ob eine Öffnung gross genug ist um hindurch zu passen. Sozusagen das erweiterte Auge. 

Und wie sehen unsere Wellensittiche die Welt? Die Vögel können rot grün und blau erkennen und klar sehen. Die Wellis verfügen jedoch noch über einen vierten Zapfen im Auge, der UV-Licht Zapfentyp. Im Gegensatz hat der Hund nur zwei Zapfen und der Mensch drei. Der Wellensittich aber auch viele Singvögel in der freien Natur sehen UV-Licht. Kurz gesagt die Welt der Vögel ist bunt, kunterbunt, so bunt wie wir sie nie sehen werden können. Denn gerade Wellensittiche können Licht im ultravioletten Teil des Spektrums wahrnehmen, das ist absolut grandios. 

Und was ist mit den Fischen? Wie sehen Fische? Fische sind kurzsichtig, können jedoch in einem viel breiteren Spektrum als wir Menschen sehen. Die meisten Fische sind nachts blind und verstecken sich deshalb. Nur wenige bis keine Fische treiben nachts im freien sondern suchen den Schutz von Algen, Pflanzen oder Steinen auf. Fische können aber auch was wir nicht können, sie können gewisse Objekte scharf stellen, sozusagen zoomen, wir zoomen mit dem Handy der Fisch mit seiner Linse, das ist schon ein kleines Wunder der Natur. 

Wie ihr seht sieht die Welt für jeden einzelnen anders aus, von grau bis kunterbunt, von hell bis dunkel, die Tierwelt ist facettenreich und hat sich doch zu jedem unserer Haustiere was ausgedacht, was passendes.

So finden unsere Stubentiger das noch so kleine Mäuslein, unsere Vierbeiner beim Gassigehen jeden Hundekumpel und unsere kleinsten Haustiere sind uns immer einen Schritt voraus. In diesem Sinne, bleibt bunt und aufmerksam. 

Farbenfrohe Tierwelt

Quelle: spiegel.de, wikipedia.de